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Kreislaufwirtschaft im Cash Cycle

Trends
4 Min.

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das derzeit in allen gesellschaftlichen Bereichen immer wichtiger wird. Das Bargeld, das täglich zum Einsatz kommt, ist dabei keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil: Der gesamte Bargeldkreislauf – von der Produktion über die Verwendung bis zur Entsorgung – kann viel umweltfreundlicher und nachhaltiger gestaltet werden. Dieses Potenzial sollten wir nutzen – schließlich steigt der Bedarf an Bargeld in fast allen Ländern weltweit.

Angesichts der zunehmenden ökologischen Herausforderungen sind wir alle aufgefordert, nach dem 3R-Prinzip – Reduce (reduzieren), Re-use (wiederverwenden), Recycle (recyceln) – zu leben. Der nächste Schritt wäre, das jahrhundertealte Modell der linearen Wirtschaft hinter uns zu lassen, bei der die Produkte am Ende ihrer Lebensdauer oft nicht recycelt, sondern verbrannt oder auf einer Mülldeponie entsorgt werden.

Größtmögliche Nachhaltigkeit erreichen wir nur, wenn wir auf das natürliche Kreislaufkonzept setzen, das heißt, Ressourcen effizient nutzen und erneuerbaren Ressourcen Vorrang geben, die Nutzung und Lebensdauer eines Produkts maximieren und Nebenprodukte und Abfälle zurückgewinnen und zur Herstellung neuer Materialien wiederverwenden.

Für den britischen Thinktank Chatham House ist die Kreislaufwirtschaft ein Wirtschaftsmodell, bei dem „Produkte so umgestaltet werden, dass sie haltbarer, wiederverwendbar, reparierbar und recycelbar sind und daher möglichst lange im Umlauf bleiben“.

Befürworterinnen und Befürworter des Modells argumentieren, dass die für die Industrie notwendigen effizienten Prozesse und Lösungen nicht im Widerspruch zum Schutz unseres Planeten stehen müssen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Laut dem „Circularity Gap Report 2021“ stammen aktuell nur 9 % der in der globalen Wirtschaft verbrauchten Materialen aus dem Kreislaufwirtschaftsmodell.1 Die gute Nachricht ist, dass wir den Anteil der Kreislaufwirtschaft nur auf 17 % erhöhen müssen, um die Lücke zu schließen und die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Doch hierfür ist es notwendig, dass alle wirtschaftlichen Bereiche ihren Beitrag leisten – auch die Bargeldindustrie.1

Die Akteure im Cash Cycle arbeiten zunehmend an Lösungen, basierend auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, auch in Kooperation und Zusammenarbeit mit Partnern. Im Folgenden beleuchten wir einige Ansätze, die diese Entwicklung unterstützen und sogar beschleunigen.

Eine standardisierte, optimierte Banknotenbearbeitung

In Transport, Umtausch und Aufbewahrung von Banknoten lassen sich zahlreiche Möglichkeiten für mehr Kreislaufwirtschaft identifizieren. So haben die unterschiedlichen Cash-Cycle-Akteure unterschiedliche Anforderungen und Prioritäten mit entsprechend mehr oder weniger starkem Einfluss auf die gewählte Transporteinheit. Für Werttransportunternehmen kann eine Verwendung von „Safebags“ aus Kunststoff infrage kommen. Mit diesen kann Bargeld schneller und einfacher im Einzelhandel abgegeben und entgegengenommen werden. Für Geschäftsbanken und Cash-Center sind hingegen „Trays“ eine sinnvolle Standardeinheit, weil sich damit lose Banknoten besser automatisch bearbeiten lassen.

Eine von G+D durchgeführte Untersuchung kam jedoch zu dem Schluss, dass eine verstärkte Standardisierung der Bargeldtransporteinheiten an den wichtigsten Punkten in der Bargeldbearbeitung die Nachhaltigkeit deutlich erhöhen und die Verschwendung von Zeit und Ressourcen reduzieren kann. Durch die Verwendung von standardisierten Kunststoff-Trays, z. B. den NotaTracc Trays von G+D, können Banknoten sowohl innerhalb eines Cash-Centers als auch von einem Cash-Center zum anderen optimal transportiert werden. Die Einführung von stapelbaren, standardisierten Kunststoffboxen würde die Wiederverwendung und den Austausch von Transporteinheiten zwischen Akteuren des Cash Cycle fördern und Einweglösungen ersetzen.

Diese ambitionierten Nachhaltigkeitsziele kann natürlich niemand allein erreichen. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Bargeldkreislauf ist entscheidend, um Transportlösungen zu finden, die für maximale Nachhaltigkeit in den unterschiedlichen Geschäftsbereichen sorgen.

Nachhaltige, langlebige Banknoten

Alles unterliegt dem Verschleiß – auch Banknoten. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: die klimatischen Bedingungen, die Art der Verwendung, die Auswahl des Materials usw. Sie bestimmen, wie lange eine Banknote vom Druck bis zu ihrer Entsorgung im Bargeldkreislauf verbleibt.

Jedes Jahr werden Milliarden Banknoten aus dem Verkehr gezogen und ersetzt, das entspricht etwa 25 % aller sich im Umlauf befindlichen Banknoten. Zentralbanken mehrerer Länder haben deshalb lange Zeit auf Polymer-Banknoten gesetzt. Diese sind jedoch aufgrund ihres Kunststoffanteils keine besonders umweltfreundliche Lösung.

G+D grüne Banknote
Nachhaltige Banknoten sind ein wichtiger Bestandteil eines nachhaltigen Bargeldkreislaufs

G+D ist als führendes Unternehmen im Währungskreislauf Vorreiter bei innovativen Lösungen für Banknoten, die sowohl langlebig als auch nachhaltig sind. Die neue Green Banknote von G+D erreicht die gleiche Lebensdauer wie Polymer-Banknoten und benötigt dabei 86 Prozent weniger Plastik und erzeugt 29 Prozent weniger CO2.

Im Mittelpunkt steht die Verwendung erneuerbarer Materialien, beispielsweise umweltfreundlicher Druckfarben. Selbst die Teile, die aus Kunststoff hergestellt werden müssen, wie der Sicherheitsfaden, bestehen aus 70 % recyceltem Polyester. Der Kern besteht aus natürlichen, erneuerbaren Fasern: 50 % stammen aus Bio-Baumwollfasern, während die anderen 50 % aus Fasern wie zertifiziertem Zellstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft bestehen.

Kreislaufwirtschaft für Banknoten

Die BDS®-Banknotenvernichtungssysteme von G+D zeichnen sich durch ein besonders hohes Maß an Effizienz und Sicherheit aus und können bis zu 1,5 Tonnen Banknoten pro Stunde vernichten. Zusätzlich schaffen sie neue, innovative Möglichkeiten, um das geschredderte Material zu recyceln oder für andere Zwecke, beispielsweise zur Energieerzeugung aus Abfällen, zu verwenden. Auch Möglichkeiten zur Kompostierung werden in Betracht gezogen. Forschungsdrang und Innovationsfreude spielen eine wichtige Rolle bei der Suche nach neuen Verwendungsmöglichkeiten von Banknoten, die ihr Ende im Bargeldkreislauf erreicht haben.

G+D nimmt seine Verantwortung als Branchenführer sehr ernst und stellt Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt seiner Planungen. Dennoch können wir diese Aufgabe nur gemeinsam meistern. Die Green Banknote und ähnliche Initiativen sind ein erster Schritt in die richtige Richtung und bringen Vorteile, von denen wir alle profitieren.

Die Akteure im Währungskreislauf sind bereit, ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten – so wie wir alle es tun müssen. Kreislaufwirtschaft ist zwar nicht mit Nachhaltigkeit gleichzusetzen, ist jedoch ein wichtiger Bestandteil, wenn wir Letztere stets im Auge behalten.

  1. Circularity Gap Report 2021, Circularity Gap Reporting Initiative, 2021

Veröffentlicht: 28.02.2023

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