Von Elon Musks Tweets über Bitcoin und Dogecoin bis hin zu Meldungen über neue Projekte zur Einführung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDC, Central Bank Digital Currency) – es vergeht kaum ein Tag, an dem die Nachrichten nicht über digitale Währungen berichten. Es scheint also nur eine Frage der Zeit zu sein, bis einige dieser Finanzinstrumente zum Mainstream werden. Doch während der Ethereum-Preis oder eine neue Pressemitteilung über Diem – eine von Facebook Inc. vorgestellte Internetwährung – für Schlagzeilen sorgen, müssen sich Branchenakteure ganz konkret mit den Sicherheitsrisiken, die mit der Digitalisierung einhergehen, auseinandersetzen.
Denn diese verschärfen sich kontinuierlich. 2020 beliefen sich die weltweiten mit Kryptowährungen in Zusammenhang stehenden Diebstähle, Hackerangriffe und Betrugsfälle auf insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar – der zweithöchste Betrag seit Beginn der Aufzeichnungen.1 Eine Entwicklung, die von Regierungen und Zentralbanken beobachtet wird und die die Entscheidung zur Einführung digitaler Währungen beeinflussen kann. „Zahlungen mit CBDC erfolgen sofort. Dieses System wird daher ein beliebtes Ziel für Hackerangriffe oder Kriminelle sein, die schnelles Geld machen wollen“, bemerkte die Bank of England in einem kürzlich erschienenen Diskussionspapier.2 „Darüber hinaus könnte das CBDC-Zahlungssystem böswilligen Hackerangriffen zum Opfer fallen, was möglicherweise weitreichende Konsequenzen für die gesamte Wirtschaft haben könnte. Aus diesem Grund hat die Sicherheit bei Zahlungen mit digitalen Zentralbankwährungen höchste Priorität.“
Die Länder Europas sind sich einig. Datenschutz und Sicherheit sind laut einer von der Europäischen Zentralbank durchgeführten öffentlichen Konsultation die zwei wichtigsten Merkmale, die ein digitaler Euro bieten sollte.3
Wie kann nun also in diesem neuen Ökosystem die Sicherheit von CBDC gewährleistet werden? „Sicherheit ist ein unerlässliches Merkmal der digitalen Zentralbankwährung und muss von Anfang an berücksichtigt werden“, schrieb die Bank of Canada kürzlich.4 Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Vision der digitalen Zentralbankwährung Realität werden könnte. Aber in puncto Sicherheit spielen Datenschutz und Belastbarkeit eine extrem wichtige Rolle.
Damit digitale Zentralbankwährungen wirklich sicher sind, braucht es ganzheitliche Sicherheitsmaßnahmen auf höchstem Niveau. Dies beginnt ab dem Moment, in dem eine Zentralbank die digitale Währung erstellt und ausgibt, und umfasst die Verteilung und Speicherung über Geschäftsbanken und andere Finanzdienstleister sowie Verbraucher und Verbraucherinnen, Händler und weitere Parteien. Zudem bedeutet Sicherheit viel mehr als nur eine Diskussion über geeignete Algorithmen – darüber hinaus müssen auch organisatorische Prozesse einbezogen werden. Im Folgenden beleuchten wir einige der wichtigsten Sicherheitsfaktoren für Akteure im digitalen Bargeldkreislauf.