Autos fahren bei Nacht auf einem komplexen Straßensystem mit mehreren Ebenen
 
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Nächste Haltestelle: 5G und IoT

Globale Trends

Das Internet der Dinge und der Ausbau der 5G-Netze haben das Potenzial, den öffentlichen Nahverkehrssektor zu revolutionieren und ihn an die Spitze der Smart-City-Revolution zu katapultieren.

Londons Bürgermeister hat eine große Vision: Bis 2041 sollen Londonerinnen und Londoner 80 Prozent ihrer Wege entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Dies kann nur Wirklichkeit werden, wenn die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel reibungslos ist. Was genau das bedeutet, erklärte Sadiq Khan, Mayor of London, kürzlich in seinem strategischen Verkehrsbericht: „Dies umfasst den gesamten Prozess, von der Planung bis zur Rückkehr nach Hause.“1

Während der Corona-Pandemie änderte sich das Mobilitätsverhalten der Londonerinnen und Londoner enorm. Statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, legten sie ihre Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück. Die Nutzung von Bus und Bahn sank von 29 Prozent auf knapp die Hälfte. Hingegen registrierten sich immer mehr bei dem öffentlichen Fahrradverleiher Santander Cycles, dessen Mitgliederzahlen um 167 Prozent stiegen.2 Um diese verstärkte Nutzung jedoch aufrechterhalten zu können, muss der Übergang von verschiedenen Transportmitteln verbessert werden. Hier kommen Technologien wie 5G und IoT ins Spiel.

“Wir müssen den Nutzerinnern und Nutzern der öffentlichen Verkehrsmittel ein optimales Erlebnis bieten. Dies umfasst den gesamten Prozess, von der Planung bis zur Rückkehr nach Hause“
Sadiq Khan
Bürgermeister von London

Neue Möglichkeiten für Verkehrsbetreiber

Das gesamte Spektrum der Möglichkeiten wird erst jetzt ersichtlich. Die Londoner Verkehrsbehörde könnte beispielsweise den Santander-Cycles-Fahrradverleih und Taxis zur Planungsapp hinzufügen. Londoner könnten dadurch ihre Routen von Haustür zu Haustür statt von Haltestelle zu Haltestelle planen. Um noch mehr Optionen zu bieten, könnten auch Kurzzeit-Vermietungen von Fahrzeugen und Rollern in die neue Verkehrsplanung aufgenommen werden.

An den Haltestellen und Bahnhöfen könnten biometrische Ticketschranken, Informationskioske, Apps, die über Echtzeitabfahrten informieren, sowie verbundene Videoüberwachungssysteme die physischen Zugangsschranken ablösen. Die Infrastruktur an Haltestellen und Bahnhöfen könnte auch durch kostengünstige drahtlose Netzwerke erweitert werden, um Zustandsüberwachung und prädiktive Analysen in Echtzeit zu ermöglichen. Aufzüge, Rolltreppen, HLK-Systeme, Fahrgastankündigungen und Informationsbildschirme sowie Ticketsysteme könnten so Daten austauschen und es den Betreibern ermöglichen, Dienste in Echtzeit anzupassen und zu optimieren.

Im Bereich der vorausschauenden Wartung gäbe es zudem weitere Möglichkeiten. Sensoren an Fahrrädern, Bussen, Zügen und Straßenbahnen könnten Fehlermeldungen im Voraus übermitteln, wodurch Ausfallzeiten der Transportmittel sowie Service- und Wartungskosten reduziert werden. Diese Möglichkeiten zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung sind angesichts der aktuellen Pandemie wichtiger denn je. Denn viele Verkehrsunternehmen mussten aufgrund der Corona-Krise erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen.

Strategische Vorteile

Junger Geschäftsmann mit Roller sitzt auf Treppe bei Sonnenuntergang mit Handy und Kopfhörern

Effizienz und ein besseres Kundenerlebnis sind an sich schon gute Gründe, sich ernsthaft mit den Möglichkeiten zu befassen, die 5G und das IoT für den Transportsektor bieten. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere strategische Vorteile.

Ein sicheres, privates Netzwerk befreit Verkehrsbehörden aus der Abhängigkeit von Netzbetreibern und bietet eine 100-prozentige Always-on-Konnektivität. Verkehrsbetreiber hätten somit selbst die Kontrolle über ihre einsatzkritische Infrastruktur, sodass sie weniger auf externe Partner angewiesen wären.

Zudem stünden mehr aussagekräftige Daten denn je zu Verfügung. Verkehrsbehörden könnten sich so einen besseren Überblick über das Mobilitätsmuster von Haustür zu Haustür sowie die verwendeten Transportmittel verschaffen. Die Daten würden ebenfalls Auskunft über die Leistung und Zuverlässigkeit der Transportmittel sowie die Reaktion auf Preiserhöhungen geben. All diese Informationen könnten zusammengenommen genutzt werden, um die Planung zu verbessern und die Partnerschaften mit Behörden, Lieferanten, Handelspartnern und anderen Verkehrsbetreibern auszubauen. Auf den Punkt gebracht: Mit Daten könnten Verkehrsbetreiber ihren Platz im Smart-City-Ökosystem festigen.

Es besteht jedoch die Gefahr, dass spontane Entwicklungen ebenso spontane und suboptimale Lösungen hervorrufen, wodurch es zu einer Art Flickenteppich käme. Damit dies nicht passiert, ist es wichtig, dass Behörden diese Entwicklungen strategisch planen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um reibungslose Verkehrslösungen für ihre Region zu etablieren. Wenn Behörden sich nicht um die Orchestrierung einer ganzheitlichen Lösung kümmern, wird es niemand anderes tun.

Letztlich sollte es keine Rolle spielen, welches Verkehrsmittel Nutzerinnen und Nutzer verwenden. Am Ende  geht es darum, dass sie ihre Route an einem zentralen Ort planen und bezahlen können, ganz egal, wie viele Busse, Züge, Fähren oder Roller sie nutzen.

Eine technologische Revolution

Die Ausweitung des 5G-Netzes ist eine ideale Gelegenheit für Verkehrsbehörden, ihre Konnektivitäts- und Infrastrukturstrategie zu überdenken. Mobility as a Service (MaaS) wird ein zentrales Element solcher Strategien sein. Nutzerinnern und Nutzer müssen wenigstens Zugang zu Echtzeitinformationen sowie zu aktuellen, verbundenen und vollständig integrierten Zahlungsplattformen haben, damit sie ihre Route planen können. In die Verkehrsinfrastruktur einer Stadt sind unendlich viele Geräte involviert. Nur wenn sie vollständig integriert sind, kann das ganze Potenzial von 5G wirklich komplett genutzt werden. Seit Ende 2020 hat eine Milliarde Menschen Zugang zu 5G-Netzen. Dies birgt enorme Chancen für Verkehrsbetriebe, sofern sie es richtig angehen. 3

Verkehrsbehörden, die ihre drahtlose oder ältere Mobilfunktechnologie aufgeben und stattdessen auf eine einzige 5G-Netzinfrastruktur setzen, werden enorm profitieren. 5G-Netze haben eine höhere Bandbreite und eine geringere Latenz, was dedizierte private Netzwerke, eine verstärkte Automatisierung und Verfolgung über Smartphones und andere verbundene Geräte ermöglicht.

Immer mehr Geräte, und zwar nicht nur Smartphones, werden zudem mit eSIMs ausgestattet. Dabei handelt es sich um eine wichtige IoT-Technologie, mit der es in Kombination mit 5G-Netzen möglich ist, mehrere Betreiberprofile zu speichern und sich mit verschiedenen Netzwerken zu verbinden, wodurch eine dauerhafte Konnektivität gewährleistet wird. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Transportbranche, von der Logistik über autonome Fahrzeuge bis hin zu Lieferketten.

G+D bietet sichere durchgängige IoT-Lösungen, um Transportmittel und Infrastruktur zu vernetzen. Diese umfassen nicht nur die Bereitstellung von eSIM-fähigen Karten, sondern auch den IoT eSIM Management Service zur Fernverwaltung der Konnektivität. Globale Konnektivität ermöglicht die zuverlässige Kommunikation zwischen der eSIM-Plattform und dem Rechenzentrum. Quality-of-Service-Anwendungen sorgen für eine hochwertige Netzwerk- und Kommunikationsqualität, während eine Reihe zusätzlicher Lösungen eine sichere Kommunikation zwischen Geräten und dem Backend ermöglicht. Mit den IoT-Lösungen von G+D können Verkehrsbetriebe das enorme Potenzial des IoT nutzen und haben keinerlei Grund mehr, noch länger zu warten.

  1. The Mayor’s Transport Strategy, London.gov.uk, 2018

  2. Outer London sees 22 per cent rise in cycling as new data shows vital role in active travel, TfL.gov.uk, 2021

  3. Ericsson Mobility Report, Ericsson, 2020

Veröffentlicht: 22.07.2021

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