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#Payment Technology #Jahresbericht

Wie Bezahlkarten die Ozeane reinigen

Annual Report
10 Min.

Kann man zum Bezahlen eine Karte aus Plastik benutzen und trotzdem nachhaltig sein? Ja! Immer mehr Karten aus dem Angebotsportfolio von G+D leisten einen Beitrag zum Umweltschutz und unterstützen unsere Kunden dabei, ihre eigenen Klimaziele zu erreichen. All das ist Bestandteil unserer unternehmerischen Verantwortung (Corporate Responsibility).

Die Eindämmung des Klimawandels gehört zu einer der wichtigsten Aufgaben der Menschheit in den nächsten Jahren. Unternehmen sind dabei zentrale Akteure, um mit Lösungen zu dieser globalen Herausforderung beizutragen. Als G+D verfolgen wir eine eigene Nachhaltigkeits- und Umweltschutzstrategie zur Ressourcenschonung und Energieeffizienz. Gleichzeitig wollen wir als einer der weltweit größten Hersteller von kartenbasierten Bezahl- und Sicherheitslösungen unsere Kunden dabei unterstützen, ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. So unterzeichnen zum Beispiel immer mehr Banken und Finanzinstitutionen die von der UN entwickelten „Prinzipien für ein verantwortungsvolles Banking“ und bekennen sich damit zu ihrer Mitverantwortung für die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens. „Ein klimafreundliches Produkt- und Serviceportfolio unterstützt unsere Geschäftspartner auch dabei, ihrerseits umweltbewusste Käuferschichten zu gewinnen und an sich zu binden“, weiß Barnabás Ferenczi, Head of Strategy & Marketing für den Bereich Smart Card und Digital Payment bei G+D.

Klimaschutz heißt, Ressourcenverbrauch und Schadstoffausstoß gleichermaßen zu senken. Im Markt für Bezahlkarten erreicht G+D dies auf zahlreichen Wegen. Unser Angebot für umweltfreundliche Bezahlkarten ist seit 2020 unter der Marke Convego Beyond gebündelt: Dazu gehört die Karte Convego Recycled – die erste ihrer Art, deren Kartenkörper zu 100 Prozent aus wiederverwertetem PVC besteht. Wir können so mit unseren Kunden noch gezielter End-of-Life-Lösungen entwickeln, bei denen die Umweltauswirkungen eines Produktes über den ganzen Lebenszyklus hinweg berücksichtigt und minimiert werden. Die Karten aus der Linie Convego Natural bestehen aus einem Material basierend auf Biomasse. Deren Kartenkörper sind also trotz ähnlicher Eigenschaften und Stabilität nicht aus erdölbasiertem Plastik, sondern (unter industriellen Bedingungen) vollständig kompostierbar. Beim Verbrennen entstehen keine zusätzlichen Treibhausgase.

„Besonders wegweisend ist die 2021 eingeführte Kartenlinie Convego Parley Ocean, die in Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation Parley for the Oceans entsteht. „Hier verwenden wir aus den Weltmeeren gefischtes bzw. an den Stränden eingesammeltes Plastik für die Produktion unserer Karten“, berichtet Ferenczi. Parley wurde 2012 vom deutschen Designer Cyrill Gutsch gegründet und ist ein privates Netzwerk von Unternehmen und Persönlichkeiten, die das Ökosystem der Ozeane vor der Vermüllung retten wollen. Das Prinzip: Vorhandenes Plastik wird als Ocean Plastic in zahlreichen Produkten wiederverwertet; gleichzeitig entstehen Geschäftsmodelle, bei denen immer weniger oder gar kein Plastik mehr für Waren oder Verpackungen eingesetzt wird.

Damit Umweltschutz sich nicht auf bestimmte Produktsegmente beschränkt, ermitteln wir seit 2019 systematisch den Product Carbon Footprint (PCF) von Zahlungsverkehrskarten über den gesamten Lebenszyklus und suchen nach Einsparpotenzialen. So kann beispielsweise die PIN für eine Karten per SMS statt per Brief an die Kundinnen und Kunden versendet werden. Außerdem ist es uns bald möglich, vollständig klimaneutrale Produkte anzubieten. Dazu müssten Kunden und Kundinnen beim Kauf die CO2-Emissionen durch eine Investition in ein Klimaprojekt kompensieren.

Auch in vielen anderen Bereichen des Portfolios arbeitet G+D an nachhaltigen und klimaneutralen Lösungen – z. B. bei SIM-Karten. So wird bei der Half SIM, einer Telefon-SIM-Karte von halber Größe, nicht nur 50 Prozent Plastik in der Herstellung eingespart. Der kleinere Kartenkörper ist auch um etwa 40 Prozent leichter als vergleichbare Produkte, was den CO2-Fußabdruck beim Logistiktransport spürbar minimiert. Darüber hinaus bieten wir auch sogenannte eSIM-Karten an. Die eSIM kann unter anderem als Chip bereits bei der Herstellung des Geräts fest verbaut werden. Die Personalisierung erfolgt dann gewissermaßen ferngesteuert, indem die netzbetreiberspezifischen Daten nachträglich online bzw. über Mobilfunk oder WLAN übermittelt werden. Dadurch fällt der komplette Plastikkartenkörper weg. Die Logistik ist weniger komplex, da nur noch die SIM-Chips an die Gerätehersteller transportiert werden müssen. Des Weiteren brauchen während des Lebenszyklus der Geräte die SIM-Karten nicht mehr physisch ersetzt zu werden. Ein ferngesteuertes Update der Personalisierung reicht aus.

Klimaschonende Bezahl- und SIM-Karten sind nicht die einzigen Beispiele für unsere Mitverantwortung, die natürlichen Lebensgrundlagen auf der Erde zu erhalten. Auch bei der Herstellung von Banknoten beschäftigt sich G+D beispielsweise in seiner Nachhaltigkeitsinitiative „Life of a Banknote“ intensiv mit Optimierungspotenzialen bei Rohstoffen, Produktion, Logistik und Recycling von Banknoten. So setzen wir in unseren Druckereien einen Teil regenerativer Energien ein und sparen durch moderne Banknotenbearbeitungsmaschinen im erheblichen Umfang Kunststoffverpackungen ein.

Die Klimaschutzaktivitäten von G+D sind eingebettet in ein umfassendes Konzept unternehmerischer Verantwortung. Seit 2010 verpflichten wir uns den Prinzipien des UN Global Compact und sind bestrebt, in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht als Unternehmen einen Mehrwert zu stiften. Mehr zur Corporate Responsibility bei G+D steht im aktuellen Fortschrittsbericht.

Download Fortschrittsbericht 2020
Fortschrittsbericht 2020 [1,64 MB]

Veröffentlicht: 31.03.2021

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