Eine Gruppe von Frauen hält ihre Hände in die Höhe bei Sonnenuntergang
#Inspiration

Weibliche Führungskräfte bei G+D zum Internationalen Frauentag

Expertenmeinung
8 Min.

Wir haben weibliche Führungskräfte in unserem Unternehmen gebeten, anlässlich des Weltfrauentags am 8. März ihre Erfahrungen und Einblicke zu teilen. Wie sehen sie die Zukunft? Diese inspirierenden Frauen erzählen, wie sie ihren Weg gemacht und an sich selbst geglaubt haben und wie sie zu Mentorinnen geworden sind. Was ist ihrer Meinung nach notwendig, um andere zu führen, und welche Karrierechancen bieten MINT-Berufe für junge Frauen? Sei du selbst, akzeptiere kein negatives Umfeld und gib niemals auf! Das sind einige der inspirierenden Ratschläge.

Was bedeutet moderne Führung für Sie?

Gabrielle Bugat
Gabrielle Bugat
“Ich glaube an Vorbilder: Am 8. März vor 20 Jahren nahm ich an einer von InterElles organisierten Veranstaltung teil, auf der erfolgreiche Geschäftsfrauen von ihren Erfahrungen berichteten. Dies hat mich inspiriert, meinen Weg zu gehen.“
Gabrielle Bugat
CEO, G+D Mobile Security

Gabrielle Bugat, CEO G+D Mobile Security: Als CEO von G+D Mobile Security verbinde ich Vision und Umsetzung, Ideen und Produkte, Kundenanforderungen und Lieferoptionen und verschiedene Funktionen und Länder, um gemeinsame Entwicklungen zu fördern. 

Mein Ziel ist es, unsere Transformation hin zu einer agileren, flexibleren und verantwortungsvollen Arbeitsumgebung zu beschleunigen, und dabei stehe ich in engem Kontakt und Austausch mit den Teams. 

Als weibliche Führungskraft unterstütze ich besonders Initiativen zum Thema Diversität, um Fachkräfte auf der ganzen Welt zu fördern. Ich betreue weibliche Fachkräfte als Mentorin und ermutige sie, Zeit in den Aufbau ihrer eigenen Netzwerke zu investieren. Ich glaube an Vorbilder: Am 8. März vor 20 Jahren nahm ich an einer von InterElles organisierten Veranstaltung teil, auf der erfolgreiche Geschäftsfrauen von ihren Erfahrungen berichteten. Dies hat mich inspiriert, meinen Weg zu gehen.

Corinna Schindler, Global Vice President, Head of Business Line Verification, Veridos (Deutschland): [Moderne Führung bedeutet,] Richtung und Vision vorzugeben und trotzdem Teil eines Teams zu sein; zuzuhören; offen für neue Ideen und Ansätze zu sein und eine Umgebung zu schaffen, in der Mitarbeitende jeden Tag gern zur Arbeit gehen.

Martina Seidl
Martina Seidl

Martina Seidl, Group Chief Legal & Compliance Officer, Corporate Legal, Compliance & Data Privacy, G+D (Deutschland): Moderne Führung bedeutet für mich, in einer sich schnell ändernden Geschäftswelt offen zu sein für Unbekanntes, für Veränderungen und Innovation und gleichzeitig die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die man führt, zu unterstützen. Dazu ist es notwendig, ein klares Ziel vor Augen zu haben, eine gemeinsame Vision für Erfolg zu entwickeln, zu wissen, welche Richtung eingeschlagen werden soll, Ziele klar zu formulieren und eine Umgebung zu schaffen, in der die Teams gemeinsam und als Individuen hervorragende Leistungen erbringen können. Dies setzt voraus, dass Informationen ausgetauscht werden, ein hohes Maß an Vertrauen besteht und ein Gefühl der Zugehörigkeit geschaffen wird. Vor allem muss man aber das, was man sagt, auch selbst leben und ein Vorbild sein.

Eine Führungskraft muss nicht nur Menschen motivieren können, sondern auch in der Lage sein, geografisch verstreute und diverse Teams zusammenzubringen und dabei die Bedürfnisse und Motivation der verschiedenen Beteiligten zu verstehen und zu integrieren. Dabei spielen die Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln, emotionale Intelligenz und Empathie eine große Rolle.

Spielt das Geschlecht in Führungspositionen eine Rolle?

Karin Furmaniak, Global Vice President, Head of Global Sales Operations TCD, G+D (Deutschland): In unserer modernen Welt ist es meines Erachtens sehr wichtig zu verstehen, dass es nicht den einen Führungsstil gibt, der in allen Situationen und auf alle Unternehmen passt. Führungskräfte, egal ob männlich, weiblich oder divers, müssen sich sehr flexibel auf unterschiedliche Teams und Anforderungen einstellen. Für mich sind die wichtigsten Elemente hierbei, zuzuhören und Eigeninitiative nicht nur zuzulassen, sondern zu fördern und zu fordern. Eine gute Führungskraft ist in der Lage, nicht nur ihr Team, sondern alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so zu motivieren, dass sie gemeinsam nicht nur auf bereits gesetzte Ziele hinarbeiten, sondern auch sich selbst und dem Team neue Ziele, die zum gemeinsamen (Firmen-)Erfolg beitragen, setzen.

Jutta Häusler, Group Vice President, Head of HR/CHRO, G+D (Deutschland): Moderne weibliche Führung ist geerdet und großzügig. Erfolgreiche Frauen meistern ihre beruflichen Herausforderungen mit Gelassenheit, setzen ihre authentische weibliche Führungskompetenz ein und bereichern dadurch Führungsteams. Sie teilen die Bühne und ihre Erfahrungen und fördern so talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Sourour Stanke
Sourour Stanke

Amy Garcia-Rendle, Head of Marketing, IoT and Connectivity, G+D (Spanien): Meiner Meinung nach haben Frauen im Allgemeinen eine große Fähigkeit, sich in andere einzufühlen. Diese Fähigkeit können sie in jedem Lebensbereich, auch in der Arbeitswelt, anwenden. Für mich bedeutet moderne Führung besonders für Frauen, verschiedene Ideen, Meinungen und Arbeitsansätze zu kennen, zu evaluieren und sie zusammenzubringen und in den größeren Unternehmenskontext zu setzen.

Anne Markle, VP, Operations, ePayments America, G+D (USA): Mit meinen 61 Jahren blicke ich voller Bewunderung auf die Fortschritte, die ich bei bisherigen, aktuellen und zukünftigen weiblichen Führungskräften gesehen, selbst erlebt und gefördert habe. Im Laufe meiner Karriere war ich in vielen Dingen die erste Frau, die eine bestimmte Sache erreicht hat, zum Beispiel war ich in Twinsburg die erste weibliche Führungskraft in meiner aktuellen Position. Doch ob erste, zweite oder dritte, spielt für mich überhaupt keine Rolle. Die Definition von Führung ist eigentlich ganz einfach: Ich sehe darin die Fähigkeit, andere zu bewegen, zu berühren und zum Handeln zu inspirieren. Dazu ist nicht einmal ein bestimmter Titel notwendig – jede von uns kann diese Rolle übernehmen. 

Sourour Stanke, Group Vice President, Head of Corporate Communications & Strategic Marketing, G+D (Deutschland): Moderne Führung sollte nicht vom Geschlecht abhängen. Menschen zu führen, bedeutet, sie zu unterstützen und ihnen Erfolg zu ermöglichen. Moderne Führung bedeutet für mich auch, ein Vorbild zu sein. Dazu gehört, dass man authentisch ist, seinem inneren Kompass folgt und alle mit Respekt und Wertschätzung behandelt. Ich begegne meinen Kolleginnen und Kollegen immer auf Augenhöhe und bin in meinen Entscheidungen transparent. Moderne Führung beinhaltet auch, Menschen eine klare Vision zu geben, sie zu inspirieren und zu befähigen. Und Menschen zu führen, heißt auch, ihnen den Freiraum zu geben, sich weiterzuentwickeln und Dinge auszuprobieren, damit jede und jeder das Beste aus sich herausholen kann.

Monika Speckmaier
Monika Speckmaier

Monika Speckmaier, Global Vice President, Value Added Solutions and Services, G+D (Deutschland): Ein modernes Verständnis von Führung ist für mich unabhängig vom Geschlecht. Es geht vielmehr um die eigene Erfahrung, Lernbereitschaft, den jeweiligen kulturellen Hintergrund und vor allem die eigene Persönlichkeit.

Ein wichtiger Aspekt ist, dem Team eine übergeordnete Zielsetzung und eine inspirierende Vision mit auf den Weg zu geben, klare Ziele vorzugeben und einen gewissen Ehrgeiz zu fördern.

Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Führungskraft ihr Team fördern, coachen, befähigen und unterstützen sollte – nur dann ist es möglich, eine vertrauensvolle Umgebung und psychologische Sicherheit zu schaffen. Dadurch etabliert man eine Unternehmenskultur, in der sich jedes Teammitglied wertgeschätzt fühlt und Bestleistungen bringen kann. Besonders in einem internationalen Arbeitsumfeld ist die Förderung von Diversität ein entscheidender Erfolgsfaktor. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass man Wert darauf legt, schnell Entscheidungen zu treffen – dazu gehören manchmal auch schwierige Entscheidungen. In meiner internationalen Führungsrolle habe ich mich darauf fokussiert, Themen aktiv voranzubringen, pragmatisch und unternehmerisch zu denken und dies bei anderen zu fördern, authentisch zu sein und das, was ich kommuniziere, vorzuleben und umzusetzen.

Vor welchen Herausforderungen und Chancen stehen weibliche Führungskräfte heute?

Chitua Alozie Kalio, Global Head of Client Services, Secure Transactions + Services Division, G+D (Deutschland): Eine Herausforderung ist es, den besten Weg zu finden, um unser authentisches Ich zu zeigen. Für Frauen in Führungspositionen gelten manchmal andere Standards als für Männer: Ein bestimmtes Auftreten, Emotionen zu zeigen und Entscheidungen zu treffen, wird teilweise negativer oder als weniger akzeptabel wahrgenommen.

Vielleicht denken wir auch, dass wir einem bestimmten Archetyp entsprechen müssen, um als starke (aber nicht zu starke) weibliche Führungskraft anerkannt zu werden. Deshalb kann es schwierig sein, allen diesen Vorstellungen gerecht zu werden und sich dabei selbst treu zu bleiben.

Meine Mutter gab mir vor einigen Jahren vor einem wichtigen Vorstellungsgespräch einen sehr wertvollen Rat: „Sei einfach du selbst.“ Klingt einfach – kann aber durchaus eine Herausforderung sein. Wenn man in einem Umfeld nicht so akzeptiert wird, wie man ist, ist es das falsche Umfeld.

Chitua Alozie Kalio
Chitua Alozie Kalio

Sourour Stanke: Ich finde es sehr wichtig, eine inklusive Führungskultur zu schaffen, die all die verschiedenen Perspektiven zusammenbringt – denn dadurch wird das Team stärker und das Ergebnis besser.

Lucie Fonseca, Director R&D Card Issuance Services, G+D (Indien): Frauen haben heutzutage viel mehr Möglichkeiten als je zuvor. Die Unternehmen erkennen allmählich, dass Diversität und Inklusion nicht nur gut für ihr Image sind, sondern sich auch positiv auf die Zahlen auswirken, da diverse Teams nachweislich produktiver, innovativer und wirtschaftlicher sind. Die jüngere Generation ist außerdem viel offener bei geschlechtsspezifischen Rollen und Normen und viel weniger bereit, Diskriminierung zu dulden. Dadurch entsteht eine gute Basis, damit sich Frauen selbst in bisher von Männern beherrschten Domänen entfalten können.

Trotzdem müssen Frauen immer noch große Herausforderungen überwinden. Sie sind in bestimmten Bereichen deutlich unterrepräsentiert. Da weltweit nur wenige Frauen in Führungspositionen und politischen Spitzenämtern zu finden sind, kann es für jüngere Frauen schwierig sein, sich in solche Rollen hineinzuversetzen und konkrete Schritte zum Erfolg zu unternehmen. Besonders tückisch sind die unbewussten Vorurteile, die wir alle haben – sowohl Männer als auch Frauen. Das kann dazu führen, dass Frauen auf allen Stufen ihrer beruflichen Laufbahn weniger Möglichkeiten zur Auswahl haben, sei es bei der Einstellung, bei der Beförderung oder bei der Vergabe einer herausfordernden Aufgabe.

Jerusha Rooplall, Managing Director, Sub-Saharan Africa, G+D (Südafrika): Es gibt heutzutage mehr Möglichkeiten für weibliche Führungskräfte als je zuvor. Die Herausforderungen liegen darin, diese Entwicklung fortzutragen. Weibliche Führungskräfte müssen die Grenzen, die Stigmatisierung und die unbewussten Vorurteile, mit denen Frauen konfrontiert werden, überwinden, um erfolgreich zu sein.

Amy Garcia-Rendle: Meiner Meinung nach haben wir in den letzten Jahren in Bezug auf Frauen in den Führungsetagen in unserer Branche schon viel erreicht, dennoch gibt es immer noch einiges zu tun. Der Technologiesektor ist nach wie vor eine Männerdomäne. Frauen haben es schwer, in dieser Branche Führungspositionen zu übernehmen, besonders wenn es sich um rein technische Rollen handelt. Anders verhält es sich bei Marketing-Positionen, da es hier in der Regel mehr Möglichkeiten für Frauen gibt, ihre berufliche Karriere voranzubringen und Führungspositionen zu übernehmen.

Karin Furmaniak: Unsere Welt, unser Menschenbild und unser Rollenverständnis befinden sich derzeit sehr stark im Wandel. Viele Männer und Frauen wollen nicht mehr dem klassischen Rollenbild entsprechen und müssen das glücklicherweise in vielen Kulturen auch nicht mehr. Dadurch stehen mehr Türen für Frauen offen, Frauen (und auch Männer) können sich leichter ausprobieren. Eine große Chance für Frauen zu zeigen, dass unterschiedliche Führungsstile, ob sie nun typisch weiblich sind oder nicht, zum Erfolg führen können und Veränderungen gut und wichtig sind.

Leider gilt dennoch immer noch: Ein Mann wird häufig grundsätzlich für kompetent gehalten, bis er das Gegenteil beweist, während eine Frau so lange für inkompetent gehalten wird, bis sie das Gegenteil beweist. Leider auch manchmal darüber hinaus. Das ist sicherlich die größte Herausforderung für weibliche Führungskräfte. Sie müssen immer wieder aufs Neue beweisen, dass sie kompetent sind, es wird sehr lange nicht für selbstverständlich gehalten.

Welchen Rat würden Sie jungen Frauen geben, die eine berufliche Laufbahn in technischen oder MINT-Berufen anstreben?

Lucie Fonseca
Lucie Fonseca

Lucie Fonseca: Als Erstes ist es wichtig, wirklich gut in dem zu sein, was man tut. Aber das allein reicht noch nicht. Man sollte über seine Karrierewünsche sprechen, für sich selbst eintreten und die eigenen Leistungen nicht verstecken. Außerdem empfehle ich, sich bewusst damit zu beschäftigen, wie ein Unternehmen funktioniert. G+D veröffentlicht beispielsweise sehr gute Inhalte dazu auf verschiedenen Plattformen. Man sollte offen für Neues sein und über die direkten Kontakte hinaus ein starkes Netzwerk aufbauen. So lernt man großartige Menschen kennen, kann die eigene Sichtweise   erweitern und erhält so vielleicht auch die nächste Karrierechance.

Jerusha Rooplall: Mein Rat an junge Frauen, die eine Karriere aufbauen wollen, ist, niemals aufzugeben. Selbst bei Rückschlägen sollten sie das Ziel immer im Auge behalten und weiter vorwärtsgehen.

Corinna Schindler: Nicht durch das „Frausein“ überzeugen, sondern durch gute Arbeit. Frauen sollten offen sein und die Chancen nutzen, die sich ihnen eröffnen: Wagt es, Ja zu sagen, und lernt, auch Nein zu sagen. Das Wichtigste aus meiner Sicht: Seid zuverlässig und bleibt stets authentisch und neugierig.

Martina Seidl: Am meisten rate ich ihnen, einen Beruf zu wählen, den sie wirklich mit Leidenschaft ausüben können. Sie sollten immer ihr Bestes geben, wachstumsorientiert denken und niemals aufhören zu lernen. Außerdem ist es wichtig, aus Niederlagen zu lernen (und nicht daran zu zerbrechen), emotionale Intelligenz zu entwickeln und früh zu beginnen, ein Netzwerk aufzubauen.

Sourour Stanke: Nicht zu viel über die eigene Karriere nachdenken! Stattdessen sollte man das machen, wofür man brennt – und was einen erfüllt. Arbeit sollte schließlich auch Spaß machen! Und es ist auch wichtig, zu bedenken, dass es keine Abkürzungen gibt. Eine erfüllende Karriere lässt sich eher mit einem Marathon vergleichen als mit einem Sprint. Beständigkeit und das richtige Gleichgewicht sind dabei entscheidend.

Karin Furmaniak: Ganz wichtig für alle jungen Frauen: Traut euch zu zeigen, was ihr könnt, und traut euch selbst etwas zu. Macht deutlich, dass nicht euer Geschlecht, sondern eure Qualifikation im Arbeitsleben wichtig ist. Spielt keine Rolle, seid authentisch. Die (Arbeits-)Welt braucht euch genau so, wie ihr seid. Tragt Verantwortung für euer Handeln und euer Denken.

Amy Garcia-Rendle: Meiner Meinung nach ist der beste Ratschlag, nicht aufzugeben! Es gibt heute viel mehr spannende Möglichkeiten für Frauen im Technologiesektor als früher und diese Entwicklung wird sich fortsetzen.

Stehen Sie Kolleginnen und Kollegen am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn als Mentorin zur Seite oder unterstützen Sie entsprechende Projekte?

Jerusha Rooplall: G+D unterstützt die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinden an unseren Standorten. Im Rahmen dieser Projekte habe ich jedes Jahr die Gelegenheit, zu den Schülerinnen und Schülern in den Abschlussklassen zu sprechen und auch junge Unternehmerinnen und Unternehmer beim Aufbau ihrer Karriere zu beraten. Meine Lieblingsbotschaft an sie ist: „Harte Arbeit ist noch wichtiger als Talent.“

Karin Furmaniak: Wenn ich Potenzial bei Kolleginnen oder Kollegen erkenne, versuche ich, diese zu fördern und zu unterstützen. Einerseits durch Feedback, andererseits durch die Einbindung in Projekte und indem ich ihnen die Möglichkeit gebe, ihre Arbeit einem möglichst breiten Kreis zu präsentieren. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sich die Menschen im Laufe der Jahre entwickeln und sich selbst immer mehr zutrauen.

Sourour Stanke: Mir ist es wichtig, meine Erfahrungen mit anderen zu teilen. Und mir ist es ein großes Anliegen, Menschen beim Lernen und bei ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Mein Ziel ist es, Mitarbeitenden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sie zu ermutigen, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen und Neues zu wagen. Gleichzeitig lerne ich auch von ihnen.

Welche Werte und Ziele des Frauentags werden an Ihrem Standort angesichts der globalen Präsenz von G+D diskutiert?

Amy Garcia-Rendle: Ich denke, dass es wichtig ist, die globalen Unterschiede bei den Möglichkeiten und Herausforderungen für Frauen aufzuzeigen. Diese sind in den unterschiedlichen Ländern und Kulturen sehr verschieden und können selbst in einem Land regional voneinander abweichen.

Ich lebe und arbeite in Spanien, auch wenn ich ursprünglich aus Großbritannien komme. Ich glaube, es ist allgemein bekannt, dass Frauen in der Vergangenheit im Arbeitsleben nicht dieselben Möglichkeiten hatten wie Männer. Die Einstellung ändert sich jedoch zunehmend, da die Geschäftswelt internationaler wird. Ich bin auch der Meinung, dass die Technologie selbst eine große Rolle dabei spielt, Frauen die Work-Life-Balance zu ermöglichen, die sie brauchen, um Führungspositionen zu übernehmen. Dank der mobilen Technologie und der Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, haben Frauen beispielsweise viel mehr Möglichkeiten, ihre Zeit effizient einzusetzen.

Was sollte Ihrer Meinung nach bis zum Frauentag 2024 umgesetzt werden, damit Frauen ihre Karriere einfacher voranbringen können?

Amy Garcia-Rendle: Ich wünsche mir mehr weibliche Staatsoberhäupter und Politikerinnen, die das Thema weibliche Führung vorantreiben und die Chancengleichheit für Frauen auf der ganzen Welt fördern können.

Was möchten Sie allen Frauen (und Männern) zum Frauentag wünschen?

Jutta Häusler
Jutta Häusler

Sourour Stanke: An alle Frauen und Männer, die den Frauentag feiern: Unterstützt euch gegenseitig von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft. Denn nur gemeinsam können wir Hindernisse überwinden und erfolgreich sein.

Anne Markle: Ich möchte nicht nur allen Frauen danken, die mich auf meinem Weg begleitet, mich beraten und mich unterstützt haben, mein volles Potenzial auszuschöpfen, sondern ich danke auch allen Männern, die dasselbe getan haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass Frauen und Männer so viel mehr sein und tun können, wenn sie von den Menschen um sich herum ermutigt, beraten und unterstützt werden. Seid authentisch und gebt euer Bestes.

Jerusha Rooplall: Ich wünsche allen Frauen Zeit, um darüber nachzudenken, wie viel sie schon in ihrem Leben und in ihrer beruflichen Laufbahn erreicht haben. Natürlich dürfen wir auch nicht die Männer vergessen, die uns in unseren Bestrebungen unterstützt haben, genau wie wir sie.

Karin Furmaniak: Es ist schön, dass heute nicht nur Frauen, sondern auch Männer den Frauentag feiern und damit zeigen, dass Frauen den gleichen Wert haben wie Männer. Gleichzeitig ist es schade, dass dies nicht selbstverständlich ist, sondern durch einen besonderen Tag hervorgehoben werden muss. Lasst uns darauf hinarbeiten, dass es bald selbstverständlich ist, uns alle, egal ob männlich, weiblich oder divers, in erster Linie als Menschen zu sehen, und dass jegliche Art der Diskriminierung und Intoleranz keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft hat. Diversity darf nicht mehr nur ein Modewort sein, sondern sollte selbstverständlich gelebt werden.

Amy Garcia-Rendle
Amy Garcia-Rendle

Jutta Häusler: Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, nicht nur Chancengleichheit zu fordern, sondern sie vor allem auch selbst mit Leben zu füllen. Das schaffen wir unter anderem, indem wir uns gegenseitig unterstützen und uns eine Bühne und Sichtbarkeit geben – nicht nur Frauen, sondern auch geschlechterübergreifend. #EmbraceEquity – das diesjährige Motto des Internationalen Frauentags – drückt das, wie ich finde, sehr gut aus.

Amy Garcia-Rendle: Wir sollten uns nicht nur als Frauen feiern, sondern als gleichberechtigte Menschen, die dieselben Möglichkeiten haben und mit ihren Talenten die Welt ein Stückchen besser machen können.

Corinna Schindler: Ich wünsche mir für alle Frauen, dass sie in einem großartigen Umfeld arbeiten können, in dem sie sich frei entfalten können, ihre Stimme gehört und ihre Arbeit gesehen wird, sie das tun können, was ihnen wichtig ist, sie etwas zum Guten verändern und sich stetig weiterentwickeln können.  

Noch ein letzter Rat für Frauen, die eine Führungsposition anstreben?

Anne Markle
Anne Markle

Fabiola Bellersheim, Vice President, Head of Sales Asia Pacific, Veridos (Deutschland): Seid möglichst authentisch und überzeugt durch Kompetenz und Engagement! Wenn ihr das Gefühl habt, dass ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte euch nicht befördert (obwohl ihr es verdient habt), solltet ihr die Arbeit oder Position innerhalb des Unternehmens wechseln, sofern dies möglich ist.

Anne Markle: Die Menschen fragen mich oft, was ich empfehlen würde, damit mehr Frauen Führungspositionen übernehmen. Ich antworte dann immer: Es braucht starkes Mentoring von anderen weiblichen Führungskräften, großes Verständnis der eigenen Persönlichkeit und Stärken, herausfordernde Aufgaben, um diese Stärken einzusetzen, und die Möglichkeit, durch Fehler zu lernen. Es ist erstaunlich, was wir damit in unseren zukünftigen Führungskräften hervorbringen können.

Die Führungskräfte von morgen unterstützen: das Talentprogramm von G+D

Wie werden engagierte Mitarbeitende zu den potenziellen Führungskräften der Zukunft? Das Talentprogramm von G+D bietet Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, relevante Kompetenzen für (Selbst-)Führung aufzubauen und sich so auf den erfolgreichen Umgang mit der zunehmenden Komplexität, Geschwindigkeit und Vielfalt in der neuen Arbeitswelt vorzubereiten.  Das Programm ermöglicht es auch, voneinander zu lernen, Wissen zu teilen und sich zu vernetzen. Das G+D Talentprogramm richtet sich dabei an Mitarbeitende aus allen Karrierepfaden und Bereichen, die Potenzial für eine komplexere Fach- oder Führungsrolle zeigen. Im Jahr 2022 nahmen 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Geschäftsbereichen und weltweiten Standorten des Konzerns an vier Modulen teil.

Der Fokus des Programms liegt dabei auf (Selbst-)Führung generell – und nicht nur auf Führung von Menschen. Bei G+D sind Innovationen nicht auf einen Bereich begrenzt. Deshalb sind auch Technologie-expertinnen und -experten Teil des Programms. Das Programm bringt die unterschiedlichsten Menschen aus der ganzen Welt zusammen – für ein Training in einer unterstützenden Lernumgebung. Zu den Themen gehören unter anderem das Kennenlernen des eigenen und anderer Führungsstile, agile Arbeitssituationen und Resilienz.

Veränderungen sind fester Bestandteil des Arbeitslebens. In diesem Programm lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auf positive und dynamische Weise mit diesen Veränderungen umzugehen, auch basierend auf der Philosophie und den Grundsätzen des Unternehmens.

Veröffentlicht: 08.03.2023

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