Verbundene urbane Mobilität
Mit zunehmender Vernetzung der Infrastruktur ermöglichen es SIM-Karten und auch eSIMs (eingebettete SIMs), die in allen Bereichen von Fahrrädern über Rolltreppen bis hin zu Ampeln eingesetzt werden, Verkehrsunternehmen, das Potenzial von 5G zu nutzen. „Verkehrsunternehmen können so Probleme leichter beheben, Wartungsarbeiten planen und über das gesamte Transportnetz hinweg hochgradig personalisierte Kundenerlebnisse bieten. Ein Trend, der erst nach der weit verbreiteten Einführung von 5G-Technologien zunehmen wird“, sagt Dr. Buriánek.
Städte können zudem wertvolle Einblicke in das Fortbewegungs- und Pendlerverhalten im gesamten Verkehrsnetz gewinnen, indem sie Informationen aus den Millionen von Fahrten, die Fahrgäste täglich unternehmen, zusammenfassen und analysieren. Auf diese Weise können Verkehrsdienstleister in Echtzeit genau feststellen, wie viele Personen das Transportnetz nutzen, und sicherstellen, dass genügend Züge, Straßenbahnen, Busse sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Außerdem können Störungen im Netzwerk effizienter behoben werden, indem Pendlerinnen und Pendler beispielweise eine aktualisierte Streckenempfehlung direkt auf ihr Smartphone erhalten.
Darüber hinaus müssen Stoßzeiten nicht mehr geschätzt, sondern können punktgenau bestimmt werden, sodass Verkehrsunternehmen beispielweise die Preisgestaltung effektiver bestimmen und außerhalb der Stoßzeiten günstigere Fahrpreise anbieten können. Big Data könnte auch Erkenntnisse zur Infrastrukturoptimierung liefern, beispielsweise, wo Fahrrad- und E-Scooter-Hubs am besten eingerichtet werden sollten und wie viele Fahrräder und E-Scooter jeweils benötigt werden.
Für eine reibungslose Nutzung ist es unabdingbar, die kritische Infrastruktur und Daten vor Hackerangriffen zu schützen. Die IoT-Lösungen von G+D sichern die Daten, die zwischen verbundenen Geräten und der Cloud-Plattform der Verkehrsunternehmen übertragen werden.
Die Vorteile dieser sicheren, intelligenten Verkehrsnetze liegen bereits auf der Hand. Intelligente Verkehrssysteme minimieren schließlich Wartezeiten, indem sie Verkehrsdaten erfassen und miteinander kommunizieren. So konnten die Pendelzeiten in Buenos Aires um bis zu 20 Prozent und in San Josée und Houston um 15 Prozent verkürzt werden.3 Durch intelligente Parklösungen, die Fahrerinnen und Fahrern verfügbare Parkplätze anzeigen, konnten die Suchzeiten für Parkplätze in San Francisco und Johannesburg um etwa fünf Minuten verkürzt werden.4
Vielleicht wird es sogar bald möglich sein, von A nach B zu kommen, ohne auch nur ein einziges Ticket an Ort und Stelle zu bezahlen. Denn dank der Beacon-Technologie könnten alle Zahlungen automatisch erfolgen. Unabhängig davon, wie die Zahlung abgewickelt wird, wird der Großteil dieser Fahrten weiterhin mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt, die schließlich das Rückgrat eines jeden MaaS-Systems bilden. Dies setzt eine effektive Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor voraus.
Wie eine Analyse von McKinsey nahelegt, ist „eine nahtlose Mobilität nur möglich, wenn die Städte die Fähigkeiten, Geschäftsmodelle, Innovationen und Technologien des Privatsektors nutzen.“4 Dabei wird jede Stadt unterschiedliche Bedürfnisse und historische Vorrausetzungen haben, die diese Partnerschaften berücksichtigen müssen. Jedoch sollte es die Zusammenarbeit des öffentlichen und privaten Sektors möglich machen, einen systemweiten Ansatz für die städtische Mobilität zu schaffen und so MaaS zum Verkehrssystem der Zukunft zu machen.