Die dramatischen Ereignisse auf den Kryptomärkten 2022 – mit fallenden Werten, Konkursskandalen und Betrugsvorwürfen – offenbarten ein grundlegendes Problem: die inhärente Instabilität der dezentralen Finanzwirtschaft (DeFi).
Auf dem Höhepunkt des „Krypto-Crashs“ fiel der Wert von Kryptowährungen, einschließlich Bitcoin, um mehr als 70 %1. Die großen Börsen für diese Vermögenswerte brachen auf spektakuläre Weise zusammen – darunter vor allem die FTX, aber auch Terra und Celsius Networks.
Der Crash und die anhaltenden Schwankungen des Kryptomarkts zeigen deutlich, welche entscheidende Rolle Zentralbanken dabei spielen, traditionelle Währungssysteme stabil zu halten. Die von den Zentralbanken ausgegebenen und überall auf der Welt nutzbaren souveränen Währungen haben alle etwas gemeinsam: Sie sind universell und robust und werden von den jeweiligen Regierungen gestützt und reguliert. Das macht sie glaubwürdig, stärkt das Vertrauen und schützt ihren Wert. Dies steht in starkem Kontrast zu sogenannten Kryptowährungen, also jenen Vermögenswerten, die nicht von öffentlicher Hand geregelt sind: Dementsprechend sind diese weitgehend unreguliert, eigenständig, dezentralisiert und virtuell – und ihr Wert ist dadurch nicht geschützt.
Kurz gesagt; „Kryptowährungen“ sind per Definition keine wirklichen Währungen. Eine souveräne, von einer Zentralbank ausgegebene Währung hat drei Hauptmerkmale: Sie ist eine Rechnungseinheit, ein Wertaufbewahrungsmittel und ein Tauschmittel. Im Vergleich machen die starken und häufigen Kursschwankungen beispielsweise die Digitalwährung Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel oder als Zahlungsmittel für den täglichen Bedarf völlig ungeeignet.
Die jüngsten Ereignisse haben auch gezeigt, dass auch Stablecoins wie TerraUSD, Luna und Tether die Glaubwürdigkeit einer Zentralbankwährung fehlt. Und dass trotz der Versuche, sie an eine nationale Währung wie den US-Dollar oder einen börsengehandelten Rohstoff zu koppeln.