G+D Magazin
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Großaufnahme der Hände eines Dirigenten mit Dirigentenstab

Von Daten zu Dienstleistung mit Software

Die Abläufe innerhalb eines Cash Centers lassen sich dank spezialisierter Software gezielt steuern und überwachen. Darum sei Software so etwas wie ein/-e „Dirigent/-in im Prozess der Bargeldbearbeitung“, sagt Ronald Hooijmans, Software Technical Sales Director Europe bei G+D Currency Technology. Ein Gespräch über das Duo „Automatisierung und Data Analytics“, das künftig das Cash Center Management noch planbarer und effizienter gestalten wird.

Ronald Hooijmans, Software Technical Sales Director Europe bei G+D Currency Technology
Ronald Hooijmans, Software Technical Sales Director Europe at G+D Currency Technology
Herr Hooijmans, Sie vergleichen Software gerne mit einem bzw. einer Dirigent/-in, zum Beispiel innerhalb des komplexen Gefüges eines Cash Centers. Warum?

Weil für mich Software immer die intelligente Schaltzentrale einer Gesamtlösung ist. Ohne Software bleibt jede Hardware leblos und stumm, wie ein Orchester ohne Dirigent/-in: Die Musiker/-innen und die Instrumente sind erst einmal nutzlos, bis Ihnen jemand genaue Instruktionen gibt, wann sie welche Note in welchem Takt spielen sollen. Fehlt der bzw. die Dirigent/-in, dann entstehen Disharmonien. Und in unserem Geschäft vertragen sich Cash und Disharmonien nicht besonders gut.


Nur erschließt sich die Arbeitsweise eines bzw. einer Dirigent/-in vielen nicht auf Anhieb.

Das stimmt. Der Mensch denkt manchmal nicht gerne abstrakt, er versteht am ehesten das, was er anfassen kann, was sich bewegt, was er sieht. Mit dem Software-Hardware-Verhältnis ist es ein wenig wie bei einem Eisberg: Die Hardware ist die Spitze, ist das was oberhalb der Wasseroberfläche sichtbar ist, die Software bildet die Basis darunter. Aber beide gehören untrennbar zusammen, darum ist es unsere vorrangige Aufgabe, die zukünftige Bedeutung von Software immer wieder zu betonen und zu erklären.


Wie?

Indem wir zuvorderst die Prozesse auf Basis der Aufgaben und Ziele gemeinsam mit der Kundschaft erarbeiten, sowohl für den Status Quo als auch in die Zukunft gerichtet: Wie ist die Struktur des Cash Cycle und Cash Centers und wie verändert er sich über die Zeit? Das gehört zuerst und ausführlichst analysiert, weil sich nur so effiziente Prozesse und damit das Zusammenspiel von Mensch, Software und Hardware definieren lassen.

Ein Plädoyer für die Automatisierung des Regelfalls

Das heißt konkret?

Dass wir die Kundschaft begleiten und verlässlich dazu beraten, wie viel Automatisierung tatsächlich Sinn macht. Muss es eine Vollautomatisierung sein oder wäre es nicht vielleicht nachhaltiger, erst einmal 80 Prozent der Tasks zu automatisieren? Wir plädieren immer wieder dafür den Regelfall zu automatisieren und nicht auf Biegen und Brechen jede Ausnahme mit aufzunehmen.

Erfolgreiche Automatisierung baut nicht auf starren Schablonen auf, sondern muss mit der Kundschaft gemeinsam entwickelt werden. 

Ronald Hooijmans, Software Technical Sales Director Europe bei G+D Currency Technology
Heißt: Man muss in Sachen Automatisierung – wie in einem gut eingespielten Orchester – auch einmal improvisieren?

Improvisation und Intuition sind enorm wichtig, auch, weil wir als G+D im Sinne eines kreativen Lösungspartners an die unterschiedlichsten Aufgabenstellungen herangehen. Dazu können wir jederzeit auf unseren in 200 Cash Centern weltweit gesammelten Erfahrungsschatz zurückgreifen, ohne das Rad ständig neu erfinden zu müssen. Automatisierung setzt immer auch eine Standardisierung voraus. Will sie erfolgreich sein, dann dürfen die von uns etablierten Standards aber keine starren Schablonen sein, sondern müssen ein mit der Kundschaft gemeinsames Entwickeln und Erarbeiten individueller Anpassungen und Lösungen sein.

Die Option, weiter und in andere Richtungen zu denken

Individuelle Anforderungen sind also die Regel – aber hält eine Software wie Compass Cash Center Enterprise dazu ausreichend Konfigurationsmöglichkeiten vor?

Ja, all diese Fälle sind im Compass Cash Center Enterprise bereits so berücksichtigt, dass sich die Software an viele kundenspezifische Prozesse und Anforderungen anpassen kann. Der sogenannte „Customization Layer“ stellt dazu die erforderliche Flexibilität für die Realisierung individueller Kundenanforderungen bereit, ohne dass der Kern des Programms verändert werden muss. Darüber hinaus ist es unser großer Vorteil, dass wir nicht nur speicherprogrammierbare Steuerungen – also Programmable Logic Controller oder PLC-Software – und Hardware abdecken, sondern auch die Intelligenz und ihre Integration in das Gesamtsystem. Damit haben wir die Option, viel weiter und in andere Richtungen denken zu können.

Der Vorteil datenbasierter Dienstleistungen? Dass wir von der reinen Ausführung der Bargeldbearbeitung zu einer gezielteren Vorhersage und Planung gelangen.

Ronald Hooijmans, Software Technical Sales Director Europe bei G+D Currency Technology
In welche Richtungen?

Erst einmal in die, die die Kundschaft vorgibt: dass so wenig Hände wie möglich mit dem Bargeld in Berührung kommen. Dann, dass wir immer mehr Möglichkeiten der Planbarkeit, der predictability, für die Kundschaft aufzeigen und so immer stärker in Richtung „Production Planning“ entwickeln. Konkret: Das Cash Center Management über virtuelle Coaches dabei unterstützen, sein Service Level Agreement auch unter verschärften Bedingungen und steigenden Marktanforderungen aufrechtzuerhalten, besser noch: zu steigern. Die Kundschaft will Planbarkeit, will Verlässlichkeit und sie will wissen, an welchen Stellschrauben sie drehen kann, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten und damit auch den Cost of Cash so niedrig als möglich zu halten. Und sie will – nicht nur, aber vor allem in seiner Funktion als Zentralbank – weiterhin die ihm zugewiesene Rolle einer Kontrollinstanz, der man Vertrauen schenkt, ausüben können.

Dank Data Analytics die Ressourcen im Cash Center effizienter einsetzen

Eine Person bedient ein auf dem Tisch liegendes Tablet, dazu werden digitale Diagramme visualisiert
Was muss softwareseitig getan werden, um das zu gewährleisten?

Es muss vor allem datenseitig gelöst werden! Prozesse sinnvoll zu steuern wird künftig immer mehr zu einer mathematischen Aufgabe, die nur auf Grundlage einer validen Datenbasis gelöst werden kann. Erst dann lassen sich die entsprechenden Voraussagen für das Geschäft ableiten und Planungen und Kapazitäten miteinander verknüpfen. Wenn die Auslastung des Cash Centers an einem bestimmten Tag bekannt ist, dann können seine Ressourcen viel effizienter geplant werden: nicht zu wenig Ressourcen für die Bargeldbearbeitung, nicht zu viele. Wir sind uns dieser Marktbedürfnisse bewusst und ergreifen dementsprechend die Initiative, um unsere Kundschaft mit modernster Technologie zu unterstützen.


Um in unserem zu Beginn aufgezeigten Bild des bzw. der Dirigent/-in zu bleiben: Bekommt das „Orchester“ im Cash Center mit Data Analytics einen neuen Mitspieler bzw. eine neue Mitspielerin?

Der bzw. die neue „Musiker/-in“ Data Analytics spielt schon länger mit. Wir als G+D sehen unsere Aufgabe künftig immer mehr darin, Data Analytics für und mit unserer Kundschaft harmonisch in ihre operativen Prozesse zu integrieren. Der große Vorteil datenbasierter Dienstleistungen ist es doch, dass wir über sie von einer reinen Ausführung der Bargeldbearbeitung zu einer gezielteren Vorhersage und Planung gelangen – sowohl was den Cash Cycle als Ganzes als auch das einzelne Cash Center angeht.

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