Der Euro als Vorreiter im Logistikverbund
In der Zeit vor dem Euro schrieben Zentralbanken die Produktionschargen für ihre Banknoten noch nach ihren Vorgaben aus, die dann von eigenen Druckereien oder einer sehr begrenzten Zahl spezialisierter Partner gedruckt wurden. Jetzt aber waren sehr viel mehr Spieler nötig, um gemeinsam die notwendigen Geldmengen in entsprechender Quantität und Qualität zu produzieren. Die Zahl der Partner war dementsprechend hoch: Zusätzlich zu den diversen staatlichen Druckereien waren über fünfzig Lieferanten in das Projekt eingebunden, die nach einheitlichen Regeln die neue Gemeinschaftswährung in Form bringen sollten. Die verschiedenen, bislang landesspezifischen Prozesse und Vorgaben mussten folglich synchronisiert und nach neuen Standards ausgerichtet werden.
In dieser für sie neuen Rolle entwickelte die EZB eine Kooperations-, Koordinations- und Führungskompetenz, ohne die das Projekt nicht erfolgreich hätte umgesetzt werden können. Sie sorgte unter anderem für die Definition der Spezifikationen, die Steuerung der komplexen Prozesse in der Zusammenarbeit und der Aufgabenverteilung sowie den Aufbau eines ausgefeilten Qualitätswesens von A wie Auditierungen bis Z wie Zertifizierungen.