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Wie werden wir 2025 bezahlen?

Globale Trends
6 Min.

Die Vielfalt der Zahlungsmethoden nimmt stetig zu. Und auch die finanzielle Inklusion wird immer wichtiger in einem sich rasant entwickelnden Payment-Ökosystem. Trotz der zunehmenden Etablierung digitaler Zahlungsoptionen dürfte Bargeld aufgrund seiner Bequemlichkeit, Vertrautheit und Nützlichkeit für viele Verbraucher aber relevant bleiben.

Es fällt nicht schwer, sich eine Zukunft vorzustellen, in der wir alle unsere Zahlungen ausschließlich bequem auf unseren digitalen Geräten tätigen. Vielleicht wird künftig aber auch nur ein Lächeln ausreichen, um zu bezahlen. Denn technologischer Fortschritt auf dem Gebiet der Biometrie könnte unsere Mobilgeräte überflüssig machen.

Digitale Zahlungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, während die Bargeldnutzung in vielen Ländern zurückgeht und neue biometrische Technologien auf dem Vormarsch sind.

Am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass nicht die eine Zahlungsmethode alle anderen dominieren wird. Denn die Zukunft des Zahlungsverkehrs wird viel reicher und komplexer sein.

Gerüchte über das Ende des Bargelds sind zum Beispiel stark übertrieben. Digitale Zahlungen boomen zwar. Aber paradoxerweise sind auch mehr Geldscheine denn je im Umlauf.

Trotz der starken Zunahme an digitalen Zahlungsarten nutzen viele Menschen rund um den Globus immer noch Bargeld. Es ist weiterhin das beliebteste Zahlungsmittel und das Banknotenvolumen wächst jährlich um etwa 3 bis 5 %.

 
Holger Ziegler, Head of Strategy and Market Intelligence, G+D im Bereich Currency Technology

Bargeld ist bequem

Bargeld bleibt aus mehreren Gründen unverzichtbar. „Die Menschen vertrauen Bargeld und seinem Wert“, weiß Holger Ziegler, Head of Strategy and Market Intelligence, G+D im Bereich Currency Technology.

Manche horten es zu Hause, weil es ihnen Sicherheit, Anonymität und Schutz vor Cyberangriffen bietet. Außerdem sind sie in Zeiten von Niedrigzinsen nicht auf Banken angewiesen. Andere wissen zudem den Komfort zu schätzen, den Bargeld ihnen bietet. Denn es erleichtert ihnen die Haushaltsplanung.

Selbst in Ländern wie Schweden, in denen der digitale Zahlungsverkehr extrem fortgeschritten ist, machen Bargeldnutzerinnen und -nutzer Druck und bringen Banken und auch einige Einzelhändler dazu, es weiterhin zu akzeptieren.

Trotz der zunehmenden Etablierung digitaler Zahlungsoptionen dürfte Bargeld also aufgrund seiner Bequemlichkeit, Vertrautheit und Nützlichkeit für viele Verbraucher relevant bleiben.

Digitale Zahlungen überwinden hingegen geografische Grenzen, was für den Inselstaat Indonesien ein enormer Vorteil ist, wo sich Bargeld- und Kartenzahlungen oft als Herausforderung erweisen. Es überrascht nicht sonderlich, dass solche Märkte den Schritt der Kartenzahlungen überspringen und gleich von Bargeld auf digitale Zahlungen umsteigen.

Digitale Zahlungen bieten aber auch den rund 30 % der erwachsenen Weltbevölkerung viele Vorteile, die kein Bankkonto haben. Denn so ziemlich alle haben heutzutage ein Mobiltelefon, was bedeutet, dass elektronisches Geld die finanzielle Inklusion schneller denn je vorantreiben kann.

In Afrika haben einige Telekommunikationsunternehmen eine Vorreiterrolle im Bereich des elektronischen Geldes eingenommen. So zum Beispiel der erfolgreiche Mobile-Money-Service M-Pesa, der es Menschen ermöglicht, ohne ein Bankkonto auszukommen, um z.B. in Kenia und über die Landesgrenzen hinweg Zahlungen abwickeln zu können. In China und aufstrebenden Märkten sind auch Zahlungen auf Basis von Strich- und QR-Codes auf dem Vormarsch.

Digitale Zahlungen werden immer einfacher. „Es gibt sogar Lösungen, die ein klassisches Zahlungsterminal oder die traditionelle Kartenzahlung überflüssig machen, weil das Mobiltelefon selbst als POS fungiert“, sagt Barnabás Ferenczi, Head of Strategy & Marketing für den Bereich Smart Card und Digital Payment bei G+D.

In großen Teilen Asiens, vor allem in China, werden digitale Zahlungen die Norm. Heute wird knapp die Hälfte der Einkäufe in chinesischen Läden über eine E-Wallet bezahlt, bei Weitem mehr als in Industrieländern. E-Wallets oder auch Digital Wallets werden immer häufiger von Branchenpionieren wie Alipay und WeChat angeboten.

Die großen Technologieunternehmen werden weiterhin mit ihren Plattformen voranpreschen, insbesondere Alipay und WeChat Pay, die von mehr als 90 % der Erwachsenen in den großen chinesischen Städten verwendet werden.1 In anderen Ländern kämpfen die mobilen Zahlungs-Apps von Google, Samsung Pay und Apple um Marktanteile im Mobile-Payment-Markt.

 
Barnabás Ferenczi, Head of Strategy & Marketing für den Bereich Smart Card und Digital Payment bei G+D

Das Payment-Ökosystem

Eine Hand, die eine verpixelte Kreditkarte hält
Wer im Payment-Ökosystem erfolgreich bestehen möchte, muss flexibel sein, um Kundinnen und Kunden das beste und sicherste Kundenerlebnis bieten zu können

In China scheinen Alipay und WeChat Pay zu dominieren, zumal diese Zahlungssysteme zunehmend in ein breites Ökosystem von Apps eingebettet sind, was ein nahtloses Kundenerlebnis ermöglicht, sagt Ferenczi.

„Die gesamte Customer Journey findet zunehmend digital statt. Zahlungen sind in das Erlebnis integriert und treten so in den Hintergrund. Beispielsweise beginnt die Customer Journey mit einer Reservierung in einem Restaurant, gefolgt von einem gemütlichen Abendessen und einer anschließenden Taxifahrt nach Hause – alles über dieselbe Plattform.“

Die Revolution des digitalen Zahlungsverkehrs birgt Risiken für die etablierten Banken und die Kartensysteme. Zudem bedroht Open Banking ihre zentrale Rolle bei der Abwicklung von Transaktionen zwischen Händlern und Zahlenden. Das weist auf eine Zukunft hin, in der direkte Sofortzahlungen von Konto zu Konto den Transfer zwischen Einzelpersonen und Händlern erleichtern.
 
Einige große Einzelhändler experimentieren bereits mit ihren eigenen Bezahlverfahren, was Banken außen vor lässt. G+D unterstützt beispielsweise eines der größten chinesischen Ölunternehmen mit einem geschlossenen Payment-Ökosystem, einschließlich einer Karte mit Zahlungsfunktion zur Kundenbindung und einer durchgängigen Management-Plattform. Dadurch kann das Unternehmen seine Kundenbeziehungen mit seiner breiten Kundenbasis optimal analysieren und pflegen.

„Die Rolle traditioneller Banken bei Zahlungsvorgängen wird sich ändern. Wir werden mehr Akteure im Payment-Ökosystem sehen, darunter rein digitale Banken, Fintechs und Big-Tech-Unternehmen, die die Rolle traditioneller Banken ergänzen oder möglicherweise gänzlich übernehmen“, prophezeit Ferenczi. „Aufseiten der Händler werden reibungslose Bezahlmethoden die Norm.“

“Wir werden mehr Akteure im Payment-Ökosystem sehen, die die Rolle traditioneller Banken ergänzen oder möglicherweise gänzlich übernehmen“
Barnabás Ferenczi
Head of Strategy & Marketing für den Bereich Smart Card und Digital Payment bei G+D

Darüber hinaus nimmt die Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten über Zahlungsanbieter wie PayPal, Stripe und eine Vielzahl anderer Fintech-Innovatoren online zu und stellt eine weitere Bedrohung für die großen Kartenzahlungssysteme dar.

 
Raoul Herborg, Business Lead Digital Currencies, G+D

Digitale Währungen auf dem Vormarsch

Und auch digitale Währungen werden den Markt aufmischen. Während die meisten neuen Kryptowährungen so schnell verschwinden werden, wie sie aufgetreten sind, werden sich einige durchsetzen und im kommenden Jahrzehnt zum Mainstream werden.

Derzeit herrschen aufgrund der extremen Volatilität, wie Bitcoin als Pionier im Bereich Kryptowährungen deutlich zeigt, Zustände wie im Wilden Westen. „Kryptowährungen dienen vorwiegend als spekulative Investitionsmöglichkeit und nicht als Zahlungsmittel“, erläutert Raoul Herborg, Business Lead Digital Currencies, G+D . Die von Facebook geplante Währung Diem ist hingegen sehr erfolgversprechend, weil sie mehr Stabilität, Benutzerfreundlichkeit und eine breitere Akzeptanz in Aussicht stellt.

Es ist jedoch nicht sicher, ob eine dieser Kryptowährungen wirklich die Vorteile realer Währungen bieten und als digitales Bargeld fungieren kann, das für die künftigen Online- und Offline-Transaktionen geeignet ist.

Hier kommen die Zentralbanken mit sogenannten digitalen Zentralbankwährungen ins Spiel (Central Bank Digital Currencies, CBDCs).

Diese sind sicher, vertrauenswürdig, universell sowie bequem und bieten zugleich das Maß an Datenschutz und Anonymität, das Bargeldnutzerinnen und -nutzer zu schätzen wissen.

Neben anderen Zentralbanken verfolgt China aktiv die Einführung von CBDCs. Das Land reagiert damit auf die wachsende Dominanz großer privater Zahlungsplattformen, die ein Dilemma für Regulierungsbehörden darstellen, weil so enorme Payment-Ökosysteme entstehen, die ein potenziell systemisches Risiko darstellen.

Bei so vielen neuen Trends drängt sich die Frage auf, welche Zahlungsmethode die Welt einmal dominieren wird. Die Antwort hängt davon ab, wie gut diese die Anforderungen der Nutzerschaft erfüllen wird.

„Wer im Payment-Ökosystem erfolgreich bestehen möchte, muss die örtlichen Sicherheitsbedingungen erfüllen und flexibel sein, um Kundinnen und Kunden das beste und sicherste Kundenerlebnis bieten zu können“, so Ferenczi.

„Während in einem Land Bargeld dominiert, haben in anderen Ländern elektronische Zahlungsmethoden vielleicht die Oberhand. Zahlungen müssen der Realität der Kundschaft, der Händler und der Banken entsprechen. Und die Realität variiert jetzt und in Zukunft von Land zu Land.“

Eines ist jedoch klar: In Zukunft wird die Welt des Zahlungsverkehrs von Wahlfreiheit, spannenden Innovationen und einer zunehmenden finanziellen Inklusion geprägt sein.

Veröffentlicht: 10.05.2020

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