Die Welt öffnet sich allmählich. Das Reisen ist jetzt wieder möglich. Doch mit dem steigenden Passagieraufkommen drängt sich zunehmend die Frage nach einem geeigneten Sicherheitsmanagement an den Außengrenzen auf. Wie aber lässt sich eine schnelle Abfertigung an der Grenze für Reisende gewährleisten, die keinerlei Risiko bedeuten, und gleichzeitig sicherstellen, dass auffällige Personen akkurat identifiziert werden?
Hier kommt KI ins Spiel. Die fortschrittliche Technologie ermöglicht das Erfassen und die Sichtung riesiger Datenmengen, um möglicherweise riskante Verhaltensmuster zu erkennen.
Aber der Einsatz künstlicher Intelligenz im öffentlichen Bereich bringt nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen mit sich. In Europa gibt es sowohl eine rechtliche als auch eine moralische Verpflichtung zu einem gewissen Maß an Transparenz in der Entscheidungsfindung. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz geht also mit Forderungen der „Erklärbarkeit“ einher.
Konkret heißt es in den vorgeschlagenen Verordnungen1: „Hochrisiko-KI-Systeme werden so konzipiert und entwickelt, dass ihr Betrieb hinreichend transparent ist, damit die Nutzer die Ergebnisse des Systems angemessen interpretieren und verwenden können.“ Die Vorschriften legen einen Risikorahmen für KI fest. Dieser reicht von „minimalem Risiko“, wenn KI beispielsweise in Spamfiltern oder Videospielen eingesetzt wird, bis hin zu „unannehmbarem Risiko“, wenn KI dafür entwickelt wurde, den freien Willen der Menschen zu manipulieren. Der Einsatz von KI bei Grenzkontrollen gilt als „hohes Risiko“ und unterliegt strengen Auflagen.