Schon vor der Covid-19-Pandemie boomte der Markt für elektronische und digitale Zahlungen und In-App-Käufe. Laut Accenture glauben 75 % der Führungskräfte von Banken, dass die Pandemie die Dringlichkeit ihrer Pläne zur Modernisierung der Zahlungssysteme erhöht hat, um dem schnellen Wechsel zu digitalen Zahlungen Rechnung zu tragen.1 Mit den technologischen Fortschritten bei der Tokenisierung und Biometrie sowie dem Anstieg von E-Payments und digitalen Geldbörsen müssen Zahlungsanbieter Innovationen im Zahlungsverkehr zu einer geschäftlichen Priorität machen, um ihren Erfolg zu sichern. Ein Bericht über inländische Zahlungssysteme stellte fest, dass 60 % der inländischen Systeme über ein laufendes Innovationsbudget verfügen, um effektiv auf die sich ändernden Marktanforderungen reagieren zu können. Technologie wird als die wichtigste Priorität der inländischen Zahlungssysteme angesehen, die für die wirtschaftliche Entwicklung und das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Geld entscheidend sind.2
Warum nicht alle Zahlungssysteme gleich sind
Inmitten des rasanten Wachstums auf dem Markt für digitale Zahlungen nehmen Private-Label-Systeme und nationale Programme weiterhin einen bedeutenden Platz ein. Die Zusammenarbeit mit dem richtigen Partner ist der Schlüssel zur erfolgreichen Bereitstellung eines Angebots.
Unabhängige Zahlungssysteme boomen
Die Private-Label-Zahlungsindustrie ist ein Teilbereich des breiteren Marktes, der von diesen Veränderungen profitiert. Private-Label-Systeme sind in der Regel im Besitz von Unternehmen, z. B. Banken, Kraftstoffunternehmen oder Einzelhändlern, und mit deren Marke versehen. In den USA stieg der Kaufwert von Private-Label-Karten laut den Daten des Marktforschungsunternehmens Packaged Facts zwischen 2016 und 2018 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 3 % auf 210 Milliarden USD.3 Sie sind für Einzelhändler besonders attraktiv, weil die Karten deren Marke durch erhöhte Kundenbindung und Umsätze stärken können. Weitere Vorteile sind geringere Kosten und die Möglichkeit, selbst über Kriterien wie Gebühren oder Bearbeitungszeiten entscheiden zu können.
Nationale Zahlungsprogramme haben unterschiedliche Ziele, die sich weitgehend an den wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Bedürfnissen des Landes orientieren. Nationale Programme fördern inländische Innovationen dadurch, dass sie eine effiziente Zahlungsinfrastruktur für den privaten Sektor bereitstellen. Außerdem unterstützen sie den finanziellen Wettbewerb und die Integration, indem sie sicherstellen, dass auch kleine Unternehmen von den wirtschaftlichen Vorteilen profitieren. Im Gegenzug gewinnen die Regierungen dadurch Autonomie und können ihre eigene Zahlungsstrategie umsetzen.4
Organisationen, die die Möglichkeit eines Private-Label-Systems oder eines nationalen Programms prüfen möchten, haben zwei Möglichkeiten: Sie können ein eigenes Angebot erstellen oder eine Partnerschaft mit einem White-Label-Anbieter eingehen. Bei der Umsetzung der ersten Option müssen einige große Hindernisse überwunden werden, um ein maßgeschneidertes und differenziertes System zu schaffen. Obwohl im Laufe der Zeit betriebliche Einsparungen realisiert werden können, sprechen anfängliche Kosten und Zeitaufwand dagegen. Das Gleiche gilt, wenn Sie das erforderliche Know-how nicht im Haus haben und Fachkräfte in einem sehr wettbewerbsintensiven Sektor rekrutieren müssen. Eine weitere wichtige Überlegung ist, ob bereits Beziehungen oder Vereinbarungen mit anderen Anbietern von Zahlungssystemen bestehen.
Auswahl eines White-Label-Anbieters
Die Zusammenarbeit mit einem White-Label-Anbieter kann viele dieser Risiken ausschließen. White-Label-Lösungen werden von Drittanbietern erstellt, d. h., die Basistechnologie und die Komponenten des Zahlungssystems sind für den Kunden einsatzbereit und können nach seinen spezifischen Anforderungen konfiguriert werden. Auf diese Weise ist das System meist schneller auf dem Markt, da das Fachwissen und die Ressourcen des Drittanbieters eine schnelle Bereitstellung ermöglichen. Außerdem kann auf Technologien der nächsten Generation zugegriffen werden, sobald diese verfügbar sind, was das System zukunftsfest macht.
Allerdings sind nicht alle White-Label-Systeme gleich. Der Markt besteht aus einer Reihe von Akteuren, von globalen Giganten bis hin zu Nischenanbietern, die spezifische Bedürfnisse bedienen. Bei der Entscheidung eines Kunden, mit wem er zusammenarbeitet, sollte er erwarten, dass er nicht nur von der Expertise und den technologischen Fähigkeiten eines Drittanbieters profitiert. So sollte das System beispielsweise die Unterstützung von Branchenverbänden, Normenorganisationen und anderen Marktbeeinflussern haben, damit es nicht nur die erforderlichen Vorschriften und Sicherheitsprotokolle einhält, sondern auch kontinuierlich Innovationen und neue kompatible Lösungen bietet. Außerdem sollten von unabhängiger Seite garantierte Prozesse vorhanden sein, die die Annahme und den Transfer von Geldern sicherstellen. Solche Standards sind der Schlüssel zur Beurteilung der Eignung eines White-Label-Partners und der von ihm angebotenen Lösung.
Mit der Zunahme des elektronischen und digitalen Zahlungsverkehrs stehen Unternehmen eine Reihe von spannenden Möglichkeiten offen, um ihren Kunden und Kundinnen mehr Auswahl, Komfort und Flexibilität zu bieten. Die Einführung eines Private-Label-Systems oder eines nationalen Programms ist eine Option. Unternehmen sollten sorgfältig über die Zusammenarbeit mit einem Partner nachdenken, der über die Technologie, die Fähigkeiten und die Beziehungen verfügt, um eine erfolgreiche Lösung zu liefern.
Veröffentlicht: 26.01.2021
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