„Man muss sich Brasilien wie einen eigenen Kontinent vorstellen“, sagt Helio Inoue, Vertriebsleiter von G+D Currency Technology in Brasilien. „Das ist kein Witz, das meine ich ernst.“
Das Land, in dem er lebt, ist flächenmäßig das fünftgrößte der Welt. Gemessen an der Bevölkerungszahl steht es mit 216 Millionen Menschen an siebter Stelle. Portugiesisch ist am weitesten verbreitet, doch daneben werden noch zahlreiche einheimische Sprachen gesprochen. Hinzu kommen die Muttersprachen, die die verschiedenen Migrantengruppen in dieses pulsierende südamerikanische Land mitgebracht haben, darunter Deutsch, Italienisch, Japanisch und Hebräisch. Die Urbanisierung ist enorm: São Paulo ist nicht nur die größte Stadt Brasiliens, sondern auch die größte in der westlichen Hemisphäre und erwirtschaftet zehn Prozent des brasilianischen Bruttoinlandsprodukts. Brasiliens Städte sind kosmopolitisch und technologisch fortschrittlich. In ihnen lebt eine wachsende Zahl von Influencerinnen und Influencern, die die 80 Prozent der Bevölkerung ansprechen, die in den sozialen Medien aktiv sind. Natürlich gibt es noch mehr als nur die berühmten Städte: Brasiliens ländlicher Sektor nimmt einen großen Anteil der Wirtschaftsleistung des Landes ein.
Es überrascht nicht, dass die Zahlungslandschaft des südamerikanischen Staates ebenso vielfältig ist. „Es gibt immer noch Leute, die Schecks benutzen“, sagt Helio Inoue. Aber das ist nur noch eine kleine Gruppe. Denn es zeigen sich eindeutige Trends zur Veränderung: allen voran Pix, die von der Banco Central do Brasil (brasilianische Zentralbank) eingeführte Plattform für Sofortzahlungen. Sie ist das wichtigste Zahlungsmittel in Brasilien, gefolgt von Bargeld und Bezahlkarten.
Bei jedem Gespräch, bei dem es ums Bezahlen in Brasilien geht, wird als Erstes über Pix gesprochen – so auch hier: