
Vom Banknotendrucker zum Konzern für Sicherheitstechnologien
Giesecke+Devrient (G+D) wurde 1852 von Hermann Giesecke und Alphonse Devrient in Leipzig gegründet. Das Unternehmen war spezialisiert auf den Banknotendruck. Nach der Enteignung 1948 und dem anschließenden Wiederaufbau in München entwickelte Siegfried Otto das Unternehmen zum internationalen Konzern für Sicherheitstechnologien.
Die Meilensteine in der Geschichte von G+D
1852-1975
- 1852 Gründung durch Hermann Giesecke und Alphonse Devrient in Leipzig
- 1854 Erster Auftrag für den Banknotendruck, internationale Aufträge folgen
- 1922 Erster Auftrag der Deutschen Reichsbank
- 1948 Wiederaufbau des enteigneten Unternehmens in München
- 1958 Erster Auftrag der Bundesbank zum Druck der D-Mark
- 1964 Kauf der Papierfabrik Louisenthal in Gmund am Tegernsee
- 1968 Entwicklung des eurocheque-Systems
- 1975 Einführung automatisierter Banknotenbearbeitungssysteme und der weltweit ersten maschinenlesbaren Banknote
1981-2015
- 1981 Produktion erster Chipkarten im Auftrag französischer Banken und der Deutschen Bundespost
- 1991 Auslieferung der weltweit ersten kommerziellen SIM-Karte
- 1999 Druck der Euro-Banknoten
- 2003 Errichtung des Folienwerks in Louisenthal
- 2004 Angebot von Pässen mit Chip
- 2015 Gründung der Veridos GmbH – ein Joint Venture mit der Bundesdruckerei, Berlin
Mit Druck zum Erfolg
Am 1. Juni 1852 gründen Hermann Giesecke und Alphonse Devrient in Leipzig das Typographische Kunst-Institut "Giesecke & Devrient“. Bis zur deutschen Reichsgründung 1871 lassen acht deutsche Fürstentümer ihr sogenanntes Staatspapiergeld und 19 private Notenbanken ihre Banknoten bei G&D drucken. Bereits 1865 wird das Geschäft mit Druckaufträgen aus der Schweiz international
Weitere folgen aus Südamerika und Thailand (1891 für Banknoten und Briefmarken). Damals wie heute mit wettbewerbsentscheidend: umfassendes technisches Know-how über die neuesten Druckverfahren – und Fälschern immer einen Schritt voraus.
In den 1920er Jahren druckt G&D erstmals im Auftrag der Deutschen Reichsbank.
Das Unternehmen nach 1948
Nach der Zerstörung des Stammhauses in Leipzig beginnt Siegfried Otto, Ehemann von Jutta Devrient, einer Nachfahrin des Unternehmensgründers Alphonse Devrient, 1948 damit, das Unternehmen wiederaufzubauen. Das Geschäft am neuen Unternehmenssitz in München wächst schnell. Ein wichtiger Meilenstein ist 1958 die Vereinbarung mit der Deutschen Bundesbank über die Lieferung der Hälfte aller deutschen Banknoten. 1964 erfolgt der Kauf der Papierfabrik Louisenthal in Gmund am Tegernsee. Hier entsteht in den folgenden Jahren die modernste Papierfabrik Europas. Louisenthal wird eine der ersten Adressen weltweit für Banknoten- und Sicherheitspapier.
Smart Cards: A New Mainstay
1968 entwickelt das europäische Kreditgewerbe in Zusammenarbeit mit G&D das eurocheque-System. Damit gelingt der Einstieg in das Geschäft mit elektronischen Karten.
1989 erfindet G&D das „SIM Plug-In“, das sich als weltweiter Standard für das SIM-Kartenformat durchsetzt. Das Geschäft mit Chipkarten beschränkt sich nicht nur auf Zahlungsverkehr und Mobilkommunikation. Neue Abnehmer finden sich im Gesundheits- und Transportwesen. Zudem produziert G&D ab 2004 einen Pass mit einem Chip, der biometrische Daten speichert.

Maschinen lesen Banknoten
Der Banknotendruck stellt eine wesentliche Säule von G+D dar. Als die Europäische Zentralbank 1999 den Euro bei 15 Druckereien herstellen lässt, entwickelt sich G+D aufgrund seiner hohen Kompetenz und Flexibilität zum volumenmäßig größten Euro-Drucker. Regelmäßig entwickelt G+D neue Sicherheitsmerkmale, die für Fälscher eine hohe Barriere darstellen. Beispielsweise LEAD®, ein optisch variabler Folienstreifen mit Hologramm- und Mikrospiegelstrukturen.
Die Einführung der weltweit ersten maschinenlesbaren Banknote im Jahr 1975 sowie des Banknotenbearbeitungssystems ISS 300 legt die Grundlage für das neue Systemgeschäft. Bis 2001 werden weltweit über 2.200 dieser Systeme installiert. Mit ihrer Hilfe gelingt es Zentral- und Geschäftsbanken, Banknotendruckereien, Werttransportunternehmen und Casinos, alle Prozesse rund um das Bargeldmanagement sicherer und effizienter zu gestalten. Ergänzt werden diese Systeme durch Verpackungsanlagen, Banknotenvernichtungssysteme sowie ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot.
Im Jahr 2009 wird das Banknotenbearbeitungssystem BPS® M7 eingeführt. Es prüft bis zu 120.000 Banknoten pro Stunde auf Echtheit und Umlauffähigkeit. Dabei werden gleichzeitig deren Seriennummern ausgelesen. Zusätzlich lassen sich inzwischen umfassende Informationen über den Zustand von Banknoten erheben. So ermöglichen es heute Big-Data-Lösungen von G+D, den gesamten Cash-Cycle zu optimieren, sei es durch die Nachbesserung der Ausstattung von Banknoten oder durch eine fundierte und treffsichere Kapazitätsplanung für den Einsatz von Mensch und Maschinen.
Heute ein Hochsicherheitskonzern
2001 etabliert G+D einen neuen Unternehmensbereich mit dem Schwerpunkt Informations- und Netzwerksicherheit sowie einem Portfolio für sichere unternehmensweite IT-Kommunikation. Durch die Mehrheitsbeteiligung 2004 an der secunet Security Networks AG kommt das Lösungsgeschäft rund um IT-Sicherheit hinzu. Die secunet ist Spezialist für Hochsicherheitslösungen in der IT. 2009 erwirbt G+D von der RWTÜV weitere 26,4 Prozent der Anteile.
Mit der Schaffung des Unternehmensbereichs Mobile Security konzentriert sich G+D vermehrt auf den Markt für mobile Sicherheitsanwendungen. G+D Mobile Security liefert Komplettlösungen aus Secure Elements, Software-Plattformen, Services und Lösungen. Sie sind die Grundlage für die Verwaltung und den Schutz digitaler Identitäten über deren gesamten Lebenszyklus. In 2023 wurde Mobile Security in zwei Unternehmensbereiche gesplittet.
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