CLIP ID: sichere Farbfotos für sichere Pässe

Optik und Sicherheit verbinden

Moderne Ausweise sind wie Kunstwerke. Eindrucksvolle Beispiele dafür sind die Reisepässe von Costa Rica und Bangladesch mit ihren farbenfrohen, filigranen Darstellungen. Die Bilder zeigen geschichtsträchtige Monumente, wichtige Gebäude und nationale Symbole. Aber auch Baumfrösche, Tiger, Seerosen und Vulkane, die den Reichtum der Tier- und Pflanzenwelt der Länder widerspiegeln. Zu Recht gewannen Bangladesch und Costa Rica darum 2021 und 2023 die Best New Passport Awards für die Regionen Asien und Lateinamerika.^1,2

Ausgezeichnet wurde dabei aber nicht nur das überragende Design, sondern auch die darin versteckten Sicherheitsmerkmale. Veridos, führender Anbieter von integrierten Identitätslösungen³, entwickelte die biometrischen Pässe gemeinsam mit Ausstellungsbehörden der zwei Staaten und lokalen Systemintegratoren. Auf der Datenseite, einer einzelnen Seite aus Polycarbonat, die die wichtigsten alphanumerischen und biometrischen Daten des Inhabers oder der Inhaberin enthält, sind hochmoderne Innovationen von Veridos integriert. Dazu gehört auch die Farbporträt-Technologie CLIP ID, kurz für Color Laser Image Protected ID.

Dank CLIP ID wird das Bild des Passinhabers oder der Passinhaberin gestochen scharf und in leuchtenden Farben auf die Datenseite gedruckt. Das ermöglicht schnelle und zuverlässige visuelle Prüfungen – und macht das Dokument gleichzeitig so gut wie nicht fälschbar. Mit dieser Innovation löste Veridos ein Problem, das seine Kundinnen und Kunden seit Langem umtrieb.

Die Lösung für eine jahrzehntealte Herausforderung

Seit gut 20 Jahren werden in Pässen zunehmend farbige Polycarbonat-Seiten verwendet. Das brachte für die Aussteller ein Problem mit sich. Zuvor hatten sie Farbbilder mit Tintenstrahl auf eine Papierseite gedruckt, die anschließend laminiert wurde. Auf die Polycarbonat-Datenseiten hingegen ließen sich nur Schwarz-Weiß-Porträts drucken.

Polycarbonat-Pässe sind inzwischen Standard: Nach Angaben von ABI Research wurden 2020 weltweit 60,1 Millionen Pässe aus Polycarbonat ausgeliefert, 2022 waren es bereits 104 Millionen⁴ und im Jahr 2025 werden vermutlich rund 50 Länder insgesamt 125 Millionen ausstellen. Gleichzeitig erwarten Regierungen, dass Pässe mit hochwertigen Farbfotos versehen sind.

Die Herausforderung für Veridos lautete: eine Technologie entwickeln, um Farbbilder auf eine Polycarbonat-Datenseite zu drucken, die gleichzeitig lebensnah wirken und sicher sind. Ein Balanceakt, denn das Foto ist einer der Hauptangriffspunkte bei Ausweisfälschungen – das gilt umso mehr, seit Kriminelle zunehmend frei verfügbare „Morphing“-Software verwenden, mit der sie das Abbild eines echten Passfotos mit einem gefälschten Porträt regelrecht verschmelzen können.

Die hochmoderne CLIP ID-Technologie vereint beides: Sie macht es nicht nur möglich, farbig auf Polycarbonat zu drucken, sondern hebt obendrein die Bildsicherheit auf ein neues Niveau: Fälschungen werden nahezu unmöglich.

Die von Veridos entwickelte Technologie generiert aus dem Quellcode des Fotos eine Graustufen- und eine Farbversion. Während das Graustufenfoto zusammen mit den biografischen Daten in das Dokument gelasert wird, wird das farbige Foto auf die speziell strukturierte CLIP ID-Fläche des Dokuments gedruckt. Einmal zusammengeführt, sind die beiden Bilder nicht mehr voneinander zu trennen. Anschließend wird die Seite laminiert. Gemeinsam ergeben die Bilder ein perfektes Farbbild. Um Fälschungen zu erkennen, reicht es, das Bild mit dem Finger zu berühren oder unter Infrarotlicht zu halten. Die Vorteile sind:

• Bildschärfe Die Bildqualität der CLIP ID-Technologie hebt sich deutlich von der von Konkurrenzprodukten ab. Sie kann Fotos mit Auflösungen von bis zu 600 dpi aufnehmen – das ist bis zu viermal mehr, als andere Technologien erreichen.
• Hautton Durch die CLIP ID-Technologie lässt sich der Hautton hochpräzise abbilden. Dies ist ein wichtiger Faktor für die Inklusion unterschiedlichster Kulturen und Regionen auf der ganzen Welt.
• Kosteneffiziente Produktion Anstatt mehrere Schichten zu erstellen, verwendet die CLIP ID-Lösung eine komplexe Linsenstruktur, die sich mühelos in ID-Karten und biometrische Pässe integrieren lässt. Das macht weitere Produktionsschritte unnötig – was wiederum die Produktionskosten senkt.
• Personalisierung Bei der Kombination von Lasergravur und Tintendruck wird nur wenig Material verbraucht, was die Lösung noch kosteneffizienter macht.
• Haltbarkeit und Langlebigkeit Das CLIP ID-Verfahren erzeugt ein robustes Bild, das während der gesamten Lebensdauer des Ausweises nicht an Schärfe verliert.

Der CLIP ID-Bildschutz steht jedoch nicht für sich allein, sondern ist nur eine von vielen Funktionen, die Veridos in Ausweisdokumente integriert, um Identitätsfeststellungen zu erleichtern und Fälschungen zu verhindern. Der von Veridos mitgestaltete Reisepass für Costa Rica etwa enthält mehr als 60 Sicherheitsmerkmale. Dazu gehören:

• E-Passport-Chip: Die Pässe sind mit einem äußerst robusten NFC-Chip ausgestattet. Dieser enthält die verschlüsselten persönlichen Daten und die biometrischen Daten des Besitzers oder der Besitzerin, einschließlich der Fingerabdrücke und mehrerer digitalisierter Versionen des farbigen Passfotos.
• Fensterschutz: Die wichtige Datenseite enthält einen transparenten Schutz in Form eines zweiten personalisierten Fotos in einem durchsichtigen Fenster.
• Magic-ID: Mit dieser modernen Mehrfachbildtechnologie werden die Pixel in einer speziellen Struktur vorgedruckt. Wird das Dokument bewegt, scheinen sich auch die Bilder in verschiedene Richtungen zu bewegen. Das erleichtert das Überprüfen des Ausweises und erschwert die Fälschung.
• Verbesserte optische Sicherheitsmerkmale: Dazu gehören ein holografischer Streifen, verborgene Bilder, Mikrotext, Sicherheitsfäden, Stichtiefdruck, Reliefmuster, mehrere Laserbilder und Daumenkino-Animationen – einige davon sind mit dem menschlichen Auge erkennbar, andere nicht.

Meilenstein in der Identitätsprüfung

Doch damit sind die technischen Möglichkeiten noch nicht ausgereizt. Veridos arbeitet kontinuierlich an weiteren Innovationen. Inzwischen wird die Technologie auch für Zugangskarten und Führerscheine eingesetzt. Und 2022 hat das Unternehmen CLIP ID Echo auf den Markt gebracht: eine verbesserte Version, die den Bildschutz noch einmal erhöht, indem ein zusätzliches Bild zwischen den vorhandenen Fotoschichten platziert wird. Nur aus bestimmten Blickwinkeln sind zusätzliche Fotos und zusätzlich gedruckte biografischen Daten wie  Geburtsdatum oder Ablaufdatum zu erkennen. Das macht die visuelle Überprüfung des Dokuments noch einfacher und sicherer.

Die Verbreitung von Polycarbonat-Pässen geht derweil unaufhörlich weiter – und macht CLIP ID zu einem wichtigen Meilenstein. Bangladesch hat seit der Einführung seines biometrischen Passes im Januar 2020 über 8,4 Millionen Pässe ausgestellt. Derzeit produziert das Land 25.000 E-Pässe pro Tag. Von Dhaka aus werden diese durch 70 regionale Büros und mehr als 100 Botschaften und Konsulate vertrieben.

Costa Rica hat seit der Einführung im März 2022 voraussichtlich rund eine halbe Million biometrische Pässe ausgestellt und die weltweit ausgestellte Zahl der Pässe mit CLIP ID dürfte Ende 2023 die 10-Millionen-Marke überschreiten.

In den kommenden Jahren wird dies durch die Einführung von Pässen mit CLIP ID-Technologie in Europa noch weiter beschleunigt werden. Derzeit arbeitet das Veridos-Team daran, die CLIP ID-Technologie in das Sekundärbild von Pässen zu integrieren.

Veröffentlicht: 25.08.2023