Jeden Tag durchlaufen Milliarden von Transaktionen weltweit die Point of Sale (POS)-Systeme. Im Jahr 20241 wurden laut Daten von Capital One Shopping schätzungsweise allein 2,17 Milliarden Kreditkartenzahlungen täglich abgewickelt. Addiert man Debitkarten-, Mobile-Wallet- und Bargeldtransaktionen hinzu, steigt die Zahl auf geschätzte drei bis vier Milliarden Zahlungen pro Tag weltweit.
Die Infrastruktur für POS-Zahlungen wächst dabei rasant. Im Euroraum stieg die Zahl der POS-Terminals 2023 um 13,3 % auf 19,9 Millionen Geräte, von denen 83 % kontaktloses Bezahlen akzeptierten2. Dieser Fakt spiegelt eine allgemeine Veränderung des Verbraucherverhaltens hin zu bequemeren Zahlungserlebnissen wider – immer mehr Kundinnen und Kunden nutzen mobile Wallets an der Kasse. Genau für dieses Umfeld sind Retail-CBDCs (digitale Zentralbankwährungen) konzipiert – und die damit verbundene Chance liegt auf der Hand: staatliches digitales Geld für den Alltag nutzbar zu machen.
„Zentralbanken haben bewiesen, dass CBDCs technisch funktionieren. Jetzt müssen sie das Problem der Nutzerakzeptanz lösen“, sagt Lars Hupel, Chief Evangelist CBDC bei G+D. „Wenn CBDC-Wallets zur bevorzugten Methode für Kundinnen und Kunden werden sollen, um zu bezahlen, und für den Handel, um Zahlungen zu akzeptieren, ist der Point of Sale der logische Ausgangspunkt. Wenn Menschen CBDCs dort, wo sie tatsächlich einkaufen und bezahlen, nicht nutzen können, werden sie sie überhaupt nicht verwenden.“
Die Geschichte zeigt, dass die Einführung neuer Zahlungsmethoden von kommerziellen Anreizen auf Händlerseite abhängt. Als zum Beispiel der chinesische Tourismus in Deutschland zunahm, führten Händlerinnen und Händler schnell das chinesische Kreditkartensystem UnionPay als Zahlungsoption ein – aus rein geschäftlichem Interesse: Wer UnionPay nicht akzeptiert, dem entgeht der Umsatz mit chinesischen Besucherinnen und Besuchern. Die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher bestimmte hier die geschäftliche Notwendigkeit.
Im Fall von CBDC ist die Situation jedoch anders: Wie überzeugt man Kundinnen und Kunden, diese neue Zahlungsmethode anzunehmen? Die Antwort beginnt bei der Akzeptanz durch den Handel.





