Männliche Hand hält ein Smartphone an ein POS-Terminal, um per Funktechnologie (NFC) zu bezahlen
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G+D Spotlight Podcast: Apples NFC-Öffnung und die Folgen für Wallets

Interview
2 Min.

Apple ermöglicht über die NFC-Schnittstelle, das Secure Element des iPhone für Wallets von Drittanbietern zu nutzen. Akshay Warikoo, Global Lead Go-to-Market for Digital Solutions bei G+D, und Kristian T. Sørensen, Head of Products bei der IN Groupe, sprechen über die Auswirkungen, die diese Öffnung auf den digitalen Zahlungsverkehr, den Nachweis von Identitäten und das gesamte Ökosystem haben wird.

Portraitfoto von Kristian T. Sørensen, Head of Products bei der IN Groupe.
Kristian T. Sørensen, Head of Products bei IN Group

In dieser Folge des G+D Spotlight Podcasts, moderiert von Jessica Antonacci, Marketing-Managerin bei Giesecke+Devrient ePayments America, befassen wir uns mit den Auswirkungen der folgenden richtungsweisenden Ankündigung: „Ab der iOS-Version 18.1 können Entwickler kontaktlose NFC-Transaktionen über das Secure Element ihrer eigenen Apps auf dem iPhone anbieten, unabhängig von Apple Pay und Apple Wallet.“1 Die Öffnung der Wallets von Drittanbietern innerhalb des Apple-Ökosystems hat weitreichende Konsequenzen für das Bankwesen und den Zahlungsverkehr. Aber auch andere Branchen sind betroffen, insbesondere der sich rasch entwickelnde Identitätsbereich.

Akshay Warikoo, Global Lead Go-to-Market for Digital Solutions bei G+D, spricht mit Kristian T. Sørensen, Head of Products bei der IN Groupe, einem weltweit führenden Anbieter digitaler Identitäten. Durch ihr fundiertes Wissen und ihre jahrzehntelange Erfahrung mit digitalen Geldbörsen sind sie mit dem Thema bestens vertraut und können Zusammenhänge aufzeigen. Sørensen hat beispielsweise direkt oder indirekt an der Entwicklung von mehr als 30 Wallets weltweit mitgewirkt!

Der Bezug zum Bank- und Zahlungsverkehr liegt auf der Hand. Doch die Gesprächspartner machen deutlich, dass die Entscheidung von Apple, Drittanbietern die Nutzung ihrer Secure Elements auf iPhones über NFC zu ermöglichen, noch weitreichendere Auswirkungen hat.

Das ist vor allem auf regulatorische Faktoren zurückzuführen: So hat sich die Europäische Union (EU) dafür eingesetzt, dass Apple seine Plattform für diese Art von Zahlungen öffnet. Ähnlich verhält es sich mit der Einführung des European Digital Identity Framework 2.0 (EIDAS 2.0) durch die EU: Dieser verpflichtet die Mitgliedsstaaten, digitale Identitäts-Wallets für alle Bürgerinnen und Bürger anzubieten und diese Wallets mit einer Bezahlfunktion auszustatten. Digitale Wallets für jedermann mit sicheren Authentifizierungs- und Zahlungsfunktionen können weitreichende Konsequenzen für die Entwicklung des Wallet-Ökosystems in Europa und darüber hinaus haben.

Wird es künftig sogenannte Super-Wallets geben oder eine digitale Geldbörse, die alle anderen dominiert? Sollten Banken und FinTechs ihre eigenen Wallets einführen oder miteinander kooperieren, um sich bessere Erfolgschancen zu sichern? Was wird aus den nationalen Zahlungssystemen, die in ihren jeweiligen Ländern eine Vorrangstellung einnehmen? Und wie kann man Verbraucherinnen und Verbraucher dazu bringen, ihre gewohnte digitale Geldbörse gegen ein völlig neues Modell einzutauschen?

Ich glaube, dass wir vermehrt kontextbezogene Wallets auf dem Markt sehen werden, bei denen der Nutzer oder die Nutzerin je nach Bedarf die passende Wallet auswählen kann.

Kristian T. Sørensen
Head of Products, IN Groupe
  1. In-app NFC transactions using the Secure Element, Apple, August 14, 2024 

Veröffentlicht: 30.04.2025

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