Wer aktuell Südafrika besucht, stellt beim ersten Stopp am Geldautomaten fest, dass sich etwas verändert hat. Im Mai 2023 führte die südafrikanische Zentralbank South African Reserve Bank (SARB) neue Geldscheine und Münzen ein. Das Porträt auf den neuen Banknoten ist zwar wohlvertraut: Es zeigt Nelson Mandela, den ersten demokratisch gewählten Präsidenten der Nation. Aber in vielen anderen Punkten sind die Scheine vollkommen neu.
Eine Währung ist die Visitenkarte eines Staates. Sie spiegelt den Stolz seiner Einwohnerinnen und Einwohner auf das wider, was das Land erreicht hat und wie es seine Rolle in der Zukunft sieht. Das stellt auch eine Broschüre fest, die die SARB parallel mit den neuen Banknoten herausgab. Eine nationale Währung ähnele einer Nationalflagge, heißt es darin. „Unsere Währung ist nicht nur ein Tauschmittel, sondern ein Fenster: Es gewährt Einblick in Südafrika, seine Menschen und seine Kultur.“ 1
Das Statement verdeutlicht: Neue Banknoten einzuführen, bedeutet mehr, als Scheine zu drucken und auszugeben. Es ist ein einschneidendes Ereignis, das entsprechend sorgfältig und vorausschauend geplant werden muss. Üblicherweise werden Banknoten alle sechs bis acht Jahre ausgetauscht. Genug Zeit also für Regierungen und Zentralbanken, um zu überlegen, was sie den Menschen durch die Gestaltung der Geldscheine mitteilen wollen, Und sie haben die Zeit, sich auf die logistischen Herausforderungen vorzubereiten, die unvermeidbar mit der Einführung verbunden sind.