Zeig mir das Geld: Mehr Transparenz im Bargeldkreislauf
Um die Effizienz zu steigern und eine bessere Transparenz für den gesamten Bargeldkreislauf zu gewährleisten, können Werttransportunternehmen (Cash-in-Transit, CIT) Bargeldlogistiksysteme nutzen. Durch die Einbeziehung von Routenplanung, mobilem Routenbetrieb, Track & Trace, Vertragsmanagement und Abrechnung können diese Systeme die operative Leistungsfähigkeit erheblich steigern, wichtige Prozesse automatisieren und die Entscheidungsfindung optimieren. Ross Knight, Head of Product Management (Software), erläutert die Funktionsweise der Technologie und ihren Nutzen für die Kundschaft.
Welche Herausforderungen müssen Cash-In-Transit-Unternehmen (CIT) heute bewältigen? Und in Zukunft?
Die aktuell und wohl auch in Zukunft größte Herausforderung für CITs liegt in den rasant steigenden Erwartungen der Kundschaft. Nach deren Vorstellung sollen Bargeldlieferungen so einfach ablaufen wie Lieferungen von Amazon, mit Online-Bestellung, Sendungsverfolgung und umgehenden Bestätigungen. Viele CITs konnten dies bisher nicht leisten und müssen sich den Anforderungen ihrer Filial- und Einzelhandelskunden nun rasch anpassen. Gleichzeitig wird die Sicherheit immer eine zentrale Rolle spielen und der „Amazonisierung“ der Bargeldlogistik in der Realität Grenzen setzen. Eine weitere Herausforderung sind die steigenden Kosten für Personal und Fahrzeuge. In stark umkämpften Märkten kann es für CITs schwierig werden, die Kostensteigerungen an die Kundschaft weiterzugeben.
Viele CITs rund um den Globus werden durch veraltete, extrem kundenspezifische Systeme ausgebremst, die vor vielen Jahren entwickelt wurden. Einige dieser Systeme haben einen begrenzten Funktionsumfang, sind teuer im Unterhalt und nur schwer aufrüstbar. Eine besondere Herausforderung für CITs stellt die Vielzahl ihrer Kunden dar. Wenn Sie über Ihr Netzwerk hunderte von Kunden versorgen, die häufig ganz unterschiedliche Ansprüche haben, kann die Einführung eines neuen Systems einer Mammutaufgabe gleichen. Hier können unsere erfahrenen Berater/-innen und Projektmanager/-innen behilflich sein, sodass Sie als Werttransportunternehmen am Ende von einem vollständig skalierbaren Standardsystem profitieren, dessen Funktionen regelmäßig aktualisiert werden. Aber nicht alle CITs haben mit den genannten Herausforderungen zu kämpfen. Einige haben die nötige Entwicklung bereits vollzogen und beweisen, dass sich in dieser Branche immer noch Geld verdienen lässt.
Zum Schluss sei noch das wachsende Bewusstsein bezüglich der Umweltbelastung durch die in der CIT-Branche eingesetzten Fahrzeuge erwähnt. Das „grüne“ Gewissen weckt in vielen den Wunsch, Abhol- und Lieferfahrten mit schwer beladenen und gepanzerten Fahrzeugen zu minimieren, deren Kraftstoffverbrauch auf 100 Kilometer jenseits von 25 Litern liegt.
Warum ist Transparenz über den gesamten Bargeldkreislauf so wichtig?
Um noch einmal auf das Amazon-Beispiel zurückzugreifen: Wenn Ihr Paket im Wert von 100 Euro verloren geht, ist das ärgerlich, aber Sie können sich den Verlust mit relativ geringem Kosten- und Zeitaufwand ersetzen lassen. Wenn einem CIT eine Geldtasche mit 20.000 Euro „verloren geht“, ist das eine ganz andere Größenordnung. Die Kundschaft erwartet hier hundertprozentige Zuverlässigkeit.
Wenn etwas schiefläuft, müssen alle Beteiligten wissen, ob das Problem beim Händler, während des Geldtransports oder am Tresor aufgetreten ist. Hat der Händler eine Tasche weniger aufgegeben als eingescannt? Steckt der Fahrdienst im Stau, oder wurde er überfallen? Die Echtzeit-Transparenz über die gesamte Bargeld-Lieferkette hinweg liefert wertvolle Hinweise darauf, welche Korrekturmaßnahmen zu ergreifen sind und an welchen Stellen im Prozess möglicherweise Verbesserungsbedarf besteht.
Cash-Management ist äußerst datengesteuert. So gilt es eine Vielzahl von Parametern zu analysieren, um zu entscheiden, ob ein neues Fahrzeug angeschafft, wo ein Geldautomat aufgestellt oder ob ein neues Cash-Center errichtet wird. Je mehr Daten gesammelt und analysiert werden, desto fundierter die Entscheidung.
Warum ist „Track & Trace“ so wichtig für CITs? Welche neuen Technologien sind entscheidend, und spielen mobile Dienste eine Rolle?
Track & Trace ist eine einfache Funktion, mit der sich eine Tasche durch ihre eindeutige Referenzierung (meist in Form eines Barcodes) verfolgen lässt. Sie kommt in vielen anderen Branchen zur Anwendung und gleicht der Sendungsverfolgung von Paketen. Für CITs gibt es hier einige Beschränkungen, zum Beispiel lässt sich aus Sicherheitsgründen nicht die exakte Position eines Fahrzeugs einsehen.
Neu in unserer „Track & Trace“-Funktion ist die Möglichkeit der Verifizierung mittels NFC. NFC ist sicherer als Barcodes, die sich leicht reproduzieren lassen, und bietet zusätzliche Gewissheit. Es kann mit Geofencing kombiniert werden, sodass die Person eine Dienstleistung nur innerhalb eines definierten Radius rund um die spezifischen GPS-Koordinaten des Standorts erbringen kann.
Dies sind nur zwei Beispiele dafür, wie wir neue Technologien auf Mobiltelefonen und PDAs nutzen können, die vom Außendienst verwendet werden. Ein weiteres Beispiel für die Verbesserung betrieblicher Abläufe ist die E-Lock-Integration für den Zugang zu Geldautomaten. Wir haben den Entsperrungsprozess in unseren Workflow integriert – das bedeutet, dass wir über die Compass-Mobilanwendung einen Entsperrungscode von der API des Herstellers anfordern, sowie weitere unterstützende Prozesse können.
Zusätzlich wird die Routenoptimierung immer wichtiger, da die Möglichkeiten der Kartentechnologie in den letzten zehn Jahren exponentiell gewachsen sind. So kann beispielsweise die optimale Hauptroute, ein Cluster von Standorten oder der schnellste Weg für alle Stopps ermittelt werden.
Welche Vorteile bietet Compass Suite?
Die Compass-Software unterstützt den Fluss und das Management innerhalb des Bargeldkreislaufs – vom Einzelhandel bis hin zu den Geldautomaten, CITs und Cash-Centern. Die Software ist modular, hochflexibel und konfigurierbar und ermöglicht eine optimale Balance von Effizienz, Transparenz und Kontrolle. Neben einer großen Funktionsvielfalt und Flexibilität bietet Compass den enormen Vorteil einer standardisierten Produktpolitik. Jede Verbesserung oder kundenspezifische Anpassung wird nicht nur bei der einzelnen Kundschaft, sondern auch am Standardprodukt vorgenommen, so dass alle davon profitieren. Dadurch können auch Support, Wartung und Upgrades viel leichter erfolgen als bei einer hochindividualisierten Anwendung. Wir beobachten, dass viele Unternehmen versuchen, ihre veralteten, maßgeschneiderten Cash-Management-Systeme zu ersetzen. Dabei wird schnell klar, wie teuer, ressourcenintensiv und riskant ein solches Vorhaben ist. Bei einem Standardprodukt hingegen ist ein Upgrade auf eine Version, die sich bei anderen Kunden bereits bewährt hat, sehr viel unproblematischer.
Wie viele Kunden nutzen die Compass Suite und mit welchem Ergebnis?
Unsere Software läuft in hunderten von Cash-Centern und CIT-Zentren rund um den Globus. Ihr Einsatz erfolgt in den unterschiedlichsten Größen- und Wirtschaftskontexten.
Die Ergebnisse hängen von den Schwerpunkten der jeweiligen Kundschaft ab. In einigen Ländern mit geringen Lohnkosten stehen eine höhere Transparenz und die verbesserte Überwachung der Prozesse im Fokus. In anderen Ländern geht es vornehmlich darum, durch Prozessoptimierung die Effizienz zu steigern. In jedem Fall arbeiten wir eng mit der Kundschaft zusammen, um das Produkt entsprechend seiner Ziele zu konfigurieren.
Transparenz über die gesamte Bargeld-Lieferkette hinweg in Echtzeit liefert wertvolle Hinweise für Korrekturmaßnahmen und an welchen Stellen im Prozess möglicherweise Verbesserungsbedarf besteht.
Ross Knight, Head of Product Management (Software)
Wie ermöglicht Compass eine bessere Zusammenarbeit zwischen den CITs und ihren Kunden?
Endkunden, einschließlich Kreditinstitute und Einzelhändler, können sich direkt in die Compass Suite einloggen, um online Aufträge zu erteilen und Reports zu operativen und KPI-Daten einzusehen. Wir wollen diese Nutzenden als Teil des Bargeldkreislaufs mit einbeziehen.
Inwiefern tragen Technologien wie Compass zu mehr Sicherheit bei?
Wenn alle Abläufe mit einem Zeitstempel versehen werden, erhöht dies die Sicherheit. Die Kundschaft kann genau nachvollziehen, zu welchem Zeitpunkt etwas schiefgelaufen ist. Solange alles läuft, interessiert das meist niemanden; erst wenn Fehler passieren, wird genau hingeschaut. Compass gibt Auskunft darüber, wann der Vorfall passiert ist, wer dafür verantwortlich war, an welcher Stelle im Prozess er sich ereignet hat und wie viele Bar- oder Arbeitsmittel involviert waren.
Welche neuen Technologien werden Ihrer Meinung nach für Werttransportunternehmen künftig am wichtigsten sein?
Generell nähert sich die Erwartungshaltung der Kundschaft an die Dienstleistungen der „allgemeinen“ Logistikbranche an – also mehr Online-Dienste, intelligentere Analysen (einschließlich Prognosen) und dynamischere Berichterstattung. Und all dies muss bereitgestellt werden, ohne bei den klassischen Prioritäten der Branche, nämlich Sicherheit und Effizienz, Kompromisse zu machen.
Die gute Nachricht ist: Wir sehen so viele Betriebsmodelle, Prozesse und sogar Endkundenverträge, die seit Jahren nicht mehr überprüft wurden. Es gibt also eine Menge Optimierungspotenzial. In Bezug auf die Technologie erwarte ich für drei Schlüsselbereiche ein kontinuierliches Wachstum:
1. Routenoptimierung:
Verkehrsbezogene Daten werden noch wichtiger sein. Noch vor 15 Jahren war Google Maps kaum bekannt. Heutzutage erwarten wir, dass wir zu praktisch jedem Ort auf der Erde problemlos eine Wegbeschreibung finden können. Diese Möglichkeiten, gepaart mit den Funktionen und Algorithmen, die in diesem Bereich zur Verfügung stehen, haben die Welt bereits verändert und werden auch weiterhin in jede Branche einfließen, die mit irgendeiner Form von Logistik zu tun hat.
2. Self-Service:
Bereits jetzt haben Werttransportunternehmen über das Internet Zugang zu einer Vielzahl von Dienstleistungen. Ich kann mir vorstellen, dass sich hieraus ein echtes Self-Service-Portal entwickelt. Die Nutzenden werden nicht nur Bestellungen aufgeben, Standorte überwachen und Berichte einsehen, sondern all dies – und noch mehr – mit weiteren Funktionen wie Fahrzeugverfolgung, Flottenmanagement und Ressourcenplanung zusammenführen.
3. Dynamische Zeitplanung:
Es reicht nicht mehr aus, montags einen Geldtransporter zur Bargeldabholung zu schicken und freitags vor dem Wochenendansturm Wechselgeld auszuliefern. Stattdessen wird durch eine optimierte Terminierung sichergestellt, dass Abholungen und Lieferungen nur dann erfolgen, wenn sie benötigt werden. Dies erfordert zwei Dinge – ein intelligentes System, das vorhersagen kann, wann Dienstleistungen benötigt werden (dies bietet Compass bereits), sowie die betriebliche Flexibilität, Fahrzeuge, Personal und andere Ressourcen dynamischer zu verwalten. Das kann natürlich Hand in Hand gehen.
Was sollten Werttransportunternehmen tun, um wettbewerbsfähig zu bleiben?
Compass kaufen! Ganz ernsthaft, Werttransportunternehmen sollten sich nicht scheuen, ihre bestehenden Systeme zu überprüfen. Bewerten Sie Ihren Betrieb, indem Sie operative Modelle, bestehende Anwendungen und Prozesse untersuchen, und stellen Sie den Status quo in Frage. Jeder Optimierungsversuch birgt ein gewisses Risiko, aber auch Chancen, um Kosten zu senken, Kontrolle und Transparenz zu verbessern und neue Dienste hinzuzufügen. Ich rate den Kund/-innen, offen zu bleiben. Die Technologie ermöglicht in unserer Branche neue Konzepte, die vor 10 bis 15 Jahren noch undenkbar waren, und die führenden Unternehmen profitieren bereits davon.
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Werttransportunternehmen: Zeit, Kosten und Service Levels optimieren
Effizientes Arbeiten, die enge Zusammenarbeit mit der Kundschaft und eine zügige Abwicklung sind für Werttransportunternehmen der Schlüssel zum Erfolg. Unsere hochmoderne Software-Suite ermöglicht es Ihnen, sowohl wettbewerbsfähig als auch kosteneffizient zu arbeiten.
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