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Digital Twins für das Kerngeschäft: So gestaltet G+D die Zukunft

Annual Report
10 Min.

Wie bezahle ich heute – bar, mit Karte oder digital? Steckt in meinem Smartphone überhaupt noch eine SIM-Karte? Brauche ich bei der Flughafenkontrolle einen Pass oder zücke ich einfach das Handy? Speichern Behörden oder mein Energieversorger kritische Daten auf einem zentralen Server – oder ist die Cloud ein sicherer Ort dafür? Die Antwort auf diese Fragen lautet meist: beides!  Giesecke+Devrient bietet entsprechende Lösungen, und eines steht dabei immer im Fokus: G+D schützt essenzielle Werte durch Sicherheitstechnologie, die Vertrauen schafft und das Leben von Milliarden Menschen sicherer macht.

Bezahlen, telefonieren, vernetzen, reisen, sich ausweisen, im Internet surfen – bei diesen und anderen alltäglichen Transaktionen erwarten Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Organisationen vielfältige Angebote, verlässliche Sicherheit, hohen Komfort und innovative Technologie. All das bieten die Produkte und Dienstleistungen von G+D in den vier Kernbereichen Bezahlen, Konnektivität, Identitäten und Digitale Infrastrukturen. Zwei Dinge sind uns dabei wichtig: Wir verbessern bestehende Angebote wie Banknoten, Bezahlkarten, SIM-Karten und Lösungen für IoT-Konnektivität, Ausweispapiere oder IT-Sicherheitslösungen regelmäßig und heben sie auf den neuesten Stand der technologischen Innovation. Zusätzlich verfolgen wir den strategischen Ansatz, unser bestehendes Portfolio um „Digital Twins“ zu ergänzen. Im engeren Sinn ist ein digitaler Zwilling das digitale Modell eines realen Objekts – etwa einer Maschine. G+D ergänzt in seinen Geschäftsbereichen bestehende Lösungen um „Digital Twins“, in unterschiedlichen Ausprägungen. „Es geht darum, das Angebot von G+D um digitale Komponenten zu ergänzen, um eine Ko-Existenz, wie etwa beim Beispiel Bezahlen“, sagt Jan Thyen, Head of Group Strategy und Corporate Development, G+D. „Dadurch haben Kundinnen und Kunden sowie Endverbraucherinnen und Endverbraucher noch mehr Wahlfreiheit.“ 

Ralf Wintergerst, Group CEO Giesecke+Devrient, erläutert: „In unserer 170-jährigen Geschichte sind Fortschritt und Wandel immer tief in der Identität von G+D verankert und werden auch unsere Zukunft entscheidend prägen. Es gehört untrennbar zu G+D, dass wir uns permanent neu erfinden.“

Finger auf einem Mobiltelefon mit der Absicht, die Bezahltaste zu drücken

Digitales Zentralbankgeld (CBDC) in den Startlöchern

Ein Beispiel für diese Strategie aus dem Geschäftsfeld Bezahlen: die ständige Erweiterung der Bezahlformen. In der Geldbörse teilen sich schon heute Bargeld und Bezahlkarten den Platz, auf dem Handy sind es Bezahl-Apps und virtuelle Karten. Hinzu kommen Onlinezahlungen. G+D ist der einzige Anbieter weltweit, der ein Komplettangebot aller gängigen Bezahlformen anbietet: Bis heute haben wir 160 Milliarden Banknoten für Staaten gedruckt, und über 500 Millionen Kunden erhalten jährlich eine neue Bezahlkarte von G+D. Insgesamt zählen 145 Zentralbanken, alle großen Payment-Schemes sowie über 700 Geschäftsbanken zu unseren Kunden und Partnern. 

Diese Vielfalt der Bezahlformen ist nicht das Ende der klassischen Banknote – im Gegenteil! Was man vielleicht auf den ersten Blick nicht vermutet: Auch im Digitalzeitalter steigt die Menge des Bargelds weiter an. Banknoten gibt es zwar schon seit Jahrhunderten, sie sind aber das Gegenteil von antiquiert. G+D macht sie zu einem Hightech-Produkt, das etwa mit winzigen Mikrospiegeln wie beim Sicherheitsfaden RollingStar® versehen sein kann oder unsichtbare Sicherheitsmerkmale wie unsere „geheimnisvolle“ M-Serie enthält. Damit sind Zentralbanken den Geldfälschern immer einen Schritt voraus. Auch Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle: Die innovative Green Banknote von G+D steht für ökologische, ressourcenschonende Materialien und Produktionsprozesse. Gepaart mit langer Haltbarkeit und modernsten Sicherheitsmerkmalen leistet sie damit einen entscheidenden Beitrag zu einem umweltfreundlicheren Bargeldkreislauf. Darüber hinaus hat G+D die Green Banknote-Initiative ins Leben gerufen. Ziel dieser offenen Dialogplattform ist es, Herstellung und Lebenszyklus von Banknoten nachhaltiger zu gestalten – etwa durch die Reduzierung von Treibhausgasemissionen sowie den effizienteren Einsatz von Ressourcen. 

Sicher und einfach bezahlen für jeden – dafür steht digitales Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, CBDC). 90 Prozent der Zentralbanken beschäftigen sich gerade mit digitalem Zentralbankgeld. CBDC ist ein völlig neues sicheres, universelles und inklusives digitales Zahlungsmittel. Die Liste seiner Vorteile ist lang, da CBDC die Eigenschaften von Bargeld und bargeldlosen Transaktionen kombiniert: Es ist gesetzliches Zahlungsmittel, das von Zentralbanken herausgegeben wird. Anders als bei kommerziellen Angeboten von Finanzdienstleistern ist es nicht nötig, ein Kundenkonto zu eröffnen oder Gebühren zu bezahlen. Auch Menschen ohne Bankkonto können CBDC nutzen. Und eine Zahlung ist auch möglich, sollte gerade einmal kein Internet bereitstehen. G+D hat den CBDC-Trend schon früh aktiv mitgestaltet und mit Filia® eine Lösung am Markt, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. So vertraut u. a. die Zentralbank von Ghana auf G+D und testet die Digitalwährung eCedi in der Pilotphase. Auch die Zentralbanken von Eswatini und Thailand haben sich bei ihrer CBDC-Einführung für G+D entschieden. „Digitales Zentralbankgeld ist dank seines Netzwerkpotenzials der Treiber der Digital-Ökonomie einer Volkswirtschaft: Neue Geschäfte können sich auf das Business-Modell konzentrieren, während die Zahlfunktion bereits durch den Staat angeboten und sichergestellt wird, sagt Wolfram Seidemann, CEO von G+D Currency Technology. „Filia® stellt eine Plattform für Innovationen dar, die eine Vielzahl innovativer Anwendungsfälle ermöglicht: von offline Person-2-Person bis zu programmierbaren Zahlungen, und sie ist auch Benchmark für den CO2- Footprint digitaler Bezahllösungen.“ 

Frau auf einer Couch mit Laptop und Bezahlkarte

Bezahlkarten: innovativ, nachhaltig, digital

Innovativ und nachhaltig geht es auch bei den Bezahlkarten zu. Zum Angebot gehören u. a. Karten, die den bewussten Lebensstil ihrer Nutzerinnen und Nutzern durch recyceltes Material unterstützen, Karten aus Metall, die Kundinnen und Kunden das Gefühl geben, von ihren Finanzdienstleistern besonders wertgeschätzt zu werden, sowie Karten, die biometrische Smart-Technologie zur Authentifizierung von Zahlungen nutzen. Weil die Bezahlkarte ein wichtiges Wachstumspotenzial darstellt, hat G+D im Dezember 2022 das US-Geschäft von Wettbewerberfirma Valid übernommen.  

Und auch die digitalen Zwillinge zum physischen Produkt erfreuen sich wachsender Beliebtheit: „Karten stecken längst nicht mehr nur im Portemonnaie, sondern sind als hinterlegtes Zahlungsmittel das Rückgrat von mobilem, kontaktlosem Bezahlen via Smartphone sowie beim E-Commerce – beides Felder mit enormen Wachstumsraten“, erklärt Gabrielle Bugat, CEO von G+D Mobile Security. Damit das so bleibt, muss eine zentrale Erwartung von Banken, Einzelhandel,  Verbraucherinnen und Verbrauchern erfüllt sein: Sicherheit. G+D sorgt dafür, dass in der digitalen Karte die Daten verschlüsselt (tokenisiert) dargestellt werden und nicht für Unbefugte sichtbar sind. Und wer vielleicht den Überblick verloren hat, wo er welche seiner Karten als Zahlungsmittel hinterlegt hat, sieht mit unserem Convego® Token Cockpit, welche Bezahlinformationen tokenisiert sind – damit haben Nutzerinnen und Nutzer selbst die Kontrolle und ihre Daten jederzeit im Blick. Positiver Nebeneffekt: Die Geschäftsbanken, die solche Services von G+D anbieten, erhöhen die Zufriedenheit ihrer Kundinnen und Kunden. 

Kundenbindung und Vertrauen sind generell ein großes Thema im E-Commerce. Das Problem: Der Einzelhandel muss immer mehr Transaktionen ablehnen – wegen Betrugsverdachts oder weil z. B. das Gültigkeitsdatum einer hinterlegten Kreditkarte abgelaufen ist. Solche Unannehmlichkeiten beim Online-Kauf können dazu führen, dass Kundinnen und Kunden die Transaktion abbrechen – und Geschäfte keinen Umsatz machen. Auch hierbei kann die Tokenisierung entscheidend unterstützen und Kunden ein komfortableres Einkaufserlebnis ermöglichen. Es sind inzwischen sogar Bezahl- und Checkout-Vorgänge mit nur einem Klick möglich, statt sich umständlich durch mehrere Apps zu arbeiten. Online-Shops bekommen so nachweislich zufriedenere Kunden und höhere Umsätze. Solche und weitere Lösungen zur Absicherung von Transaktionen bietet G+D zusammen mit seinem Tochterunternehmen Netcetera. Wegen der großen gemeinsamen Erfolge hat G+D die Beteiligung an Netcetera im Februar 2023 auf einen Mehrheitsanteil aufgestockt.

Mann in einem Maschinenraum mit einem Laptop in der Hand

Internet of Things: Von „alle vernetzen“ zu „alles vernetzen“

Über das Internet vernetzt zu sein, zu kommunizieren und zu handeln – das ist für die Mehrzahl der Menschen schon seit Jahren Realität. Inzwischen sagt man aber nicht mehr nur „das Internet vernetzt alle.“ Das Internet der Dinge (IoT) ist dabei, buchstäblich alles zu vernetzen: Sensoren, Maschinen, Geräte, Fabriken, Städte, den Verkehr. Möglich wird dies nicht zuletzt durch den schnellen Mobilfunkstandard 5G. Schätzungen zufolge werden wir bis 2026 rund 26 Milliarden digital verbundene Geräte im IoT haben. Und der Markt wächst in enormer Geschwindigkeit weiter: Schon heute verbinden sich 3.500 neue Geräte mit dem Internet – pro Minute! Im sogenannten Consumer IoT sind dies etwa Smartphones, Wearables  wie Smartwatches oder Tablets. Im Enterprise IoT tragen z. B. „intelligente“ Fabriken oder autonom fahrende LKW dazu bei, dass das IoT zusammengenommen die größte Maschine wird, die die Menschheit jemals konstruiert hat.  

Dreh- und Angelpunkt der Sicherheit im zellularen IoT ist die SIM-Karte – sozusagen der Personalausweis des Geräts, mit dem es sich authentifiziert und für verlässliche Konnektivität sorgt. „G+D war hier Pionier und brachte 1991 die weltweit erste kommerzielle SIM-Karte auf den Markt. Aktuell managen wir weit über drei Milliarden SIM-Karten, die überall auf der Welt ihren Dienst in Geräten tun. Und vor kurzem haben wir die 100-Millionen-Marke bei den eSIM-Downloads für Consumer-Endgeräte erreicht”, berichtet Philipp Schulte, Mitglied der Geschäftsführung von G+D Mobile Security.  

Damit Geräte im IoT in modernster und sicherer Weise verbindungsfähig sind, brauchen sie sichere Betriebssysteme, die auf den SIM-Karten laufen. Speziell im eSIM-Bereich werden mittlerweile mehr als 750 Millionen Lizenzen der G+D-Betriebssysteme genutzt. „E“ steht für embedded und bezeichnet SIM-Karten, die bereits bei der Herstellung fest in den Geräten verbaut werden. Damit sind unsere eSIM-Karten zusammen mit den relevanten Services noch leistungsfähiger, robuster und – dank weniger Materialverbrauch und Logistikaufwand – bezogen auf den gesamten Lebenszyklus, auch um 46 Prozent umweltfreundlicher als SIM-Karten zum Plug-in. Dies bestätigt eine unabhängige Studie des Fraunhofer IZM für G+D. Dabei könnte man diesen Wert sogar als Mindestwert verstehen, da die Vorteile bei jeder virtuellen Wiederanmeldung zunehmen. 

Bei eSIM-Betriebssystemen und eSIM-Aktivierungen aus unseren Daten-Centern heraus ist G+D die Nummer eins in der Welt. Im Automobilbereich vertrauen acht der zehn führenden Autohersteller auf die Zuverlässigkeit der Lösungen von G+D und verbinden unter Einsatz unserer eSIM Fahrzeuge mit dem Internet. Das ist u. a. eine Grundlage für Telematik-Dienste und zukünftig ein wichtiger Baustein für autonomes Fahren. Bei dieser Dynamik ist es kein Wunder, dass mit Hochdruck an weiteren Innovationen geforscht wird. Einen neuen digitalen Zwilling der physischen SIM-Karte hat G+D kürzlich auf den Markt gebracht. Dort findet die sogenannte iSIM bereits in ersten kommerziellen Projekten Anwendung. Hier steht „i“ für integriert. Anders als bei SIM und eSIM sind Betriebssysteme und Sicherheitsfeatures nicht mehr in einem separaten Chip gespeichert, sondern werden in der sicheren Enklave eines anderen Prozessors gespeichert und ausgeführt. So fungiert die iSIM als manipulationssicheres Element mit hoher Leistungsfähigkeit bei wesentlich geringerem Platzbedarf, spart zudem Gewicht und Material und senkt den Stromverbrauch. All diese Faktoren tragen dazu bei, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. In Verbindung mit den Management-Services aus unseren hoch-performanten Daten-Centern sehen wir für die eSIM- und iSIM-Lösungen großes Potential, den Markt für vernetzte Geräte und Technologien weiter zu revolutionieren.

Junge Frau mit einem Mobiltelefon in ihren Händen

Digitale Identität auf dem Smartphone

Digitale Komponenten gibt es auch im Markt für Identitätslösungen. Geburtsurkunde, Personalausweis oder Reisepass sind für unser Leben unerlässlich und für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Sie erschließen Zugang zu staatlichen Leistungen, Bildung, Finanzprodukten und Mobilität. Für eine Milliarde Menschen ist aber laut einer Schätzung der Weltbank eine eindeutige legale Identität noch keine Realität. Deshalb haben die Vereinten Nationen das Nachhaltigkeitsziel ausgegeben, bis 2030 solle jeder Mensch über eine legale Identität verfügen. Veridos, das Joint Venture von G+D und der Bundesdruckerei, setzt sich als einer der führenden Anbieter von Identitätslösungen für dieses Ziel ein. Das umfassende Portfolio von Veridos beinhaltet zuverlässige Erfassungs- und Verifizierungssysteme, Lösungen für Grenzkontrollen, sichere hoheitliche Dokumente wie Pässe oder Personalausweise sowie Konzepte zum Schutz von Identitätsmissbrauch. Mehr als 100 der fast 200 Länder der Welt nutzen die Lösungen von Veridos. 

Physische Identitätsdokumente werden auch in Zukunft noch üblich sein, parallel schreitet die digitale Transformation voran. In der EU beispielsweise wurde schon 2014 beschlossen, dass die Mitgliedsstaaten ihren Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu einer digitalen Identität eröffnen müssen (eIDAS-Initiative). Mit digitalen Wallets können Nutzerinnen und Nutzer sicher und bequem ihre digitalen Assets sowie Daten verwalten und Transaktionen in der digitalen Welt durchführen. In diesen Wallets können eine Vielzahl von Berechtigungsnachweisen gespeichert werden, unter anderem Führerscheine, Gesundheitskarten und Personalausweise. Die heute bereits existierenden digitalen Identitätsnachweise sind keine exakte Nachbildung der physischen Version. Dennoch bringen sie eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. Sie können beispielsweise viel einfacher aktualisiert und von ausgewählten Geräten zügig auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Treiber für diesen Trend gibt es viele: Immer mehr Menschen wollen Online-Angebote nutzen, bei denen sie zuerst zweifelsfrei ihre Identität belegen müssen. Digitale Identitäten werden zunehmend auch beim Reisen für eine kohärente Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor integriert - zum Beispiel durch die Verwendung digitaler Ausweise oder Digital Travel Credentials (DTC).  

Die Digitalisierung macht auch das Reisen und die Abfertigung am Flughafen reibungsloser.  Eine entsprechende Lösung haben wir 2022 am Flughafen Luxemburg umgesetzt. Diese umfasst Selbstbedienungskioske für die Vorab-Registrierung und folgt den Vorgaben des neuen EU-Grenzkontrollsystems EES (Entry-Exit-System). Somit können sich Passagiere aus Drittstaaten vorab online registrieren und biometrische Merkmale hinterlassen, um ihre Dokumente anschließend schnell und sicher am Grenzübergang verifizieren zu lassen und dadurch reibungslos und angenehm zu reisen. Auch eGates, wo die Reisenden ihren Pass auf das Lesegerät legen, ermöglichen einen effizienteren Ablauf. Veridos hat bereits zahlreiche automatisierte Grenzkontrolllösungen auf der ganzen Welt erfolgreich umgesetzt. 

„Von der Automatisierung und Digitalisierung der Grenzkontrollen profitieren alle Beteiligten: Die Grenzbehörden, da die effiziente und sichere Erfassung und Überprüfung der biometrischen Daten die Abfertigung der Passagierströme beschleunigt. Und die Passagiere müssen nun nicht mehr lange in der Schlange warten, um ihren Reisepass manuell prüfen und abstempeln zu lassen“, sagt Marc-Julian Siewert, CEO von Veridos.

Visualisierung einer Weltkugel mit einem virtuellen Netz

Kritische Daten sicher in der Cloud

Je mehr die digitale Vernetzung voranschreitet, umso mehr Cyberkriminalität gibt es. Wenn davon Unternehmen, Krankenhäuser, Behörden, militärische Einrichtungen oder die Energieversorgung betroffen sind, geht es schnell um bedrohliche Größenordnungen. Auf dem Spiel stehen Geschäftsgeheimnisse, Arbeitsplätze, die Patientenversorgung oder die Energiesicherheit. Doch alldem ist man nicht schutzlos ausgeliefert: „Mit einer hochsicheren digitalen Infrastruktur können sich Staaten und Unternehmen sehr gut schützen, doch dafür braucht es eine genaue kontinuierliche Analyse der Bedrohungen, beständige und angemessene Investitionen sowie benutzerfreundliche Anwendungen“, fasst Axel Deininger, CEO von secunet, zusammen. 

Die digitale Kommunikation mit sensiblen Daten muss hohen Sicherheitsanforderungen genügen. Das gilt insbesondere für Behörden, Akteure des Gesundheitswesens sowie Unternehmen der sogenannten kritischen Infrastrukturen (KRITIS), etwa Energieversorger. In solchen sicherheitssensiblen Bereichen waren die Zutaten modernen digitalen Arbeitens wie Messengerdienste, Home-Office oder die Cloud lange tabu, weil sie meist nur mit Angeboten internationaler IT-Konzerne realisiert werden konnten, bei denen Datenschutzfragen offenblieben. Das ist zum Glück nicht mehr der Fall: So ist zum Beispiel Home Office oder Remote Work, also das mobile Arbeiten von wechselnden Orten, mit secunet machbar. Grundlage ist SINA (die Sichere Inter-Netzwerk Architektur), eine von secunet im Auftrag des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelte Hochsicherheitslösung. Sie sorgt dafür, dass sensible oder eingestufte Informationen bearbeitet, gespeichert und über das Internet übermittelt werden können. Auch abhörsicheres Telefonieren und geschützte Videokonferenzen sind mit SINA seit Jahren gelebte Praxis. Mit sinnvollen Ergänzungen wie dem stashcat-Messenger ist heute auch in sensiblen Bereichen alles möglich, was man von anderen Messengern kennt – nur sicher und vertrauenswürdig. Mit SINA Workflow haben sogar als geheim eingestufte Informationen einen durchgehend digitalen Lebenszyklus. 

Der nächste Schritt der hochsicheren Konnektivität geht sogar in die Cloud – bisher oft noch keine Option für Behörden und KRITIS. secunet bietet eine eigene Cloud-Plattform, die auf dem erfolgreichen Open-Source-System OpenStack beruht, aber mit Technologie aus dem Hochsicherheitsumfeld veredelt wurde. Im Jahr 2022 akquirierte secunet den Spezialisten SysEleven und liefert nun ein unabhängiges, souveränes Cloud-Angebot made in Germany. Als einziger Anbieter kann secunet von der selbst gehosteten Private Cloud bis hin zur vertrauenswürdigen Public Cloud alles abdecken, inklusive der nötigen Transformationsberatung. Und die Zukunft der digitalen Welt liegt in der Cloud: In zehn Jahren haben wir wohl überwiegend nur noch schlank dimensionierte Endgeräte an unseren Arbeitsplätzen und zu Hause – die Daten, Apps und Funktionen liegen dann in der Cloud. Und secunet macht die Cloud für besonders vulnerable Akteure ganz besonders sicher. 

Auch im Industrial Internet of Things (IIoT) spielt Sicherheit eine sehr große Rolle, um Maschinen und Industrieanlagen sicher zu vernetzen. Auch dafür bietet secunet Lösungen an, die die beiden Seiten der Digitalisierungstrends vereinen: Cloud- und Edge-Computing.

Visualisierung einer smarten Stadt

Heute die Zukunft von morgen mitgestalten

Ob beim Bezahlen, der Konnektivität, der Sicherung und Verwaltung von Identitäten oder der IT-Infrastruktur: die Zukunft steht ganz im Zeichen der digitalen Transformation. G+D stellt heute schon die Weichen für Lösungen, die auch noch morgen und übermorgen einen spürbaren Mehrwert für Kunden bereithalten und zugleich das Unternehmen selbst voranbringen. Eigener Forscherdrang, gezielte Akquisitionen und Venture-Finanzierungen bilden die Grundlage dafür. „Was für das Raumschiff Enterprise der Weltraum mit seinen unendlichen Weiten war, sind für uns die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, mit innovativen Technologien völlig neue digitale Welten zu erkunden und Werte für unsere Kunden und uns zu schaffen“, schwärmt Michael Tagscherer, CTO von G+D. Damit schreibt G+D seine eigene Geschichte fort, denn es war die letzten 170 Jahre hinweg unsere Strategie, durch Innovationen neue Lösungen erfolgreich in die Märkte zu bringen. Speziell durch neue digitale Lösungen, Portfolioelemente und Geschäftsmodelle halten wir den technologischen Vorsprung und bauen ihn weiter aus.  

Rückenwind soll unter anderem vom Ausbau der softwarebasierten Geschäftsmodelle kommen, die eine attraktive Skalierbarkeit bieten. Vielversprechende Trends sind das sogenannte Web 3.0 und das Metaverse, in dem nicht (wie im Web 2.0) nur kommuniziert und konsumiert werden kann, sondern auch tatsächlicher Besitz digitaler Wertgegenstände möglich ist. Abgebildet werden diese tokenisierten Assets über die Distributed Ledger-Technologie (DLT), deren bekannteste Form die Blockchain ist. Auch die Vertrauenswürdigkeit und das sichere Management von Daten spielen eine herausragende Rolle. Und auch die künftigen Cyberbedrohungen hat G+D bereits im Blick: Wenn Quantencomputer oder Künstliche Intelligenz marktreif sind, reichen herkömmliche Sicherheits- und Cybersecurity-Lösungen nicht mehr aus. Deswegen arbeitet G+D bereits an den Verschlüsselungsverfahren von übermorgen (u. a. Post-Quanten-Kryptografie). Ein übergreifendes Thema sind dabei digitale Identitäten von Personen, Nutzern und Maschinen. All dies ist engverzahnt und bedingt sich gegenseitig. 

In einer strategischen Initiative setzt G+D diesen Entdecker- und Innovationsgeist in die Tat um. „Wir entwickeln für die Zielmärkte von G+D gemeinschaftlich Innovationen, wie das Kerngeschäft um zusätzliche Wachstumschancen, mit Fokus auf digitale Lösungen erweitert werden kann und wie wir in ganz neue Themen – neue Galaxien – vorstoßen können“, fasst Michael Tagscherer zusammen. Die neue strategische Initiative „Innoverse“ eröffnet so noch mehr Möglichkeiten, um bei der Produkt- und Lösungsentwicklung Freiräume zu schaffen und unkonventionelle Pfade einzuschlagen. Durch Kollaboration und die Zusammenführung des Know-hows aller Geschäftsbereiche sowie die Vernetzung mit der Wissenschaft und Startups sollen die digitalen Lösungen von übermorgen entwickelt und auf den Markt gebracht werden. „Insgesamt will G+D den Anteil der Digitalgeschäfte am Gesamtumsatz binnen drei Jahren verdoppeln“, erklärt Jan Thyen.

Für G+D als ein führendes Technologie-Unternehmen ist Innovation ein zentrales Schlüsselelement. Entscheidend, um die Erfolgsgeschichte von G+D weiterzuschreiben, sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur mit ihrem Können und Engagement stellen wir sicher, dass es auch in Zukunft heißt: Bei G+D sichern wir die essenziellen Werte dieser Welt durch Sicherheitstechnologie, die Vertrauen schafft.

Veröffentlicht: 05.04.2023

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