Vier Währungstrends für das Jahr 2025

Trend 1: Bargeld bleibt wichtig

Trotz der Zunahme digitaler Zahlungsoptionen und von CBDCs bleibt Bargeld eine wichtige Säule des globalen Finanzsystems. „Es ist inklusiv. Es ist schnell. Es ist privat. Es ist in Bezug auf die Abwicklung von Transaktionen verbindlich und es wird universell verstanden“, wie es Wolfram Seidemann, CEO Currency Technology bei G+D, in einem Spotlight-Interview im vergangenen Jahr zusammenfasste. Kurz gesagt: Bargeld bleibt weiterhin wichtig.

Das zeigt sich auch daran, dass der Bargeldumlauf trotz der Fülle an digitalen Zahlungsalternativen nach wie vor steigt und nicht sinkt. Für viele Menschen liegt der Reiz des Bargelds darin, es greifbar in der Hand zu halten. Das Vertrauen in die Verlässlichkeit von Bargeld ist ungebrochen. In Krisenzeiten gilt Bargeld nach wie vor als die beste Wertanlage, insbesondere in Regionen, die vom Finanzsystem nur unzureichend bedient werden (siehe Trend 3). 

Erstaunlicherweise erfreut sich Bargeld auch bei der jüngeren Generation wieder wachsender Beliebtheit. Der von TikTok geförderte Trend des „Cash Stuffing“, bei dem physisches Bargeld in Umschlägen für kontrollierte Ausgaben aufbewahrt wird, verdeutlicht die wiedergewonnene Beliebtheit bei der Generation Z und den Wert von Bargeld als Instrument für finanzielle Disziplin und Sicherheit.

Wenn das Bargeld jedoch weiterhin eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen soll, müssen seine Vorteile bekannt gemacht werden. Mit der Zunahme digitaler Zahlungsmöglichkeiten und der Verbreitung von CBDCs ist es wichtig, immer wieder die Stärken des Bargelds hervorzuheben: Sicherheit, Datenschutz und Zuverlässigkeit. Nur so kann sichergestellt werden, dass Bargeld eine vertrauenswürdige und für alle zugängliche Option bleibt.

Trend 2: Bargeldkreisläufe durch Standardisierung effizienter gestalten

Für Unternehmen, die angesichts sich schnell verändernder Marktbedingungen unter hohem Veränderungsdruck stehen, ist Effizienzsteigerung ein wichtiger Schwerpunkt. Im Bargeldkreislauf bedeutet das, Schwankungen in der Nachfrage nach Banknoten, steigende Kosten der Bargeldbearbeitung und die Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette zu bewältigen (siehe Trend 1).

Bislang wurden diese Probleme durch Investitionen in eine stärkere Automatisierung, mehr Transparenz im gesamten Bargeldkreislauf, eine höhere Belastbarkeit der Lieferkette und die Umstellung auf nachhaltige Materialien und Prozesse gelöst. Die Einführung neuer standardisierter Behälter läutet beispielsweise eine neue Ära der betrieblichen Effizienz für die Bargeldindustrie ein.

Die Einführung des NotaTray^®-Ökosystems – bestehend aus wiederverwendbaren, standardisierten Trays zum Stapeln, Verpacken und Transportieren von Banknoten – bietet in allen Bereichen des Bargeldkreislaufs zahlreiche Vorteile:

• Es beschleunigt die Verpackung und den Transport von Bargeld.
• Es erhöht die Sicherheit des Bargelds, da weniger manuelle Eingriffe erforderlich sind.
• Es macht Einwegverpackungen aus Kunststoff überflüssig, wodurch Abfall reduziert und Nachhaltigkeitsziele unterstützt werden.
• Es lässt sich nahtlos in bestehende automatisierte Banknotenbearbeitungssysteme integrieren.

NotaTray^® ist für die Bargeldbranche das, was der Logistikcontainer für die globale Schifffahrt in den 1950er-Jahren war – ein Wendepunkt. Und die Auswirkungen sind bereits spürbar.

„Das NotaTray^®-Ökosystem hilft, unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, sagt Péter Klein, Leiter der Abteilung für Kontrolle und technologische Unterstützung bei der Magyar Nemzeti Bank (MNB), der ungarischen Zentralbank. Seit der Einführung von NotaTray^® im Jahr 2022 hat die MNB allein im ersten Jahr 100.000 Meter Plastikfolie eingespart. Der Werttransportpartner Criterion, der jährlich 18 Billionen Forint abwickelt, berichtet von erheblichen Effizienzsteigerungen.

Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung war eine enge Zusammenarbeit. „Es ist normal, dass eine Innovation, die neu auf den Markt kommt, erst einmal gewöhnungsbedürftig ist“, sagt Dr. Anikó Bódi-Schubert, Head of the Cash Issuance Strategic Department bei der MNB. „Neue Ideen erfordern eine neue Herangehensweise, eine neue Art zu arbeiten.“ Um den Übergang zu erleichtern, stellte MNB seinen Geschäftspartnern kostenlose NotaTrays und umfassende Unterstützung bei der Einführung des Ökosystems zur Verfügung. Diese Maßnahmen unterstreichen die proaktive Rolle, die Zentralbanken bei der Straffung von Bargeldprozessen und mit neuen automatisierten Systemen spielen müssen.

Trend 3: Nachhaltigeres Bargeld

Überall in der Industrie gilt: Umweltschutz hat oberste Priorität. Auch Bargeld – eines der ältesten Zahlungsmittel überhaupt – wird nachhaltiger.

Das beginnt bereits bei der Herstellung – und dies gilt branchenunabhängig – mit dem Bau umweltfreundlicher Fabriken. Ihr ganzheitliches Konzept umfasst alles, vom Energie- und Wasserverbrauch des Gebäudes selbst bis hin zur Effizienz der Produktionsprozesse, die darin stattfinden. Die Installation von CO2-effizienten Maschinen allein reicht nicht aus.

Die Bemühungen um eine nachhaltige Bargeldwirtschaft reichen bis zum Ende des Lebenszyklus einer Banknote. Jedes Jahr werden Milliarden von Banknoten aus dem Verkehr genommen und müssen entsorgt werden. Innovative Recyclingmethoden gibt es bereits: Ein Teil der Banknoten wird kompostiert und als Dünger in der Landwirtschaft zur Bodenverbesserung eingesetzt, ein anderer Teil wird in Anlagen zur Energierückgewinnung genutzt oder dient als Brennstoff für industrielle Prozesse wie die Verbrennung in Keramiköfen. Eine übergreifende, umfassende Lösung steht jedoch noch aus.

G+D hat eine bahnbrechende Technologie entwickelt, mit der sowohl Baumwoll- als auch Hybridbanknotenauf völlig nachhaltige Weise recycelt werden können. „Die Rückgewinnung von Banknotenfasern kann die gesamte Bargeldindustrie in puncto Nachhaltigkeit revolutionieren“, sagt Ferdinand Storek, Leiter Cash Life Cycle Solutions bei G+D.

Mit dieser zukunftsweisenden Lösung können Banknoten so aufbereitet werden, dass die Integrität der Baumwoll- und Zellulosefasern erhalten bleibt. Die Fasern lassen sich im Anschluss leichter zu einer Vielzahl von Produkten des täglichen Bedarfs verarbeiten – von herkömmlichem Papier bis hin zu faserverstärkten Spritzgussartikeln und Verpackungslösungen. So leisten Zentralbanken und Druckereien einen nachweisbaren Beitrag zu ihren Nachhaltigkeitszielen, indem sie die Kreislaufwirtschaft unterstützen und die Abhängigkeit von Neumaterialien verringern.

Wenn es um den Bau neuer umweltfreundlicher Fabriken geht, werden häufig Bedenken hinsichtlich der Infrastrukturkosten laut. Hier lohnt es sich, einen ganzheitlicheren Blick auf die potenziellen Vorteile zu werfen. „Wir haben festgestellt, dass Nachhaltigkeit für Unternehmen keine Nettokosten verursacht“, sagt Dr. Wolfram Seidemann, CEO Currency Technology bei G+D. „Neben Reputationsgewinnen und positiven Auswirkungen auf die Erwartungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat Nachhaltigkeit einen nachweisbaren Wert in Form von Kosteneinsparungen und anderen Effizienzsteigerungen. Nachhaltiges Handeln ist wirtschaftlich sinnvoll.“

Trend 4: Offline-Zahlungen sind endlich möglich

Im Jahr 2024 wurden Schätzungen zufolge weltweit digitale Zahlungen in einem Wert von 12 Billionen Dollar getätigt. Bis zum Ende des Jahrzehnts wird mit einer jährlichen Wachstumsrate von bis zu 13 Prozent gerechnet. Doch noch immer bleiben Millionen von Menschen in entlegenen Gebieten von der digitalen Wirtschaft ausgeschlossen und sind in Ermangelung eines Internetzugangs ausschließlich auf die Verwendung von Bargeld angewiesen.

Glücklicherweise ändert sich das gerade. Dank der jüngsten Fortschritte bei Offline-Zahlungen lassen sich digitale Geld-Token direkt zwischen Sender- und Empfängergeräten übertragen, ohne dass eine Verbindung zu einem Ledger- oder Backend-System erforderlich ist. Die Zahlung wird sofort abgewickelt und der überwiesene Betrag steht dem Empfänger/der Empfängerin umgehend zur Verfügung. Beide Parteien können dabei auf unbestimmte Zeit offline bleiben.  

Offline-Zahlungen erweitern die finanzielle Inklusion in Gebieten mit schwacher Internetabdeckung und stärken gleichzeitig die Systemstabilität bei Ausfällen oder in einer Katastrophensituation. Vor allem aber stellen sie den Schutz der Privatsphäre sicher – ein Aspekt, der bei digitalen Transaktionen oft fehlt. Kurz gesagt: Sie sind sicher, schnell und stabil – genau wie Bargeld. Diese Eigenschaften sind auch ein wichtiger Erfolgsfaktor für Zentralbanken, die den Einsatz digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs) als Ergänzung zu Bargeld derzeit evaluieren. Eine CBDC ohne die Möglichkeit zur Offline-Nutzung kann ihren versprochenen Nutzen nicht erfüllen.

G+D ist mit der Lösung Filia^® Unplugged Innovationsführer in diesem Bereich. Filia^® Unplugged hat sich bei Geschäftsbanken in Brasilien und Hongkong bewährt und lässt sich nahtlos in bestehende Angebote wie tokenisierte Deposit-Systeme oder Mobile Money Services integrieren.