Beispielsweise stehen die Ausgabe von Karten und die damit verbundenen Dienstleistungen immer mehr im Fokus des Interesses. Der Prozess der Bereitstellung von Kredit- und Debitkarten für Verbraucher hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und umfasst nun auch die Ausgabe mittels biometrischer Identifikation, Personalisierungsoptionen und die Möglichkeit, physische Kartendaten zu einer digitalen Geldbörse hinzuzufügen.
Da die Kundenerwartungen – bestärkt durch ihre Erfahrungen mit anderen digitalen Dienstleistern – weiterhin schnell steigen, kann es für etablierte Banken schwierig sein, Schritt zu halten. Das Auslagern des Kartenausgabeprozesses an einen spezialisierten Anbieter hat offensichtliche Vorteile: Die Banken erhalten den Zugang zu Mitarbeitenden, Fachwissen und Technologielösungen, die im eigenen Haus nicht zur Verfügung stehen, und können sich auf die Kernaktivitäten konzentrieren.
Kosteneinsparungen sind ein weiterer Vorteil, der jedoch nicht immer verstanden wird. Bei der Analyse der finanziellen Auswirkungen von BPO ist es wichtig, Gleiches mit Gleichem zu vergleichen. Vergleicht man die direkten Kosten einer bestehenden Kartenausgabestelle mit den Kosten einer ausgelagerten Lösung, werden bestimmte Dinge wie die Zeit, die ein Bankangestellter für die Überwachung des Betriebs aufwenden muss, oder personalbezogene Kosten wie Urlaub und Rentenbeiträge nicht berücksichtigt.
Wenn eine Bank einen Prozess auslagert, lagert sie auch die damit verbundenen Risiken aus. Dies erfordert einen starken, vertrauenswürdigen Partner. Darüber hinaus kann mit klaren SLAs und Performance-Management-Tools die Servicebereitstellung genau überwacht und eventuelle Abhilfemaßnahmen schnell und einfach verwaltet werden. Die Bank behält die endgültige Kontrolle.
BPO bietet auch eine Alternative zu dem Narrativ, dass Unternehmen aufgrund des aktuellen makroökonomischen Umfelds Personal abbauen müssen. Üblich sind hybride Modelle, bei denen die vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Outsourcing-Unternehmen wechseln, während in einigen Fällen das Outsourcing-Unternehmen die entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Maschinen und Gebäude selbst übernehmen respektive erwerben kann. Ein Managed-Service-Ansatz, bei dem ein Outsourcer einen bestehenden Betrieb übernimmt und je nach Bedarf zusätzliche Mitarbeiter oder Technologien einbringt, ist eine weitere Option.