automation in the currency industry
#Currency Management

End-to-End-Automatisierung im Bargeldkreislauf

Globale Trends
6 Min.

Mithilfe von integrierter Automatisierung in der Bargeldbearbeitung kann eine Banknotenmenge mit dem Gewicht eines Audi A1 innerhalb einer achtstündigen Schicht in einem einzigen Hochgeschwindigkeitssystem korrekt bearbeitet werden. Eine solche Automatisierung und die damit einhergehenden Effizienzgewinne auf das ganze Cash-Center oder den gesamten Bargeldkreislauf auszuweiten, ist längst keine bloße Wunschvorstellung mehr. Doch neue Meilensteine in der intelligenten Automatisierung können nur dann erreicht werden, wenn die Akteure in der Bargeldindustrie ihr Mindset ändern und auf End-to-End-Prozesse setzen.

Bei Bargeldautomatisierung denken Fachleute nicht mehr nur an einzelne Maschinen, sondern betrachten den gesamten Cash-Center-Prozess. Christian Huber, Head of Business and Product Management im Bereich Business Line High-Speed Processing Systems bei G+D, ist überzeugt, dass die Entwicklung noch weiter gehen muss.
 
„Wir müssen bedenken, woher Bareinzahlungen kommen und wer das Bargeld als Nächstes für welchen Zweck brauchen wird. Alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette müssen auf mehr Integration setzen und mit hochautomatisierten und digitalisierten Lösungen arbeiten, die nahtlos ineinandergreifen, um einen ganzheitlicheren, effizienteren Bargeldkreislauf zu schaffen.“
 
Eine Cash-Center-Automatisierung mit mehr Konnektivität könnte die Kosten deutlich reduzieren, die Sicherheit erhöhen und die Produktivität optimieren. In dem Bericht „Improving the Efficiency of the Handling of Cash“ nannte der Europäische Zahlungsverkehrsausschuss eine Verringerung des manuellen Handlings als eine der wichtigsten Zukunftsstrategien, um einen einfachen und kostengünstigen Zugang zu Bargeld zu gewährleisten.1

Vom Maschinenbediener zum Manager des Kontrollzentrums

Christian Huber sagt: „Die Maschinenbediener der Zukunft werden nicht einfach nur Bargeld in eine Maschine einlegen und es wieder entnehmen. Sie werden zu Managern des Kontrollzentrums mit Aufgaben, die Verantwortlichkeit erfordern und nicht von Maschinen ersetzt werden können.“

Er ist überzeugt, dass weniger „Hands on cash“ mehr Sicherheit und Ergonomie schafft. „Intelligent automatisierte Systeme bleiben kontinuierlich produktiv, sorgen immer für ein Maximum an Sicherheit und machen keine menschlichen Fehler. Es werden weniger Menschen mit den Banknoten in Kontakt kommen, wodurch das Manipulationsrisiko sinkt“, fügt er hinzu. Huber geht davon aus, dass die Mitarbeiter durch interessantere Aufgaben noch engagierter sein werden.

“Die Zukunft des Bargeld-Handlings wird weniger den Einsatz von Händen, sondern mehr den von menschlichem Verstand benötigen“
Christian Huber
Head of Business and Product Management – Business Line High-Speed Processing Systems, G+D

Da die Prozesse im gesamten Bargeldkreislauf überwacht werden sollen, spielt die Datenanalyse in diesem neuen Modell eine entscheidende Rolle. Integrierte Software-Lösungen ermöglichen eine nahtlose Echtzeitüberwachung und straffere Abläufe in den Cash-Centern. Zudem wird künstliche Intelligenz (KI) für Algorithmen genutzt, die beispielsweise an der Banknotensortierung und der vorausschauenden Wartung beteiligt sind, was zusätzlich die Effizienz verbessert.

Auf dem Weg zu langfristiger Effizienz

Intelligent automatisierte und effektive Cash-Center mit  Banknotenbearbeitungssystemen von G+D
Integrierte Automatisierung in Cash-Centern erhöht die Produktivität und optimiert Prozesse im gesamten Bargeldkreislauf

Um zu solchen optimierten, automatisierten Abläufen zu gelangen, brauchen die Organisationen und Unternehmen – ob Zentralbanken, Finanzinstitute, Geldtransportunternehmen oder der Einzelhandel – allerdings ein ganz bestimmtes Mindset und den entsprechenden Willen. Alle Partner im Bargeldkreislauf müssen einen ganzheitlicheren Ansatz verfolgen und die Hersteller müssen skalierbare Lösungen bereitstellen, die für Cash-Center aller Größen geeignet sind, inklusive kleinerer Anwendungen. Huber merkt an, dass es einen klaren Trend hin zur Konsolidierung der Bargeldbearbeitung gibt. Die wachsende Rolle von Geldtransporteuren und die Entwicklung von Multibank-Cash-Centern, auch mit einer Teilbeteiligung der Zentralbanken, rechtfertigt die Einrichtung von großen Cash-Centern mit einem hohen Automatisierungsgrad und einem breiten Angebot an Dienstleistungen. Dies zeigt, dass die wirklichen Vorteile erst dann erzielt werden, wenn alle Akteure die neuen Arbeitsmethoden übernehmen.

„Wir arbeiten an modularen und skalierbaren automatisierten Lösungen, die zu vielen verschiedenen Zwecken eingesetzt werden können. Es gibt zwar keine Einheitslösung, doch Modularität schafft hier Abhilfe. Ein gewisses Maß an Standardisierung ist entscheidend für eine kosteneffiziente Automatisierung.  Die Banknotenklassifizierung erreicht durch vertrauenswürdige KI ein völlig neues Niveau. Integrierte Software-Lösungen und Datenanalyse tragen dazu bei, dass die Automatisierung immer intelligenter wird. Die vielversprechendsten Lösungen nutzen diese Technologien nicht nur, um die Prozesse innerhalb eines Cash-Centers zu verbessern, sondern auch, um das Bargeld-Handling zwischen mehreren Cash-Centern zu optimieren. Und was noch besser ist: Sie optimieren die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Bargeldkreislauf.“

Ein hohes Maß an Effizienz und die Sicherstellung, jegliche Bargeldmenge zu bearbeiten, ist ein universeller Anspruch in der Branche. Die Automatisierung bedient dieses Bedürfnis für alle Akteure, und zwar überall.

  1. Improving the Efficiency of the Handling of Cash “Recirculation Paper,” European Payments Council

Veröffentlicht: 06.08.2020

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