Laut dem World Payments Report 2019 werden Schwellenmärkte in den kommenden Jahren bei den bargeldlosen Zahlungstransaktionen eine Wachstumsrate von rund 23,5 % erreichen. Denken Sie, dass bargeldlose Zahlungen das Bargeld in naher Zukunft ersetzen werden – und falls ja: Können bargeldlose Alternativen das gleiche Maß an öffentlicher Teilhabe gewährleisten?
Da die Zahlungsvorlieben der Verbraucherinnen und Verbraucher sehr unterschiedlich sind, sprechen die Anbieter von bargeldlosen Zahlungsmethoden jeweils nur bestimmte Kundensegmente an. Also nein, sie können nicht denselben Marktanteil erreichen oder das gleiche Maß an finanzieller Inklusion bieten. Manche Nutzerinnen und Nutzer wählen bargeldlose Alternativen vielleicht aufgrund zusätzlicher Vorteile, wie Kreditfunktionen, Treuepunkte oder Aktionsrabatte. Doch solche Extras sind häufig gebührenpflichtig oder mit dem Erfassen von Daten verbunden.
Im Kostenvergleich dient Bargeld aktuell als Maßstab für alle bargeldlosen Systeme und sorgt so dafür, dass deren Gebühren niedrig bleiben. Bargeld könnte an Bedeutung verlieren, wenn der Zugang schwieriger wird, es nicht überall angenommen wird oder wenn sich digitale Geschäftsmodelle durchsetzen, bei denen Bargeld nicht verwendet werden kann. Doch solche Modelle zwingen die Nutzerinnen und Nutzer oft dazu, einen Vertrag mit einem profitorientierten Anbieter abzuschließen. Sollten weltweit private Organisationen bei den digitalen Zahlungen die Führung übernehmen, hätten die Zentralbanken es deutlich schwerer, die wirtschaftliche und monetäre Stabilität zu wahren.