Fast transit - Abstract motion-blurred view from the front of a train
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Der Weg zu einem nahtlosen öffentlichen Verkehrssystem

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6 Min.

Neben der zunehmenden Urbanisierung tragen auch Lieferdienste von Gastronomie und Einzelhandel dazu bei, dass der Straßenraum immer enger wird. Die Folge? Ein hohes Verkehrsaufkommen in städtischen Gebieten. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie sind die Fahrgastzahlen stark gesunken, weil mehr Menschen entweder alternative Verkehrsmittel nutzen oder im Home-Office arbeiten. Nach der Pandemie werden Mobility-as-a-Service-Lösungen öffentlichen Verkehrssystemen einen neuen und flexiblen Ansatz bieten, damit Fahrgäste mühelos zwischen Verkehrsmitteln wechseln können.

Derzeit leben rund vier Milliarden Menschen in städtischen Gebieten. Laut Weltbank wird sich die städtische Bevölkerung weltweit bis 2050 jedoch mehr als verdoppeln.1 Die derzeit in sich geschlossenen Transportsysteme, die bereits jetzt unter Druck stehen, sind dieser Herausforderung schlichtweg nicht gewachsen. Staus, Verspätungen, Überlastungen und Überfüllung würden ein beispielloses Ausmaß annehmen. In unseren Städten käme es zum Stillstand.

Ein Mobility-as-a-Service (MaaS)-Ansatz, der öffentliche Verkehrssysteme nahtlos miteinander kombiniert, könnte jedoch eine andere Zukunft bieten – eine, in der Fahrgäste problemlos und intuitiv zwischen verschiedenen Transportmitteln wechseln können.

Der Ansatz würde es Fahrgästen ermöglichen, ihre gesamte Strecke auf dem Smartphone im Voraus zu planen, ungeachtet der Verkehrsmittel. Unterwegs sollte die App in der Lage sein, Echtzeitinformationen abzurufen und Änderungen an der geplanten Strecke vorzuschlagen, damit Nutzerinnen und Nutzer so schnell wie möglich von A nach B kommen. Außerdem könnte es Optionen zur Auswahl der günstigsten oder nachhaltigsten Strecke geben. Die App würde letztlich das Fortbewegungsverhalten erfassen und könnte personalisierte Streckeninformationen bereitstellen.

Mühelose Identifizierung

Sicheres mobiles Ticketing und digitale Identifizierung sind Kernelemente von MaaS-Lösungen. Sie schützen die Identität und die personenbezogenen Daten der Benutzerinnen und Benutzer in einer Vielzahl von Mobilitäts-Apps. Die Benutzenden könnten ganz einfach ein Konto erstellen, Zahlungsmethoden hinzufügen und alle Transportmittel nutzen, die sie für ihre Strecke benötigen.

Mit den Lösungen von G+D können Verkehrsunternehmen nicht nur sichere digitale Identitäten erstellen, ausstellen und verwalten, sondern diese auch virtuellen Fahrkarten zuweisen, die mit dem Mobilgerät der Nutzenden verbunden sind. „Durch diese Art der Fernidentifikation können Kundinnen und Kunden schnell authentifiziert werden, wenn diese ein Auto, einen E-Scooter oder ein Fahrrad mieten möchten. Damit gehören nicht nur lange Warteschlangen, sondern auch zeitaufwendige Abläufe der Vergangenheit an“, so Dr. Ferdinand Buriánek, Head of Domains Public Sector, Transit and Enterprise bei G+D.

 
Mobiles Ticketing ist ein wichtiger Bestandteil städtischer Mobilitätslösungen für reibungslosere Transportmöglichkeiten.

„Wer sich bei einer Mobilitäts-App in einer Stadt angemeldet hat, kann auch in einer anderen Stadt ein Fahrrad mieten oder mit Bus und Bahn fahren, ohne sich erneut registrieren zu müssen, weil sein Profil mit dem landesweiten ID-Verifizierungssystem verknüpft ist.“

Insbesondere Millennials, die schon bald die Hauptnutzergruppe der öffentlichen Verkehrsmittel sein werden, wissen die reibungslose Fortbewegung in der Stadt zu schätzen. Insgesamt haben 75 Prozent von ihnen in den USA Mobilitäts-Apps auf ihrem Smartphone installiert, verglichen mit 47 Prozent aus anderen Generationen.2Verkehrsunternehmen sollten daher unbedingt auf ihre Bedürfnisse eingehen und den Umstieg von Bargeld und Fahrkarte auf Mobilgeräte unterstützen.

“Verkehrsunternehmen können so Probleme leichter beheben, Wartungsarbeiten planen und über das gesamte Transportnetz hinweg hochgradig personalisierte Kundenerlebnisse bieten“
Ferdinand Burianek
Head of Domains Public Sector, Transit & Enterprise bei G+D

Verbundene urbane Mobilität

Mit zunehmender Vernetzung der Infrastruktur ermöglichen es SIM-Karten und auch eSIMs (eingebettete SIMs), die in allen Bereichen von Fahrrädern über Rolltreppen bis hin zu Ampeln eingesetzt werden, Verkehrsunternehmen, das Potenzial von 5G zu nutzen. „Verkehrsunternehmen können so Probleme leichter beheben, Wartungsarbeiten planen und über das gesamte Transportnetz hinweg hochgradig personalisierte Kundenerlebnisse bieten. Ein Trend, der erst nach der weit verbreiteten Einführung von 5G-Technologien zunehmen wird“, sagt Dr. Buriánek.

Städte können zudem wertvolle Einblicke in das Fortbewegungs- und Pendlerverhalten im gesamten Verkehrsnetz gewinnen, indem sie Informationen aus den Millionen von Fahrten, die Fahrgäste täglich unternehmen, zusammenfassen und analysieren. Auf diese Weise können Verkehrsdienstleister in Echtzeit genau feststellen, wie viele Personen das Transportnetz nutzen, und sicherstellen, dass genügend Züge, Straßenbahnen, Busse sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.

Außerdem können Störungen im Netzwerk effizienter behoben werden, indem Pendlerinnen und Pendler beispielweise eine aktualisierte Streckenempfehlung direkt auf ihr Smartphone erhalten.

Darüber hinaus müssen Stoßzeiten nicht mehr geschätzt, sondern können punktgenau bestimmt werden, sodass Verkehrsunternehmen beispielweise die Preisgestaltung effektiver bestimmen und außerhalb der Stoßzeiten günstigere Fahrpreise anbieten können. Big Data könnte auch Erkenntnisse zur Infrastrukturoptimierung liefern, beispielsweise, wo Fahrrad- und E-Scooter-Hubs am besten eingerichtet werden sollten und wie viele Fahrräder und E-Scooter jeweils benötigt werden.

Für eine reibungslose Nutzung ist es unabdingbar, die kritische Infrastruktur und Daten vor Hackerangriffen zu schützen. Die IoT-Lösungen von G+D sichern die Daten, die zwischen verbundenen Geräten und der Cloud-Plattform der Verkehrsunternehmen übertragen werden.

Die Vorteile dieser sicheren, intelligenten Verkehrsnetze liegen bereits auf der Hand. Intelligente Verkehrssysteme minimieren schließlich Wartezeiten, indem sie Verkehrsdaten erfassen und miteinander kommunizieren. So konnten die Pendelzeiten in Buenos Aires um bis zu 20 Prozent und in San Josée und Houston um 15 Prozent verkürzt werden.3 Durch intelligente Parklösungen, die Fahrerinnen und Fahrern verfügbare Parkplätze anzeigen, konnten die Suchzeiten für Parkplätze in San Francisco und Johannesburg um etwa fünf Minuten verkürzt werden.4

Vielleicht wird es sogar bald möglich sein, von A nach B zu kommen, ohne auch nur ein einziges Ticket an Ort und Stelle zu bezahlen. Denn dank der Beacon-Technologie könnten alle Zahlungen automatisch erfolgen. Unabhängig davon, wie die Zahlung abgewickelt wird, wird der Großteil dieser Fahrten weiterhin mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt, die schließlich das Rückgrat eines jeden MaaS-Systems bilden. Dies setzt eine effektive Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor voraus.

Wie eine Analyse von McKinsey nahelegt, ist „eine nahtlose Mobilität nur möglich, wenn die Städte die Fähigkeiten, Geschäftsmodelle, Innovationen und Technologien des Privatsektors nutzen.“4 Dabei wird jede Stadt unterschiedliche Bedürfnisse und historische Vorrausetzungen haben, die diese Partnerschaften berücksichtigen müssen. Jedoch sollte es die Zusammenarbeit des öffentlichen und privaten Sektors möglich machen, einen systemweiten Ansatz für die städtische Mobilität zu schaffen und so MaaS zum Verkehrssystem der Zukunft zu machen.

  1. World Bank, “Urban Development,” 2020

  2. Boston Consulting Group, “Traveling with Millennials,” 2013

  3. Dynamo, “Traffic Management Explained,” 2020

  4. McKinsey, “The Road to Seamless Urban Mobility,” 2019

Veröffentlicht: 29.09.2020

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