Derzeit besitzen etwa eine Milliarde Menschen auf dem Globus keine rechtliche Identität, die Hälfte davon lebt in Afrika. Das sind zum Beispiel Personen, deren Geburt nicht amtlich registriert wurde – weil die Infrastruktur dafür nicht vorhanden war, Krieg herrschte oder die Familie auf der Flucht war. Weltweit haben 237 Millionen Kinder unter fünf Jahren (noch) keine Geburtsurkunde. Spätestens wenn aus diesen Kindern einmal Jugendliche und Erwachsene werden, wirkt sich dies nachteilig und sozial destabilisierend aus. Keine legale Identität heißt nämlich: kein Zugang zu digitalen Bildungsangeboten, kein eigenes Bankkonto oder Smartphone, Hürden beim Abschluss von Verträgen oder dem Antritt einer Erbschaft, schlechtere Gesundheitsversorgung. Vielleicht haben diese Menschen auch gar keine Staatsangehörigkeit oder Schwierigkeiten, bei einer politischen Wahl ihre Stimme abzugeben. „Erst eine offizielle, eindeutige Identität macht es uns möglich, unsere Rechte und Pflichten in der Gesellschaft vollständig wahrzunehmen. Eine Identität ist der Zugang zur digitalen und physischen Welt – und damit ein Menschenrecht“, betont Marc-Julian Siewert, CEO von Veridos.
