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#Identity Technology

Identitätsmanagement als Treiber der digitalen Transformation

Insights
6 Min.

Geld ist nicht mehr die entscheidende Ressource für Transaktionen, sagt der Autor Dave Birch – aber was dann? Wie können Finanzinstitute die digitale Transformation durch die Einführung neuer Technologien vorantreiben? Wie können sie eine nahtlose, integrierte und vereinfachte digitale Zahlungsumgebung schaffen, in einer Zeit, in der die Kundinnen und Kunden mehr und mehr Kontrolle über ihre Daten und ihre Identität gewinnen?

FaceApp, die virale Sensation, mit der man ein unschuldiges Selfie in ein erschreckend realistisches Bild von sich selbst in 30 Jahren verwandeln kann, machte weltweit Schlagzeilen mit ihren Nutzungsbedingungen.

Millionen von uns luden sich die App herunter, ohne sich bewusst zu sein, dass wir damit die Rechte an den von der App erzeugten Fotos unseres Gesichts unbefristet und unwiderruflich abgaben.

Nur ein bisschen Spaß? Vielleicht auch nicht. Mit der zunehmenden Nutzung biometrischer Daten für Sicherheitszwecke im Bankwesen sollte Ihnen daran gelegen sein, Bilder Ihres Gesichts genauso gut unter Verschluss zu halten wie Ihre Urgroßeltern ihren Bankschließfachschlüssel.

David Birch, Autor, Berater und Kommentator zum Thema digitale Finanzdienste, sagt: „Ein Großteil meines Vermögens liegt nicht in Form von Geld auf der Bank. In der Bank hinterlegt ist meine Identität. Die wichtigste Ressource, die meine Bank schützen und bewahren soll, ist meine Identität.“

“Ein Großteil meines Vermögens liegt nicht in Form von Geld auf der Bank. In der Bank hinterlegt ist meine Identität“
David Birch
Autor für das Thema digitale Finanzdienste

So sicher wie eine Bank? Nicht unbedingt

Das digitale Zeitalter macht unser Verhältnis zum Geld zugleich komplizierter und einfacher. „Geld“ wandelt sich vom physischen Begriff zunehmend zu einer Codefolge im Cyberspace. Finanzdienstleister haben jedoch Probleme, in puncto biometrischer Sicherheit mitzuhalten.

Veraltete Prozesse stehen der Entwicklung eines modernen digitalen Ökosystems im Weg. Zeitraubende manuelle Anwendungen werden von Digital Natives, die notorisch wenig Zeit haben, nicht mehr akzeptiert.

Rund ein Viertel (24 %) der jungen Erwachsenen gaben im Rahmen der „Futureproof“-Studie der Open-Banking-Plattform Bud an, dass sie mehr Zeit für die Verwaltung ihrer Finanzen aufwenden, als sie möchten.

Das Gegenmittel: regulatorische Maßnahmen. Beispiele dafür sind Open Banking, das von den großen britischen Banken verlangt, anderen lizenzierten Unternehmen den Zugriff auf Daten zu ermöglichen, und die EU-Richtlinie PSD2, welche die Sicherheit durch die Zwei-Faktor-Authentifizierung der Identität erhöht. Die Finanzwelt ist nicht nur digital, sondern auch mobil, grenzüberschreitend und kanalübergreifend.

E‐Wallets auf dem Vormarsch

Frau am Schreibtisch bei der Erledigung von Bankgeschäften mittels Laptop und Smartphone
Anbieter von Zahlungsdiensten müssen heutzutage Systeme bereitstellen, die überall und auf jedem Gerät funktionieren

Anbieter von Zahlungsdiensten müssen heutzutage in der Lage sein, Systeme bereitzustellen, die überall und auf jedem Gerät funktionieren.

Laut einem Bericht von Juniper Research zum Thema „Digital Commerce“ ist der mobile Handel der wichtigste Antriebsfaktor für ein starkes Wachstum im digitalen Handel.1 Der Bericht sagt voraus, dass der Anteil des mobilen Geschäfts am weltweiten Digitalgeschäft bis 2023 von 70 % auf 77 % steigen wird.

Hinter dieser Zahl verbergen sich jedoch viele Abweichungen. Der Umfang der weltweit über Smartphones ausgeführten kontaktlosen Transaktionen ist deutlich höher als von Juniper Research zuvor geschätzt: 2023 wird die Zahl Prognosen zufolge bei 52 Mrd. liegen. Nach heutigem Stand findet mehr als die Hälfte dieser kontaktlosen mobilen Retail-Transaktionen in der Region Asien-Pazifik statt.

Im Hinblick auf die hochgradig komfortable Nutzung von E‐Wallets für persönliche Ausgaben stellt der Global Payments Report 2018 von McKinsey fest, dass in China bereits 40 % dieser Zahlungen über mobile E‐Wallets abgewickelt werden und auch in den USA die Akzeptanz der Technologie stark zunimmt.2

Die Vielfalt der alternativen Zahlungsmethoden ist erstaunlich groß (McKinsey hat 140 ermittelt) – und geht auf Kosten der Sicherheit. Die zahlreichen unterschiedlichen Identitätslösungen führen bei den meisten von uns zu Enttäuschung und einiger Verwirrung.

Bahn frei für die biometrische Sicherheit

Biometrische Sicherheitstechnologien, wie kontaktlose Karten mit integrierten Fingerabdrucklesern, die im Rahmen eines Pilotprojekts vom französischen Bankkonzern Crédit Agricole in Zusammenarbeit mit Giesecke+Devrient ausgegeben werden, versprechen eine höhere Sicherheit

„Mit unseren biometrischen Karten zielen wir auf eine optimale Erfüllung der Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden durch eine ideale Kombination aus Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit ab“, erklärt Bertrand Chevallier, Chief Executive Officer bei Crédit Agricole Payment Services.

Diese biometrische Sicherheitslösung ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich mit innovativen Technologien gleichzeitig das Verbrauchererlebnis und die Sicherheit verbessern lassen. Ein weiteres Beispiel sind E‐Wallets wie das CONVEGO® Hub von G+D, das Online-Transaktionen mit einem mobilen Zahlungsprozess verbindet.

Gabrielle Bugat, Mitglied der Geschäftsführung bei G+D und verantwortlich für den Bereich Smart Card & Digital Payment, versichert: „Das Sicherheits- und Schutzniveau bei der Abwicklung der Transaktion ist sehr hoch.“

Angesichts des zunehmenden Einsatzes von Biometrietechnologie im Finanzbereich müssen wir alle sicher sein, dass unser Gesicht nur uns gehört – und nicht für den Zugriff auf unser Vermögen ausgenutzt werden kann.

  1. “Global payments 2018: A dynamic industry continues to break new ground,” McKinsey, 2018

  2. “Digital Commerce: Key Trends, Sectors & Forecasts 2019–2024,” Juniper Research, 2019

Veröffentlicht: 19.05.2020

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