Was bringt mehr als 1,3 Milliarden Menschen, die 2.000 Sprachen sprechen und in 54 Ländern leben, zusammen? Die neue Digitalisierungsstrategie der Afrikanischen Union sieht den Aufbau einer digitalen Wirtschaft auf dem zweitbevölkerungsreichsten Kontinent der Welt bis 2030 vor. Eines der 17 Ziele dieser ehrgeizigen Strategie ist die Verbesserung der Internetabdeckung und Konnektivität. Allen Afrikanerinnen und Afrikanern soll der Zugang zu einer Breitbandverbindung mit 6 MBit/s auf einem Smart Device (Smartphones, Tablets, Wearables etc.) ermöglicht werden, das nicht mehr als 100 USD kostet.1
Mobiltelefone fungieren in Afrika schon heute als Schnittstelle für eine Vielzahl wichtiger Dienstleistungen, darunter Bankgeschäfte, Bildungsangebote und Gesundheitsversorgung. Der mobile Gelddienst M-Pesa zum Beispiel startete 2007 in Kenia und hat mittlerweile über 42 Millionen Kunden und Kundinnen in sieben Ländern, was ein Beweis dafür ist, dass neue digitale Produkte und Dienstleistungen ein großes Potenzial haben. Das trifft auch auf eSIMs zu, die virtuellen SIM-Karten, die in verschiedene Geräte, beispielsweise Smartphones oder intelligente Stromzähler, eingebettet werden können. Doch trotz der verbesserten Mobilfunkabdeckung dank der zunehmenden Bereitstellung von 4G-LTE-Netzen gibt es immer noch Hindernisse, die überwunden werden müssen. In ganz Afrika liegen die durchschnittlichen Kosten für ein Einsteiger-Smartphone laut GSMA bei über 60 % des durchschnittlichen Monatseinkommens, sodass diese Geräte für viele Menschen unerschwinglich sind.2 In afrikanischen Ländern südlich der Sahara erwirtschafteten mobile Technologien und Dienstleistungen 2019 9 % des BIP (ca. 155 Mrd. USD), trotzdem sind fast 800 Millionen Menschen in dieser Region immer noch nicht mit dem mobilen Internet verbunden.3