Hände von Menschen, die auf einen großen Touchscreen zeigen
#Currency Management

Strategien für Hypereffizienz im Bargeldverkehr

Insights
5 Min.

Der Bargeldkreislauf sorgt dafür, dass Bargeld in unserer Gesellschaft überall verfügbar ist – doch zu immer höheren Kosten. G+D wirft einen Blick auf einige „hypereffiziente“ Strategien zur Kostensenkung.

Effizienz im Bargeldkreislauf bedeutet geringere Bargeldkosten, was wiederum die Bereitschaft des Handels erhöht, Bargeld anzunehmen. Dies wiederum wirkt sich positiv auf den operativen Erfolg jedes Unternehmens im Bargeldsektor aus. Durch ein effizientes Management des Bargeldkreislaufs verbessert sich die Vorhersehbarkeit und Stabilität des Bargeldflusses, was die Branche insgesamt widerstandsfähiger macht und zukünftige Risiken minimiert.

Je effizienter ein Unternehmen seine Prozesse optimiert, desto wahrscheinlicher ist es, dass es seine langfristigen Ziele erreicht und seine Finanzkraft erhält. Effizienzsteigerungen sind jedoch kein Selbstläufer. Dies gilt insbesondere für Prozesse, an denen mehrere externe Akteure beteiligt sind. Ein Beispiel hierfür ist der Bargeldkreislauf.

Hände zählen Zwanzig-Euro-Scheine aus einem Umschlag

Was beeinflusst die Bargeldkosten im Bargeldkreislauf?

Betrachten wir einmal den Weg, den eine neue Banknote nimmt: Zuerst wird sie von der Zentralbank gedruckt und dann über Werttransportunternehmen an die Geschäfts- und Handelsbanken verteilt. Von dort gelangt sie über Filialen und Geldautomaten in den Umlauf zu Einzelhändlern und Verbrauchern.

Nachdem die Banknote für Zahlungen verwendet und an eine Bankfiliale zurückgegeben wurde, wird sie sicher zu einem Bargeldbearbeitungszentrum (Cash Center) transportiert. Dort wird sie auf Echtheit und Umlauffähigkeit geprüft und sortiert. Umlauffähige Banknoten werden in den meisten Ländern erneut an Banken und Geldautomaten ausgegeben, sodass sich der Kreislauf schließt. Nicht umlauffähige Banknoten hingegen werden aus dem Verkehr gezogen und zur Überprüfung auf Entsorgung oder Wiederverwertung an die Zentralbank zurückgeschickt.

Jede Etappe auf diesem Weg ist mit Kosten verbunden, von denen manche immer weiter steigen. Das Wachstum des globalen BIP führt zu einer höheren Nachfrage nach Bargeld. Dieser Trend ist besonders in schnell wachsenden Märkten zu beobachten, in denen der Ausbau der Finanzsysteme zur Erschließung unterversorgter Gebiete erhebliche Investitionen erfordert. In etablierten Märkten machen die Fixkosten für Bargeldtransaktionen einen großen Teil der Gesamtausgaben aus – und es ist schwierig, diese Kosten zu senken. Daher ist es für kommerzielle Cash Center unerlässlich, die Kosten unter Kontrolle zu haben, um ihr Geschäftsmodell nachhaltig aufrechtzuerhalten.

„Um die Bargeldkosten zu senken, muss der gesamte Bargeldkreislauf effizienter gestaltet werden“, sagt Renato Diato, Global Vice President and Head of Commercial Solutions. „Bei G+D haben wir dafür den Begriff der 'Hypereffizienz' geprägt. Dahinter verbirgt sich ein ganzheitlicher Ansatz, der sich nicht auf einzelne Prozesse, sondern auf die Bündelung von Effizienzgewinnen im gesamten Bargeldkreislauf konzentriert.“

Hohe Glas-Wolkenkratzer von unten betrachtet

Eine Lösung, die über standardisierte Effizienz hinausgeht

Das Konzept der Hypereffizienz erfordert eine Überprüfung aller Prozesse im Bargeldverkehr. Ziel ist eine Kombination von Maßnahmen, die zu Effizienzsteigerungen in jeder Phase des Bargeldkreislaufs führen. Voraussetzung dafür sind eine ganzheitliche Betrachtung des gesamten Bargeldkreislaufs und die Zusammenarbeit mit anderen Interessengruppen.

Zu den Strategien, die Cash-Center anwenden können, um die Bargeldbearbeitung hypereffizient zu gestalten, gehören beispielsweise: 

  • Skalierbare Infrastruktur für die Bargeldbearbeitung: Der Bedarf an Bargeld schwankt im Laufe eines Jahres. Cash Center müssen in der Lage sein, diese Schwankungen auszugleichen, um unerwünschte und kostspielige Ineffizienzen zu vermeiden. Neben der Integration zukunftssicherer Bargeldverarbeitungstechnologie von zuverlässigen Partnern sollten Cash Center sicherstellen, dass ihre Systeme skalierbar sind, um Nachfrageschwankungen auszugleichen.
     
  • Automatisierung: Angesichts der Milliarden von Banknoten, die sich im Umlauf befinden, ist die Automatisierung von Cash-Centern für deren Verwaltung unerlässlich. Der Grad der Automatisierung hängt von den Anforderungen und den verarbeiteten Mengen ab: Zentralbanken setzen in der Regel vollautomatische Systeme ein, um große Bargeldmengen effizient zu bearbeiten. In kleineren Cash Centern von Geschäftsbanken oder – im Falle der Auslagerung – von Werttransportunternehmen ist die manuelle Bearbeitung noch weit verbreitet, ebenso wie der Einsatz kleiner bis mittelgroßer Banknotensortierer für die Bearbeitung loser Banknoten und Münzen.
     
  • Integrierte Softwarelösungen: Softwarelösungen sind das Rückgrat unseres modernen digitalen Lebens. In den verschiedenen Bereichen des Bargeldkreislaufs bieten Softwarelösungen zahlreiche Vorteile, von der Prozessoptimierung bis hin zur Möglichkeit KI-gestützte, datengetriebene Entscheidungen treffen zu können, die dann bei Planungen und Prognosen helfen können. Softwarelösungen ermöglichen beispielsweise eine effizientere Befüllung von Geldautomaten: Sie ermitteln den voraussichtlichen Bargeldverbrauch und lösen rechtzeitig eine Befüllung aus, die sich an der Bargeldverfügbarkeit und nicht an einem festen Zeitplan orientiert. So lassen sich Ausfallzeiten minimieren, das Bargeldmanagement optimieren und teure, nicht verwendete Bargeldbestände reduzieren.
     
  • Optimierte Prozesse: Eine weitere Möglichkeit, Arbeitsabläufe zu optimieren, besteht darin, unnötige Arbeitsschritte zu eliminieren und Abläufe zu vereinfachen – auch wenn dies aufgrund etablierter Prozesse im täglichen Betrieb schwierig umzusetzen ist. Es lohnt sich jedoch, die richtigen Maschinen einzusetzen, die Systeme bestmöglich zu nutzen und den gesamten Kassenraum auf reibungslose Abläufe hin zu überprüfen. Erreichen lässt sich das durch Optimierung der Logistik und mehr Standardisierung. Idealerweise wird dieser Prozess von einem erfahrenen Expertenteam begleitet, das auf der Grundlage realer Betriebsdaten Best Practices aus der ganzen Welt einbringen kann. Durch die Umstellung auf Tauschkassetten für die Befüllung von Geldautomaten, die eine einfache und schnelle Befüllung der Kassetten in Bargeldbearbeitungszentren direkt mit losen Banknoten ermöglicht, entfällt beispielsweise die zeitaufwändige Aufgabe des Bündelns und Entbündelns von Banknoten, während gleichzeitig Arbeits- und Betriebskosten gesenkt werden.
     
  • Intelligente Wartung: Softwarelösungen können auch zur Optimierung von Wartungsplänen eingesetzt werden, die ausschließlich auf der tatsächlichen Nutzung der Systeme basieren und nicht auf festen Intervallen. Dieser Ansatz minimiert Ausfallzeiten, da die Wartung in Zeiten geringer Auslastung durchgeführt wird. Gleichzeitig wird die Wahrscheinlichkeit kostspieliger Ad-hoc-Reparaturen verringert. Neben dieser vorbeugenden Wartung umfasst der intelligente Service auch die Konnektivität aller Geräte, selbst großer Flotten kleinerer Bargeldbearbeitungsgeräte, die sich in Filialen im ganzen Land befinden. Durch die Vernetzung können die Geräte per Fernzugriff mit den neuesten Firmware-Versionen und Währungsanpassungen aktualisiert werden, was die Sicherheit erhöht und die Servicekosten senkt.
     
  • Anpassungsfähige Geschäftsmodelle: Die Anschaffung fortschrittlicher Technologien und Verarbeitungssysteme erfordert Vorabinvestitionen, aber die Kombination mit einem OPEX-Model kann die Belastung verringern und gleichzeitig die Flexibilität bieten, sich an veränderte betriebliche Anforderungen anzupassen. Ein solches alternatives Modell könnte darin bestehen, die Zahlungsbedingungen an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen. Wird beispielsweise die Befüllung von Geldautomaten auf einen bedarfsorientierten Zeitplan umgestellt, der sich stärker an der Bargeldverfügbarkeit orientiert, ist natürlich auch eine andere Zahlungsstruktur erforderlich. Banken können ihre Ausgaben reduzieren, indem sie für Geldtransportdienste nur dann bezahlen, wenn Geldautomaten tatsächlich befüllt werden müssen. Geldtransportunternehmen profitieren von geringeren Betriebskosten, da sie ihre Routen auf Basis von Echtzeitprognosen der Bargeldbestände optimieren können. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Dies sind nur einige der Maßnahmen, die in ihrer Gesamtheit für Hypereffizienz sorgen und die Kosten für die Bargeldbearbeitung im gesamten Bargeldkreislauf senken können. Vor allem aber ist es nicht damit getan, diese Optimierungen getrennt voneinander zu integrieren. Um die Vorteile eines hocheffizienten Bargeldkreislaufs wirklich nutzen zu können, müssen alle am Bargeldkreislauf Beteiligten enger zusammenarbeiten.

Ein modernes Bargeldzentrum mit hochmoderner Ausrüstung, betrachtet von einem langen Flur mit Glaswänden. Die Anlage ist gut beleuchtet und einige Personen sind zu sehen

Zusammenarbeit als ein Erfolgsfaktor für hocheffizienten Bargeldkreislauf

„Die Grundlage jeder Zusammenarbeit ist Vertrauen“, sagt Robert Rose, Senior Strategic Portfolio Manager, Commercial Solutions. „Vertrauen, um Daten und Erfolgsrezepte auszutauschen.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Entwicklung digitaler Schnittstellen, die einen schnellen und sicheren Datentransfer zwischen den Akteuren im Bargeldkreislauf ermöglichen. Die Einführung einheitlicher Datenstandards und Schnittstellen schafft eine bessere Interoperabilität und damit effizientere Betriebsabläufe. Damit wären weitergehende Datenanalysen, und KI-gestützte Prognosen möglich – was weitere Effizienzsteigerungen mit sich bringen würde.

Die Zusammenarbeit mit dem richtigen Technologiepartner kann in diesem sich ständig wandelnden Wettbewerbsumfeld den entscheidenden Unterschied ausmachen. G+D zählt zu den Pionieren der Währungstechnologie und ist einanerkannter Partner von Zentralbanken, Finanzinstituten und Werttransportunternehmen weltweit. Das Unternehmen verfügt über das beste Know-how, um Bargeldmanagementprozesse nachhaltig, widerstandsfähig und vor allem hypereffizient zu gestalten. Nur durch gemeinsames Handeln und eine ganzheitliche Betrachtung der Bargeldlogistik können wir die Bargeldkosten senken und seine Akzeptanz stärken.

Key Takeaways

  1. Die Kosten für die Bargeldabwicklung steigen. Gerade für gewerbliche Cash Center ist ein effektives Kostenmanagement für ein nachhaltiges Geschäftsmodell unerlässlich.
  2. Zur Kostensenkung müssen Cash Center einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, die Bargeldlogistik überdenken und hypereffiziente Maßnahmen ergreifen.
  3. Ausschlaggebend ist dabei die Zusammenarbeit mit anderen Branchenakteuren und die Wahl des richtigen Technologiepartners.

Veröffentlicht: 19.12.2024

Diesen Artikel teilen

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Verpassen Sie nicht die neusten Artikel von G+D SPOTLIGHT: Wenn Sie unseren Newsletter abonnieren, bleiben Sie immer auf dem Laufenden über aktuelle Trends, Ideen und technische Innovationen – jeden Monat direkt in Ihr Postfach.

Bitte geben Sie Ihre Daten an: