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#Business Transformation

Sieben Trends beim Banking und Bezahlen 2024

Globale Trends
8 Min.

Die Veränderung der internationalen Finanzlandschaft wird von zwei wesentlichen Faktoren bestimmt: dem wachsenden Interesse der Kundinnen und Kunden an digitalen Angeboten sowie der Vielzahl von Unternehmen, die dafür die passenden Lösungen anbieten. Zu den wichtigsten Entwicklungen im Jahr 2024 zählen Wallets, die mehr können, als nur Zahlungsvorgänge zu verwalten; Authentifizierungen, die ohne Passwort auskommen; ein unkomplizierter, sicherer Online-Handel; eine vereinfachte Zahlungsabwicklung sowie eine engere Zusammenarbeit der Banken beim Datenaustausch und bei der Betrugsbekämpfung.
 

Traditionelle Banken genießen zu Recht den Ruf der Solidität. Sie verfügen über eine große Reichweite und einen riesigen Kundenstamm, den sie über Jahre aufgebaut haben. Da sich der Finanzsektor jedoch zunehmend auf digitale Dienstleistungen konzentriert, erwarten die Kundinnen und Kunden auch in diesem Bereich nahtlose Zahlungsvorgänge. Sie verlangen Sicherheit, die aber nicht auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit gehen darf. „Man könnte es das Bedürfnis nach ,Sicherheit ohne Aufwand‘ nennen,“ sagt Akshay Warikoo, Product Marketing Lead, Digital Solutions bei G+D.

Volle Transparenz, maximale Sicherheit und absolute Kontrolle – das sind heute grundlegende Forderungen der Kundinnen und Kunden an ihre Bank. Gleichzeitig sollen sich die Dienstleistungen an ihre jeweilige Lebenssituation anpassen und im besten Fall personalisieren lassen. Das Themenspektrum reicht dabei von umweltbewussten Entscheidungen bei der Geldanlage bis zum Interesse an Kryptowährungen und vielem mehr.

Für Banken und Fintechs auf der einen Seite wie auch für Händler und Zahlungsdienstleister (Payment Service Providers; PSPs) besteht die Aufgabe darin, den goldenen Mittelweg zwischen Anwendersicherheit und Nutzererlebnis zu finden.

Doch jede neue Herausforderung bietet auch neue Möglichkeiten. Was das für die globalen Trends im Zahlungsverkehr bedeutet, zeigen die folgenden Beispiele.

Trend 1: Mobile Lösungen, passend zum Lebensstil

"Welche Bank kann Ihnen die Transparenz und Kontrolle bieten, die Sie sich wünschen?“, fragt Akshay Warikoo. „Je digitaler der Zahlungsverkehr wird, desto mehr Unternehmen und Händler erhalten Ihre Kredit- und Zahlungskartendaten. Es liegt nahe, dass man irgendwann nicht mehr weiß, wo diese überall gespeichert sind.“ Wie wäre es, wenn Banken eine App anbieten würden, die hier den Überblick behält?

Der Wunsch der Kundinnen und Kunden nach einem wesentlich personalisierteren Service, bei dem ihre Anliegen buchstäblich auf Knopfdruck berücksichtigt werden, wächst. Dafür müssen die etablierten Banken allerdings mehr sein als bloße Transaktionsdienstleister und ernst zu nehmende Zusatzleistungen anbieten.

Akshay Warikoo ist davon überzeugt, dass eine solche Anwendung auf große Resonanz stoßen und das Vertrauen in die eigene Bank sowie die Kundenbindung stärken würde. Emittenten könnten ihre mobilen Geldbörsen mit benutzerfreundlichen Tools aufwerten, die es den Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen, ihre Zahlungsdaten zu verwalten. Die Chancen auf einen „Top of Wallet“-Status wären groß.

Die Frage, wie die Kundin/der Kunde eingebunden wird und welche weiteren Dienstleistungen über die Banking-App angeboten werden können, ist für Akshay Warikoo entscheidend. Das Ziel sollte sein, den Alltag der Kundinnen und Kunden einfacher und bequemer zu gestalten und die Banking-App zu einem unverzichtbaren Bestandteil ihres Lebens zu machen.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist der weltweite Trend zum sogenannten verhältnismäßigeren Verbrauch, bei dem der/die Einzelne versucht, die sozialen und ökologischen Auswirkungen seines/ihres Lebensstils und Verhaltens zu kontrollieren. Eine vielfach geäußerte Forderung in diesem Zusammenhang ist die nach ökologischer Nachhaltigkeit. Auch bei Finanzlösungen werden Fragen zur Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung häufiger. Eine Antwort darauf könnte eine Funktion sein, die die CO2-Auswirkungen bestimmter Ausgaben anzeigt. 

Ein solches Instrument wäre für die Kundinnen und Kunden ein Anreiz, umweltbewusst zu handeln. Gleichzeitig würde es die Interaktion und Loyalität mit der Marke fördern und das Nachhaltigkeitsengagement der Bank stärken.

Darüber hinaus würden die Banken neue Erkenntnisse über das Kundenverhalten gewinnen, denn aus jeder Transaktion ließe sich ableiten, was die Kundinnen und Kunden zu einem nachhaltigeren Lebensstil bewegt.

Trend 2: Grenzenlose Mobilität

Ein wesentlicher Bestandteil dessen, was die Nutzerinnen und Nutzer von ihren Finanzlösungen erwarten, ist die Interoperabilität über Plattformen und Landesgrenzen hinweg. Der moderne Mensch ist mobil und insbesondere in Regionen wie der Europäischen Union reist er ohne Hindernisse von einem Land ins andere – das sollte auch für seine Zahlungsvorgänge gelten.

Zahlreiche Prognosen sagen eine Zunahme digitaler Geldbörsen voraus. Man kann deshalb davon ausgehen, dass es in Kürze eine Vielzahl von Anbietern und Lösungen geben wird, die alle um den Platz auf den Mobilgeräten der Nutzerinnnen und Nutzer konkurrieren. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg wird die Kompatibilität all dieser Wallets sein. 

Ein Ansatz wäre, den Zugriff auf alle Wallets, die eine Nutzerin/ein Nutzer besitzt, über eine übergeordnete Wallet zu verwalten. Zum Beispiel eine Wallet für digitale Identitäten, die von einer staatlichen Behörde oder einer ähnlichen Instanz ausgegeben wird – eine Art „Wallet of Wallets“. „Mit dieser Wallet für digitale Identitäten, über die Sie auch Ihr Geld, Ihre Rentenansprüche und Investitionen verwalten, könnten Sie ebenso Zugriff auf Ihre Wallet für Finanzdienstleistungen erhalten – oder auf Ihre Nahverkehrs- und Mobilitäts-Wallet“, sagt Akshay Warikoo. Ob sich ein solcher Dienst in Europa durchsetzen wird, ist allerdings fraglich. Hier stehen die Menschen solchen „Super-Apps“ noch skeptisch gegenüber. Anders als in China oder Südostasien, wo sich „WeChat“ oder „Grab“ großer Beliebtheit erfreuen.

Das Ökosystem der Wallets wird komplex und stark reguliert sein. Da sich Banken mit diesen beiden Parametern auskennen, dürften sie eine lukrative Rolle im Bereich der digitalen Geldbörsen spielen.

A digital lock overlays a credit card, surrounded by blue light effects.

Trend 3: Authentifizierung ohne Passwort

Im Bankensektor ist man sich seit Langem über die Schwächen bestimmter Methoden der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) im Klaren, insbesondere der Einmalpasswörter (One-Time Passwords; OTPs). OTPs sind aufgrund ihrer einfachen Implementierung beliebt, bergen aber auch erhebliche Risiken. Sie sind anfällig für Phishing, SIM-Swapping und das Abfangen von Nachrichten. Allerdings haben Banken oft nur eine begrenzte Kontrolle über die Bereitstellung von OTPs, da diese in der Regel von Mobilfunknetzbetreibern (MNOs) verwaltet werden.

Die Nutzung von OTPs in Betrugsfällen ist gut dokumentiert. Das Ausmaß dieser Angriffe geht weit über finanzielle Verluste hinaus – es schadet der Bank und das Vertrauen der Kundinnen und Kunden leidet. Bemühungen, diese Risiken zu minimieren, gehen oft zulasten der Benutzerinnen und Benutzer und wirken sich negativ auf das Nutzererlebnis aus.

Passkeys bieten eine sicherere und anwenderfreundlichere Alternative: Sie sind resistent gegen Phishing sowie andere gängige Betrugsmethoden und bieten besseren Schutz, ohne die Benutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen. Mit ihnen wird auch tatsächlich eine Authentifizierung ohne Passwörter möglich.

„Betrüger hinterlassen immer Spuren“, so Akshay Warikoo. Die Verhaltensbiometrie ist ein Ansatz, der den Wert von KI-basierten Lösungen für Banken unterstreicht. So können Banken die Sicherheit erhöhen, indem sie individuelle digitale Signaturen erstellen, die durch Interaktionen der Benutzerinnen und Benutzer entstehen, wie spezifische Klick-, Wisch- oder Tippbewegungen. Die verhaltensbasierte Biometrie verbindet Erkennungstechnologie mit neuesten KI-Entwicklungen. Sogar die Art und Weise, wie jemand normalerweise das Telefon benutzt –, sei es im Hoch- oder Querformat, als Rechts- oder Linkshänder – liefert Informationen, die vor Betrug schützen können, wenn beispielsweise eine fremde Person auf das Telefon zugreift.

Eine verstärkte Authentifizierung ist ein Mittel, um der Kundennachfrage nach immer strengeren Sicherheitsmaßnahmen gerecht zu werden, insbesondere bei größeren Transaktionen, die robustere Maßnahmen erfordern. Eine Möglichkeit besteht darin, dass Kundinnen und Kunden in ihrer Banking-App Zahlungen mit einem hohen Wert autorisieren können. Sobald die Zahlung ausgelöst wird, hält die Kundin oder der Kunde die physische Karte ans Telefon und bestätigt die Transaktion. Das erhöht die Sicherheit, ohne den Prozess zu verlangsamen. Die Bezahlkarte dient als Besitznachweis, als eine Art Hardware-Authentifikator. Sie kann auch in anderen Fällen für eine Authentifizierung genutzt werden, beispielsweise bei der Aktivierung neuer Karten oder der Integration weiterer Apps. 

“Wie werden die Nutzerinnen und Nutzer eingebunden? Wie sieht die Benutzeroberfläche aus? Welche Dienste können wir noch in diese Banking-App integrieren?“
Akshay Warikoo
Product Marketing Lead, Digital Solutions, G+D

Eine gut gestaltete digitale Geldbörse muss den Nutzerinnen und Nutzern auch mehr Hilfe zur Selbsthilfe bieten. Das heißt, sie brauchen mehr Transparenz und Kontrolle über ihre Bezahlvorgänge. Dazu sind Funktionen notwendig, mit denen unbekannte Geräteverbindungen einfach angezeigt und entfernt werden können.

Trend 4: Datenaustausch durch PETs ermöglichen

„Während Betrüger in Syndikaten nahtlos zusammenarbeiten, sind gemeinsame Bemühungen von Banken und Zahlungsdienstleistern zur Betrugsbekämpfung und zum Datenaustausch oft nur bruchstückhaft“, sagt Akshay Warikoo. Innovative Partnerschaften, die Technologien zum Schutz der Privatsphäre (Privacy Enhancing Technologies; PETs) einsetzen, können hier Abhilfe schaffen.

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass Banken und andere Finanzinstitute Daten über Kriminelle und deren Angriffe austauschen, um die Sicherheit des gesamten Zahlungssystems zu maximieren. In der Praxis handelt es sich dabei jedoch auch um Kundendaten, die wiederum äußerst strengen Datenschutzgesetzen unterliegen.

Finanzinstitute müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die ihnen anvertrauten Kundendaten zu schützen. Diese Datenschutzmaßnahmen sind zweifelsohne sinnvoll, da sie die Nutzerdaten nicht nur vor Datenlecks, sondern auch vor einer Weitergabe schützen können – selbst wenn der oder die Betroffene dem nicht ausdrücklich zugestimmt hat. Auch wenn diese Daten weitergegeben werden dürfen, müssen sie bearbeitet werden, was wiederum die Einhaltung strenger Sicherheits- und Vertraulichkeitsanforderungen nötig macht.

Neue Technologien können hier unterstützen und werden unter dem Kürzel PET zusammengefasst. Sie helfen, Probleme im Zusammenhang mit der legitimen Nutzung von Kundendaten und der Sicherheit ihrer Verarbeitung zu lösen. Ein aktuelles Beispiel dafür, wie Banken mithilfe solcher PETs zusammenarbeiten, ist die Analyse von Transaktionsdaten durch Rabobank und ABN AMRO, um Anomalien aufzuspüren, die auf betrügerische Handlungen hindeuten könnten.1 Durch die Kooperation standen beiden Banken mehr Daten zur Verfügung, was den Umfang und die Genauigkeit ihrer Betrugserkennung verbesserte.  

Trend 5: Nahtloser und sicherer E-Commerce

Der Online-Handel kann nur funktionieren, wenn er für die Kundinnen und Kunden sicher und reibungslos abläuft. Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Eine Studie aus dem letzten Jahr ergab, dass sieben von zehn Verbraucherinnen und Verbrauchern den Bezahlvorgang lieber als „Gast“ durchlaufen, anstatt sich als „Kunde“ zu registrieren.2 Offensichtlich steht der Datenschutz für die Mehrheit der Kundinnen und Kunden an erster Stelle, gepaart mit einer Abneigung gegen die umständliche Anmeldung bei jedem einzelnen Geschäft, in dem man einkauft. Auf der anderen Seite wollen Händler nicht für die Offenlegung von Kundendaten haftbar gemacht werden. Dies gilt auch für die Fälschung von Kreditkartendaten. Sicherheit ist wichtig, auch wenn sie zeitaufwendig ist.

Die Tokenisierung von Netzwerken kann allen Teilnehmern des E-Commerce-Ökosystems helfen, eine nahtlose Benutzererfahrung und Sicherheit für alle zu erreichen. Laut der Prognose eines führenden Marktforschungsunternehmens könnten bis 2028 rund 85 Prozent aller E-Commerce-Transaktionen weltweit die Tokenisierung von Netzwerken nutzen.3 

„Stellen Sie sich ein unsichtbares Sicherheitssystem vor, das im Hintergrund arbeitet“, sagt Akshay Warikoo. Dabei werden Daten wie Kartennummern und deren Ablaufdatum durch eindeutige Token ersetzt. Eine Kundin oder ein Kunde verknüpft zunächst eine Bezahlkarte mit der Wallet und sobald die Verbindung hergestellt ist, fordert die digitale Geldbörse von der ausgebenden Bank einen eindeutigen Token für die Karte an. Die eindeutige Identifikationsnummer des Tokens wird vom Kartennetzwerk mit den tatsächlichen Kartendaten und dem Endgerät der Nutzerin oder des Nutzers abgeglichen. Die primäre Kontonummer (Primary Account Number; PAN) bleibt in jeder Phase unsichtbar.

Zwei der vielen Vorteile eines solchen Ansatzes sind:

  1. Ein gestohlener Token ist für einen Hacker wertlos.
  2. Die Kartendaten werden vom Token automatisch aktualisiert. Bei Ablauf und Neuausstellung muss die Kundin oder der Kunde beispielsweise keine neuen Daten eingeben. Ablehnungen aufgrund veralteter Kartendaten beim Bezahlvorgang werden so erheblich reduziert, was zu weniger abgebrochenen Bestellungen führt.

Davon profitieren sowohl Kundinnen und Kunden als auch Händler, da Sicherheit und Benutzererfahrung nahtlos Hand in Hand gehen.

Einer der Wege, die Token-Technologie auf den Markt zu bringen, ist die Click-to-Pay-Initiative, eine einheitliche digitale Check-out-Lösung, die einen reibungslosen und durchgängigen Bezahlvorgang bei gleichzeitiger Gewährleistung der Sicherheit bietet.4 Ihr Alleinstellungsmerkmal ist der Check-out mit nur einem Klick, der das zeitaufwendige Ausfüllen von Online-Formularen und die noch umständlichere Eingabe von Kartendaten überflüssig macht. Die Zahl der Kundinnen und Kunden, die ihren Einkauf frustriert abbrechen, wird dadurch deutlich reduziert. Das ist auch für Händler attraktiv, die sich durch das Labyrinth der E-Commerce-Zahlungslösungen kämpfen.

Lösungen wie Click-to-Pay schützen Zahlungsdaten, reduzieren Reibungsverluste und dienen den Interessen von Kundinnen und Kunden, Händlern und Banken gleichermaßen. Sie haben das Potenzial, den Weg in den boomenden Online-Handel zu ebnen.

Trend 6: Sichere Verwahrung digitaler Vermögenswerte

Digitale Vermögenswerte, zu denen nicht austauschbare Token (Non-Fungible Token; NFTs), Kryptowährungen und andere gehören, stoßen in letzter Zeit auf immer größeres Interesse. Das liegt zum einen an der Verbrauchernachfrage und zum anderen an neuen Regulierungsvorschriften. Banken, die immer ausgefeiltere Wallets auf den Markt bringen, sollten ebenfalls erwägen, in den Bereich der digitalen Vermögenswerte zu expandieren. Die Vorteile liegen unter anderem in der Stärkung bestehender Kundenbeziehungen und in der Erschließung von bisher ungenutzten Ertragsquellen.

Kleinanlegerinnen und Kleinanleger, die in digitale Vermögenswerte investieren möchten, müssen sich sowohl mit der Blockchain-Technologie auseinandersetzen als auch mit den klassischen Mechanismen zur Schlüsselwiederherstellung vertraut machen. Banken könnten hierfür entsprechende Funktionen über ihre mobilen Apps anbieten. Denkbar wäre auch, die Schlüssel zu den digitalen Assets auf einer Chip- oder Smartcard zu speichern. Sollte diese Karte verloren gehen oder verlegt werden, könnte über die App eine neue Karte bestellt und authentifiziert werden. Die Kundinnen und Kunden wären umgehend wieder im Besitz ihrer digitalen Vermögenswerte und könnten darauf zugreifen.  

Etablierte Banken haben den Ruf, integer und solide zu sein. Davon haben sie lange profitiert. Warum also sollten ihre Kundinnen und Kunden ihnen nicht auch ihre digitalen Vermögenswerte anvertrauen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten? „Banken haben den Vorteil, dass ihre Kundinnen und Kunden ihnen vertrauen“, so Akshay Warikoo. „Gepaart mit mehr Transparenz und Kontrollmechanismen, wird es die allgemeine Akzeptanz, in digitale Vermögenswerte zu investieren, erhöhen.“ 

Die angebotene Lösung muss absolut zuverlässig sein und sollte sich die Vertrautheit der Kundinnen und Kunden mit ihren Karten und Apps zunutze machen. 

Trend 7: Barrierefrei konzipiert

Kundinnen und Kunden achten immer mehr darauf, dass Zahlungen und die Verwaltung ihrer Zahlungsdaten barrierefrei gestaltet sind. Genauer gesagt, ist die Barrierefreiheit von Zahlungen für Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität keine Option mehr, sondern ein Grundrecht.

Zur barrierefreien Gestaltung des Zahlungsverkehrs gehören bauliche Maßnahmen wie Rollstuhlrampen in Bankfilialen ebenso wie die barrierefreie Konzeption von Bankkarten für Menschen, deren Sehkraft beeinträchtigt ist. Die Lesbarkeit von Zahlungskarten kann etwa durch Einkerbungen, größere Schrift, stärkere Farbkontraste, taktile Elemente oder Brailleprägung verbessert werden. Darüber hinaus lassen sich biometrische Daten in die Karten integrieren.
Mit der Initiative „More Accessible Payment“ möchte G+D ein barrierefreies Zahlungserlebnis für alle schaffen

Kundinnen und Kunden, die nicht in der Lage sind, eine Filiale aufzusuchen, können digitale Lösungen wie QR-Inhalte oder geführte Kartenaktivierungsprozesse von zu Hause aus nutzen. Darüber hinaus benötigen auch andere Bevölkerungsgruppen maßgeschneiderte Lösungen, die ihnen das digitale Ökosystem und seine Vorteile näherbringen. Dazu gehören ältere Menschen und all jene, die nicht mit digitalen Prozessen vertraut oder aufgewachsen sind. Zahlungsvorgänge für alle zugänglicher zu machen, ist ein Anliegen, das alle Akteure im Finanz- und Zahlungsverkehrssektor teilen.

Key Takeaways

  • Die digitale Geldbörse einer Bank kann ihren Kundinnen und Kunden Transparenz und Kontrolle bieten. Sie lässt sich außerdem an die Kundenpräferenzen anpassen, wobei der Schwerpunkt auf der Nachhaltigkeit liegt.
  • Um digitale Vermögenswerte über ihre Wallets zu verwahren, können Banken ihren Kundenstamm und ihre Erfahrung in Sicherheitsfragen nutzen.
  • Die Tokenisierung von Netzwerken ist eine vielversprechende Möglichkeit zur Betrugsbekämpfung im Online-Handel und zur Gewährleistung sicherer und nahtloser Zahlungsvorgänge für Kundinnen und Kunden sowie Händler.
  1. Market analysis PET providers, Financial Privacy Tech, 2024, 

  2. Securing the digital economy, North America Insights/MasterCard, 2023

  3. Global network tokenization market 2023-2028, Cara Malone/Juniper Research, 2023

  4. https://www.mastercard.us/en-us/personal/ways-to-pay/click-to-pay.html

Veröffentlicht: 05.11.2024

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