Bargeld ist bequem
Bargeld bleibt aus mehreren Gründen unverzichtbar. „Die Menschen vertrauen Bargeld und seinem Wert“, weiß Holger Ziegler, Head of Strategy and Market Intelligence, G+D im Bereich Currency Technology.
Manche horten es zu Hause, weil es ihnen Sicherheit, Anonymität und Schutz vor Cyberangriffen bietet. Außerdem sind sie in Zeiten von Niedrigzinsen nicht auf Banken angewiesen. Andere wissen zudem den Komfort zu schätzen, den Bargeld ihnen bietet. Denn es erleichtert ihnen die Haushaltsplanung.
Selbst in Ländern wie Schweden, in denen der digitale Zahlungsverkehr extrem fortgeschritten ist, machen Bargeldnutzerinnen und -nutzer Druck und bringen Banken und auch einige Einzelhändler dazu, es weiterhin zu akzeptieren.
Trotz der zunehmenden Etablierung digitaler Zahlungsoptionen dürfte Bargeld also aufgrund seiner Bequemlichkeit, Vertrautheit und Nützlichkeit für viele Verbraucher relevant bleiben.
Digitale Zahlungen überwinden hingegen geografische Grenzen, was für den Inselstaat Indonesien ein enormer Vorteil ist, wo sich Bargeld- und Kartenzahlungen oft als Herausforderung erweisen. Es überrascht nicht sonderlich, dass solche Märkte den Schritt der Kartenzahlungen überspringen und gleich von Bargeld auf digitale Zahlungen umsteigen.
Digitale Zahlungen bieten aber auch den rund 30 % der erwachsenen Weltbevölkerung viele Vorteile, die kein Bankkonto haben. Denn so ziemlich alle haben heutzutage ein Mobiltelefon, was bedeutet, dass elektronisches Geld die finanzielle Inklusion schneller denn je vorantreiben kann.
In Afrika haben einige Telekommunikationsunternehmen eine Vorreiterrolle im Bereich des elektronischen Geldes eingenommen. So zum Beispiel der erfolgreiche Mobile-Money-Service M-Pesa, der es Menschen ermöglicht, ohne ein Bankkonto auszukommen, um z.B. in Kenia und über die Landesgrenzen hinweg Zahlungen abwickeln zu können. In China und aufstrebenden Märkten sind auch Zahlungen auf Basis von Strich- und QR-Codes auf dem Vormarsch.
Digitale Zahlungen werden immer einfacher. „Es gibt sogar Lösungen, die ein klassisches Zahlungsterminal oder die traditionelle Kartenzahlung überflüssig machen, weil das Mobiltelefon selbst als POS fungiert“, sagt Barnabás Ferenczi, Head of Strategy & Marketing für den Bereich Smart Card und Digital Payment bei G+D.
In großen Teilen Asiens, vor allem in China, werden digitale Zahlungen die Norm. Heute wird knapp die Hälfte der Einkäufe in chinesischen Läden über eine E-Wallet bezahlt, bei Weitem mehr als in Industrieländern. E-Wallets oder auch Digital Wallets werden immer häufiger von Branchenpionieren wie Alipay und WeChat angeboten.
Die großen Technologieunternehmen werden weiterhin mit ihren Plattformen voranpreschen, insbesondere Alipay und WeChat Pay, die von mehr als 90 % der Erwachsenen in den großen chinesischen Städten verwendet werden.1 In anderen Ländern kämpfen die mobilen Zahlungs-Apps von Google, Samsung Pay und Apple um Marktanteile im Mobile-Payment-Markt.