Manche Zentralbanken haben sich schon sehr früh mit dem Megatrend der digitalen Landeswährung beschäftigt: Bereits in der Pilotphase sind unter anderem China, Südafrika und Ghana. Die Europäische Zentralbank prüft aktuell grundsätzlich, ob und wann es einen Digital-Euro geben wird. Auch im südostasiatische Stadtstaat Singapur wird die Möglichkeit zur Einführung einer Central Bank Digital Currency (CBDC) evaluiert: 2021 initiierte die Monetary Authority of Singapore (MAS) die „Global CBDC Challenge“, deren Juroren u. a. von Internationalem Währungsfonds und Weltbank, OECD und UNO-Organisationen kamen. 300 Anbieter aus 50 Ländern nahmen teil. Das Ergebnis: Die G+D-Lösung Filia® gehörte zu den drei Gewinnern des Wettbewerbs. Die Jury würdigte u. a., dass Filia® ein universell einsetzbares und wirklich inklusives Zahlungsmittel ist, das eine Teilnahme an der digitalen Wirtschaft auch ohne Smartphone oder Bankkonto ermöglicht.
Digitales Zentralbankgeld: Erste Staaten sind bald soweit
Die weltweit am meisten verbreitete Bezahlform ist Bargeld – und das wird als gesetzliches und vertrauenswürdiges Zahlungsmittel bald auch in digitaler Form erhältlich sein. Insgesamt arbeiten über 100 Zentralbanken an digitalem Zentralbankgeld oder Central Bank Digital Currency (CBDC). Die Lösung von Giesecke+Devrient hierzu war Ende 2021 einer der Gewinner eines internationalen Wettbewerbs. G+D Filia® eröffnet Staaten die Möglichkeit, ihren Bürgerinnen und Bürgern sowie Wirtschaftsakteuren ein sicheres, universelles und inklusives digitales Zahlungsmittel zur Verfügung zu stellen.
Die Vielfalt der digitalen Bezahlformen und was sie unterscheidet
Im Alltag stehen zahlreiche Möglichkeiten des digitalen Bezahlens zur Verfügung. Sie unterscheiden sich in der verwendeten Technologie, der Dauer ihrer Existenz, der Verbreitung, der Gebührenstruktur sowie im Sicherheitsniveau.
Inklusions-Ansatz überzeugt Kundinnen und Kunden
Die CBDC-Lösung Filia® von G+D ermöglicht auch einen großen Schritt hin zu finanzieller Inklusion. Menschen in weniger entwickelten Gegenden, aber auch Geflüchtete oder Opfer von Naturkatastrophen haben keinen oder eingeschränkten Zugang zu moderner Infrastruktur: Es mangelt an Bankfilialen, Internetverbindungen, Mobilfunknetzen, Smartphones oder schlicht stabilen Stromnetzen. „G+D erweitert mit seiner Lösung daher bewusst die Bandbreite, wie Menschen sich an der digitalen Wirtschaft beteiligen können. Dadurch entstehen Möglichkeiten, die es heute noch gar nicht gibt“, berichtet Herborg, Business Lead Digital Currencies bei G+D.
Ein Argument, das beispielsweise den afrikanischen Staat Ghana überzeugt hat: Die Bank of Ghana pilotiert derzeit mit G+D die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung – den eCedi. Das Projekt ist Teil der „Digital Ghana Agenda“, die in dem Land mit 30 Millionen Einwohnern die Digitalisierung der staatlichen Dienstleistungen vorsieht. Generell werden digitale Zentralbankwährungen in Entwicklungs- und Schwellenländern besonders ungeduldig erwartet: Eine von G+D und dem Thinktank OMFIF durchgeführte Studie ergab, dass beispielsweise in Nigeria mehr als 90 Prozent der befragten Menschen CBDC nutzen würden, in Indonesien 60 Prozent. Demgegenüber sind derzeit in den USA erst 24 Prozent und in Deutschland 14 Prozent der Menschen offen für eine staatlich herausgegebene und verwaltete Digitalwährung.
Digitales Zentralbankgeld: Fakten kennen – Vorurteile beseitigen
Sehr viele Zentralbanken arbeiten an der Einführung von digitalen Währungen (CBDC). Schon bald werden schrittweise immer mehr Menschen ihre nationalen Währungen auch in digitaler Form auf dem Smartphone oder einer Karte haben und damit bezahlen. Um gut auf das neue Digitalgeld vorbereitet zu sein, sollte man alle Fakten kennen und mit einigen Vorurteilen aufräumen:
Datenschutz und IT-Sicherheit sehr hoch
Die Liste der Vorteile von CBDC ist sehr lang: „Digitale Zentralbankwährungen verbinden die Vorteile von Bargeld mit dem Komfort und der Schnelligkeit bargeldloser Transaktionen“, fasst Herborg zusammen. CBDC ist ein gesetzliches Zahlungsmittel, das nur von Zentralbanken erzeugt, in Umlauf gebracht, kontrolliert und garantiert wird. Nutzerinnen und Nutzer sind also unabhängig von den Interessen Dritter, die bei anderen Bezahlformen als CBDC leichter Daten sammeln oder spekulieren könnten. Ein weiterer Vorteil: CBDC muss wie Bargeld grundsätzlich überall akzeptiert werden – in Läden, Restaurants, Taxis und bei Tankstellen. Anders als bei kommerziellen Angeboten von Finanzdienstleistern ist es nicht nötig, ein Kundenkonto zu eröffnen. Außerdem muss man keine Gebühren bezahlen und hinterlässt auch keine digitalen Spuren. Und ebenso wie Banknoten muss auch digitales Geld vor Fälschern, Kriminellen und Cyberattacken geschützt werden. „Das künftige System des digitalen Zentralbankgeldes wird technologisch allerhöchsten Sicherheitsanforderungen genügen – selbst wenn das Zeitalter der extrem leistungsstarken Quantencomputer anbricht“, hebt Herborg hervor.
Digitales Zentralbankgeld wird also in naher Zukunft die Welt des Bezahlens bereichern und in ganz neue Anwendungsbereiche vorstoßen. So könnte beispielsweise im Internet der Dinge (IoT) die rasant wachsende Anzahl vernetzter Maschinen und Geräte elektronische Zahlungen untereinander abwickeln. Es wäre doch praktisch, wenn der eigene PKW gleich die Parkgebühr überweist. Und wenn Zentralbanken erst einmal testen möchten, wie sich die Einführung einer CBDC auf die Wirtschaft und das Finanzsystem auswirkt, werden sie auch bei G+D fündig: Seit 2021 sind wir in das britische FinTech-Unternehmen FNA investiert, das mit seinem weltweit einzigartigen CBDC-Simulator bei der durchdachten, datengetriebenen Einführung einer digitalen Landeswährung wertvolle Impulse geben kann.
Veröffentlicht: 31.03.2022
Diesen Artikel teilen
Verpassen Sie nicht die neusten Artikel von G+D SPOTLIGHT: Wenn Sie unseren Newsletter abonnieren, bleiben Sie immer auf dem Laufenden über aktuelle Trends, Ideen und technische Innovationen – jeden Monat direkt in Ihr Postfach.