Die öffentliche Infrastruktur bildet seit jeher das Fundament, auf dem die Wirtschaft, die Gesellschaft und das Gemeinwesen aufgebaut sind. Dazu gehören beispielsweise Bereiche wie Verkehrsnetze, Wasser- und Energieversorgung und Bildung. Je nach Qualität und Verfügbarkeit der öffentlichen Infrastruktur ist ein Land in der Lage, sich weiterzuentwickeln, wettbewerbsfähig zu sein und seinen Bürgerinnen und Bürgern einen höheren Lebensstandard zu bieten.
Da heute nahezu alle Lebensbereiche mit digitalen Technologien verknüpft sind, ist es an der Zeit, dieses Konzept zu aktualisieren und zu erweitern.
In allen Ländern der Welt besteht die Notwendigkeit einer digitalen öffentlichen Infrastruktur (Digital Public Infrastructure, DPI) und die damit verbundenen Ziele und Erwartungen sind hoch –im Hinblick sowohl auf öffentliche Güter als auch auf Innovationen.
Die DPI gilt als Gamechanger für die Entwicklung einer Gesellschaft. Sie hat das Potenzial, das Wirtschaftswachstum zu beschleunigen1, den Zugang der Bürgerinnen und Bürger zu sozialen Dienstleistungen zu erleichtern und sowohl die finanzielle Inklusion als auch die Teilhabe an der digitalen Wirtschaft deutlich zu erweitern.2
Im Prinzip besteht die DPI aus einer Kombination interoperabler digitaler Bausteine, die ein digitales Netzwerk bilden, das auf einigen fundamentalen Voraussetzungen basiert: der Möglichkeit zur eindeutigen Identifizierung von Personen, einem skalierbaren Datenfluss zwischen den einzelnen Institutionen sowie einer sicheren Infrastruktur für den digitalen Zahlungsverkehr. Kommerzielle und öffentliche Einrichtungen können auf dieser Grundlage eine beliebige Anzahl von Anwendungen entwickeln, um digitale Dienste in so unterschiedlichen Bereichen wie der Telemedizin, dem Geldtransfer oder dem Fernunterricht, im E-Commerce oder Einzelhandel anzubieten.