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Kaum zu glauben: Die Chipkarte – eine Technologie der modernen Welt – wird 50.

2018 wurde die Chipkarte 50. Sie zählt zu den größten Erfindungen und veränderte den Alltag von Millionen von Menschen rund um den Globus grundlegend. Am 13. September 1968 wurde die Chipkartentechnologie erstmals zum Patent angemeldet. Sie sollte die Art und Weise der Authentifizierung revolutionieren.

Chipkarten sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir alle nutzen sie. Ob als Kredit- oder EC-Karte zum Bezahlen, als SIM-Karte im Handy oder Firmen- oder Personalausweis. Während das Format, die Größe, Farbe oder Form variieren, ist die Kernfunktion genau dieselbe wie in der ursprünglichen Patentanmeldung beschrieben: als Mittel für eine sichere Authentifizierung und Kommunikation zwischen Geräten.

Chipkarten sind seit Jahrzehnten ein wesentlicher Bestandteil von G+D Mobile Security. Tatsächlich war G+D auch schon bei der Entwicklung der Technologie dabei und ist seitdem ein weltweit führender Anbieter der Chipkarten-Hardware und -Technologie sowie damit verbundener Dienstleistungen.

Die Chipkarte (bzw. Schlüsselkarte, Smartcard oder Integrated Circuit Card) mag klein sein, aber lassen Sie sich von ihrer Größe nicht täuschen. Denn sie hat einiges zu bieten. Dank des integrierten Schaltkreises können Sie auf Ihr Geld zugreifen, Waren oder Dienstleistungen bezahlen, Ihr Handy verwenden, verschlossene Türen öffnen und vieles mehr.

“Lassen Sie sich von ihrer Größe nicht täuschen. Denn die Chipkarte hat einiges zu bieten“

Ein Rückblick auf die Geschichte der Chipkarte

Nahaufnahme eines Chips einer Chipkarte
Das ursprüngliche Patent für die Chipkartentechnologie wurde vor über 50 Jahren eingereicht. Bis heute bildet es die Vertrauensbasis und das Fundament der heutigen Technologie

Die Technologie, auf der moderne Chipkarten beruhen, wurde Ende der 1960er- bis 1970er-Jahre entwickelt. Die beiden deutschen Erfinder Helmut Gröttrup und Jürgen Dethloff meldeten das ursprüngliche Patent 1968 an.

Gröttrup (1916–1981), ein Experte für Raketensteuerung, wurde 1970 Geschäftsführer der GAO, einer Tochtergesellschaft von Giesecke+Devrient. Dadurch erhielt G+D die Rechte an der Erfindung und das Unternehmen trug maßgeblich zur Entwicklung der Chipkartentechnologie bei.

Heutzutage gibt es Milliarden von Chipkarten und mit der aufkommenden EMV®- und eSIM-Technologie wird diese Zahl weiter steigen. Denn es werden immer mehr vernetzte IoT-Geräte auf den Markt gebracht und Tiny Form Factors werden für diese Geräte angepasst.

Rückblickend gilt die Chipkartentechnologie als eine der 50 wichtigsten deutschen Erfindungen aller Zeiten, neben revolutionären Neuerungen wie dem Dieselmotor, dem Kühlschrank, der Zündkerze und dem MP3-Dateiformat.

Alles auf eine (sichere, elektronische) Karte

Gröttrup und Dethloff meldeten das ursprüngliche Patent 1968 in Österreich und im folgenden Jahr in Deutschland an. In den Patenten beschrieben sie einen „Identifizierungsschalter“, der die Struktur einer Chipkarte mit Sicherheitsmerkmalen umriss und ein kontaktloses Datenübertragungssystem mittels „induktiver Kopplung“ enthielt.

Sie wollten einen elektronischen Schlüssel zur Datenübertragung entwickeln, der nicht kopiert werden kann. Das Patent bildet bis jetzt die Vertrauensbasis und das Fundament der heutigen Technologie.

Dethloff hat die Technologie in einer neuen Patentanmeldung weiterentwickelt. Mittels Mikroprozessoren und EEPROMs konnte er die Datenverarbeitung noch sicherer und flexibler gestalten. G+D erwarb das angemeldete Patent und entwickelte auf dessen Grundlage drei weitere globale Patente.

Diese Patente beschreiben die sichere Initialisierung und Personalisierung ausschließlich durch autorisierte Stellen in der Kartenherstellung sowie die Schreibeigenschaften, basierend auf dem nichtflüchtigen programmierbaren Lese-/Schreibspeicher (EEPROM), zudem die Verwendung einer sogenannten Ladungspumpe zur Verhinderung von Manipulationen während des Schreibvorgangs und das Blockieren oder die Selbstzerstörung der Informationen im Falle eines Angriffs.

Von Münztelefonen in Frankreich bis hin zum IoT und darüber hinaus

Die Chipkartentechnologie kam 1983 erstmals flächendeckend in Telefonkarten für französische Münztelefone zum Einsatz. G+D stellte seine Technologieführerschaft und Innovationskraft in den 1990er-Jahren erneut unter Beweis, als das Unternehmen die ersten steckbaren SIM-Karte mit integriertem Chip erfand und verkaufte.

Heute sind Chipkarten ein fester Bestandteil unseres Alltags, genauso wie Mikrowelle, Handy oder Fernseher. Aus dem alltäglichen Leben sind sie nicht mehr wegzudenken. Und in der heutigen vernetzten Welt finden sie immer wieder neue Anwendungsmöglichkeiten.

Die Pionierarbeit von Gröttrup und Dethloff hat unsere Lebensweise vereinfacht und dieser bedeutende Beitrag zur technologischen Innovation hat den Umgang mit Technologie grundlegend verändert.

Veröffentlicht: 17.05.2020

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