G+D Magazin
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Mann sitzt am Schreibtisch, hält einen Stift in der Hand, hat eine ausgedruckte Grafik vor sich liegen und tippt auf seinem Laptop

Das Plädoyer der schwedischen Zentralbank pro Bargeld ist ein wichtiger Richtungsweiser

25.03.2024 München Giesecke+Devrient

Die schwedische Riksbank hat in einem aktuellen Bericht die unverzichtbare Rolle von Bargeld für sichere und jeden zugängliche Zahlungssysteme unterstrichen. Sie vollzieht damit einen Schwenk ihrer bisherigen Zahlungsmittel-Strategie. Giesecke+Devrient (G+D) sieht darin auch ein gewichtiges Argument für die Einführung digitaler Zentralbankwährungen in Ergänzung zu Bargeld.

Die skandinavischen Länder gelten als Vorreiter bei digitalen Zahlungssystemen. In Schweden beispielsweise galt es bislang als erklärtes Ziel, innerhalb der nächsten zehn Jahre komplett auf Bargeld zu verzichten und zur bargeldlosen Gesellschaft zu werden. In ihrem aktuellen Jahresbericht zu Massenzahlungssystemen vollzieht die schwedische Riksbank jedoch einen Kurswechsel und rückt von dieser Projektion ab. Sie zieht damit die Konsequenzen aus den Erfahrungen, die das Land bislang bei der flächendeckenden Digitalisierung von Zahlungsmitteln gemacht hat. Der sichere Zugang zu digitalen Zahlungsmitteln kann nicht für alle Bürger jederzeit und überall gewährleistet werden und muss daher als mögliche Schwachstelle eingestuft werden.  

Als größtes Sicherheitsdefizit sieht die schwedische Zentralbank die Funktionsfähigkeit des digitalen Zahlungsverkehrs bei unvorhergesehenen Ereignissen wie Stromausfällen, beispielsweise nach Naturkatastrophen, oder auch in kritischen Situationen wie im Falle einer Cyber-Attacke. Mit den bestehenden digitalen Zahlungssystemen könne die notwendige Stabilität und Resilienz nicht gewährleistet werden. Das kann bislang nur Bargeld. Daher müssten sowohl der öffentliche wie der private Sektor seine Nutzung sicherstellen und eine entsprechende Infrastruktur für die Geldversorgung aufrechterhalten werden. 

Digitale Zahlungsmittel sind zudem – und das ist das zweite von der Zentralbank identifizierte Manko – nicht für alle Bevölkerungsgruppen jederzeit zugänglich und verfügbar. Etwa weil diese Menschen keinen Zugang zu digitalen Diensten haben oder damit nicht zurechtkommen. Bargeld ist nach wie vor das einzige Zahlungsmittel, das einfach, ohne Voraussetzungen genutzt werden kann und verfügbar ist. Die schwedische Zentralbank zieht daher den Schluss, dass im Zahlungsmittel-Mix der Zukunft Bargeld ein fester Bestandteil bleiben soll und fordert dafür auch einen entsprechenden rechtlichen Rahmen.

Für das Münchner SecurityTech-Unternehmen Giesecke+Devrient sind dies gleichzeitig auch gewichtige Argumente für die Einführung einer zu Bargeld komplementären digitalen Zentralbankwährung, die die Vorteile von Scheinen und Münzen in der digitalen Welt abbildet. Die Riksbank arbeitet bereits an der E-krona als sogenannte Central Bank Digital Currency (CBDC) für Schweden. Im Euro-Raum wird die Entwicklung des digitalen Euro von der EZB vorangetrieben. Beide Projekte befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium: Sowohl die E-krona als auch der digitale Euro könnten schon in den kommenden Jahren eingeführt werden. 

CBDCs verbinden die Vorteile von Bargeld mit den Vorzügen digitaler Zahlungsmittel, einschließlich der Verfügbarkeit und Funktionsfähigkeit bei ausfallender Strom- oder Internetversorgung. Sie bilden somit ein gleichwertiges Pendant zu Bargeld. G+D begrüßt daher das eindeutige Statement aus Schweden: „Die schwedische Zentralbank hat erkannt, dass physisches Bargeld nach wie vor unverzichtbar ist“, erklärt Dr. Wolfram Seidemann, CEO von G+D Currency Technology. „Wirtschaft und Gesellschaft brauchen die Koexistenz analoger und digitaler Zahlungsmittel, die sich gegenseitig ergänzen.“

Über Giesecke+Devrient

Giesecke+Devrient (G+D) ist ein weltweit tätiges Unternehmen für SecurityTech mit Hauptsitz in München. G+D macht das Leben von Milliarden von Menschen sicherer. Das Unternehmen schafft Vertrauen im digitalen Zeitalter, mit integrierten Sicherheitstechnologien in drei Geschäftsbereichen: Digital Security, Financial Platforms and Currency Technology.

G+D wurde 1852 gegründet und beschäftigt heute mehr als 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 2,53 Milliarden Euro. G+D ist mit 123 Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen in 40 Ländern vertreten.

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