Generationsunterschiede im Umgang mit Bargeld
Eine weitere Erkenntnis ist, dass mit dem technologischen Fortschritt eines Landes eine Verlagerung hin zu elektronischen Zahlungsmitteln stattfindet. Eine Gesellschaft scheint umso weniger auf Bargeld angewiesen zu sein, je weniger Geldautomaten verfügbar sind und genutzt werden und je mehr mobile Zahlungsmöglichkeiten es gibt. Entspricht das auch Ihren Beobachtungen, als Sie das Bargeldverhalten verschiedener Generationen – wie der Generation Z – analysiert haben?
Erstens hat die Existenz von Geldautomaten unterschiedliche Auswirkungen: Zum einen erleichtern sie den Zugang zu Bargeld, zum anderen ermöglichen sie aber auch häufigere und kleinere Abhebungen, sodass die Höhe der Bargeldnutzung letztendlich auf gleichbleibendem Niveau gehalten wird.
Zweitens unterscheidet sich die Generation Z in ihren Wertvorstellungen deutlich von früheren Generationen. Als Digital Natives sind sie besser mit der Technologie vertraut und legen häufig mehr Wert auf Bequemlichkeit und Schnelligkeit. Folglich neigen sie eher zu digitalen Zahlungen und sind weniger an Bargeld gebunden. Allerdings spielen für sie Werte wie Selbstverwirklichung und Umweltbewusstsein eine wichtige Rolle, was ihre Wahl des Zahlungsmittels beeinflussen kann.
Gleichzeitig legt die Generation Z großen Wert auf Selbstbestimmung. Bargeld kommt diesem Wert entgegen, da es die Privatsphäre schützt und die Kontrolle über persönliche Daten ermöglicht. In Krisenzeiten könnte auch die psychologische Sicherheit, die Bargeld bietet, eine Rolle spielen, vorausgesetzt, die Generation Z ist sich der Bedeutung von Bargeld bewusst. Die Aufklärung über die Vorteile und die Relevanz von Bargeld ist entscheidend, um sicherzustellen, dass diese Generation Bargeld als praktische und sinnvolle Option betrachtet.
Wie gelingt diese Aufklärung am besten?
Mit gutem Beispiel vorangehen! Wenn die jüngeren Generationen kein Bargeld mehr verwenden und ihre Eltern dies auch nicht mehr tun, verliert Bargeld für sie an Bedeutung. Wenn Bargeld nicht zu ihrem Alltag gehört, wird es für die Generation Z keine Option mehr sein. Man muss ihnen also entgegenkommen.
Aus Marketingsicht lassen sich verschiedene Zielgruppen identifizieren, die man unterschiedlich anspricht. So könnte man beispielsweise auf TikTok eine Werbekampagne für Bargeld schalten, mit Argumenten, die auf jüngere Menschen zugeschnitten sind, anstatt die Vorteile von Bargeld auf einem traditionellen Plakat in einer Bank anzupreisen. Ein Blick auf Trends wie „Cash-Stuffing“ auf TikTok zeigt, welch mächtiges Instrument die sozialen Medien sein können, um Bargeld für die Generation Z attraktiv zu machen.